Jeden Sommer geben die Fußballvereine der Top5-Ligen viel Geld für neue Spieler aus, um die anvisierten Ziele der kommenden Saison zu erreichen. Manche Transfers... Einsatzzeit für neue Gesichter (2): Frankreich, England und Deutschland

Geldübergabe, Finanzen, BestechungJeden Sommer geben die Fußballvereine der Top5-Ligen viel Geld für neue Spieler aus, um die anvisierten Ziele der kommenden Saison zu erreichen. Manche Transfers entpuppen sich als Glücksfälle, während manch ein Neuzugang die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann und kaum zu Einsätzen kommt.  Das CIES Football Observatory präsentierte diese Woche Statistiken, die zeigen wie viele Neuzugänge im Schnitt bei den Vereinen in den Top5-Ligen in den bisherigen Runden am Platz standen. In den ersten beiden Teilen präsentieren wir euch die Statistiken in den europäischen Spitzenligen, im dritten Teil vergleichen wir sie dann mit den Vereinen aus der österreichischen Meisterschaft.

Es geht in diesem Artikel also nicht darum, welche Vereine die meisten Neuzugänge verpflichteten, sondern wie lange die neuen Kicker auch wirklich eingesetzt wurden.  Spieler, die in der vergangenen Saison an andere Vereine verliehen waren und nun zu ihrem Stammklub zurückkehren, fallen ebenso in diese Statistik, wie Fußballer, die von der Amateur- in die Kampfmannschaft aufrückten.

Nachdem wir gestern mit Italien und Spanien die beiden Führenden in dieser Statistik betrachteten, widmen wir uns nun den Rängen drei bis fünf.

Ligue 1 – 2,53 Neuzugänge am Platz

Dass die französische Liga in dieser Statistik an dritter Stelle liegt ist in erster Linie dem AS Monaco zu verdanken, bei dem  im Schnitt gleich 5,47 Neuzugänge am Platz standen.  Der Verein warf auf der Suche nach Verstärkungen mit dem Geld nur so um sich und verpflichtete zahlreiche Stars, die wie es zu erwarten war dann auch viel Spielzeit bekamen. Der 60-Millionen-Neuzugang von Atlético Madrid, Stürmer Radamel Falcao, stand etwa in allen bisherigen sieben Meisterschaftsspielen von Beginn an am Platz und erzielte dabei auch gleich sieben Treffer, womit er die Torschützenliste vor seinem Teamkollegen Emmanuel Riviére anführt. Insbesondere in der Defensive gibt es mit Fabinho, Ricardo Carvalho und Eric Abidal viele neue Gesichter zu bewundern, die regelmäßig in der Startelf stehen. Bisher machte sich der Umbruch und die zahlreichen Millionentransfers bezahlt, denn die Monegassen führen mit 17 Punkten die Tabelle vor Paris Saint-Germain an.

An der zweiten und dritten Stelle liegen der SC Bastia (4,80) und EA Guingamp (3,29). Die bestplatzierten Klubs aus dem Vorjahr sahen keine Gründe, ihre Mannschaften groß umzubauen. Vizemeister Olympique Marseille liegt in der Statistik an 13. Stelle und setzt pro Spiel durchschnittlich 2,03 neue Spieler ein. Der Drittplatzierte aus dem Vorjahr, Olympique Lyon, liegt auf Rang 17 (1,72), der OGC Nizza (1,97) und die AS Saint-Ètienne (1,85) liegen auf Rang 14 und 15, was die Einsatzzeiten der Neuzugänge betrifft.

Der Meister der Saison 2012/13, Paris Saint-Germain, liegt mit im Schnitt nur 1,19 eingesetzten Neuzugängen an vorletzter Stelle, weniger neue Spieler setzte nur Girondins de Bordeaux ein (0,38). Die Pariser dürften in dieser Statistik noch ein paar Ränge gutmachen, da die millionenschweren Neuzugänge Marquinhos und Lucas Digne ab der fünften Runde mehr Einsatzzeit bekamen und wahrscheinlich bald zu den Stammkräften gehören werden. Der spektakulärste Neuzugang  kam bisher aber in allen Partien zum Einsatz. Der Uruguayer Edinson Cavani stand fünf Mal in der Startelf, wurde zwei weitere Male eingewechselt und erzielte dabei drei Treffer.

Hier alle Vereine der Ligue 1 im Überblick:

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Premier League – 2,51 Neuzugänge am Platz

Die englische Premier League liegt in der Statistik der eingesetzten Neuzugänge an vorletzter Stelle, insbesondere da Arsenal (0,92), der FC Everton (0,77), Newcastle United (0,48) und Manchester United (0,46) bislang sehr wenige neue Spieler einsetzten. Bei keiner anderen Liga setzten vier Vereine im Schnitt weniger als einen neuen Spieler pro Partie ein, wobei man beachten muss, dass einige Klubs erst nach Meisterschaftsstart Leistungsträger verpflichteten. Arsenals Mesut Özil, oder Manchester Uniteds Marouane Fellaini werden in Zukunft sicherlich regelmäßig zu Einsätzen kommen.

Die meisten Neuzugänge setzte bisher Aufsteiger Hull City ein. Im Schnitt standen pro Partie 5,64 Neuzugänge 5,64 am Platz, wobei Tormann Allan McGregor, Innenverteidiger Curtis Davies, Stürmer Danny Graham und die Mittelfeldspieler Jake Livermore und Tom Huddlestone in allen Partien zum Einsatz kamen. Hull City legte einen passablen Saisonstart hin und steht nach zwei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen am elften Tabellenplatz.

Auf Rang zwei liegen die Tottenham Hotspurs, die im Schnitt genau fünf Neuzugänge am Platz spielen ließen. Der 100-Millionen-Euro-Erlös für Gareth Bale wurde dabei auf mehrere Schultern verteilt, von den Neuzugängen absolvierten bisher jedoch nur Mittelfelsspieler Paulinho und Stürmerstar Roberto Soldado alle fünf Partien von Beginn an. Die 21-jährigen Neuverpflichtungen Eric Lamela und Christian Eriksen werden zukünftig sicher auch eine große Rolle spielen.

Auf Platz drei liegt Sunderland mit 4,84 eingesetzten Neuzugängen pro Partie. Der Umbruch verlief bisher alles andere als erfreulich, denn die Mannschaft liegt mit nur einem Punkt aus fünf Partien am Tabellenende.

Liverpool setzte bislang 3,15 neue Spieler pro Partie ein, Manchester City (2,16) und Chelsea (1,35) liegen ein wenig überraschend nur auf den Plätzen 12 und 14.

Hier alle Vereine der Premier League im Überblick:

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Deutsche Bundesliga – 2,48 Neuzugänge am Platz

Es spricht für die deutsche Bundesliga, dass sie in dieser Statistik das Schlusslicht bildet. Während in den anderen Top5-Ligen die Spitzenreiter in diesen Statistiken mindestens fünf und in einem Fall sogar mehr als sieben Neuzugänge im Schnitt einsetzten, liegt der Höchstwert in Deutschland bei 3,69. Panikkäufe blieben in Deutschland also aus, die Klubs setzen vermehrt auf Kontinuität.

Die meisten neuen Spieler setzte der 1. FSV Mainz 05 ein, der im Schnitt 3,69 Neuzugänge am Feld stehen hatte. Linksverteidiger Joo-ho Park kam vom FC Basel und verpasste seit seinem Wechsel noch keine Minute in der Bundesliga und spielte in allen sechs Partien durch. Der ehemalige Stuttgart-Flügelspieler Shinji Okazaki stand fünfmal in der Startelf und wurde ein weiteres Mal eingewechselt, genauso wie Johannes Geis, den die Mainzer von Greuther Fürth verpflichteten. Ex-Schalke-Spieler Christoph Moritz stand viermal in der Startelf und kam zweimal als Joker in die Partie. Die Mainzer legten mit drei Siegen einen absoluten Traumstart hin, gingen in den anschlie0enden drei Partien jedoch immer als Verlierer vom Platz und schieden auch im Cup gegen Peter Stögers 1. FC Köln aus.

Aufsteiger Hertha BSC Berlin liegt auf Platz 2 mit 3,36 eingesetzten Neuzugängen pro Partie. Hajime Hosogai kam von Bayer Leverkusen und versäumte in der bisherigen Saison bloß sieben Minuten, der Ex-Augsburger Sebastian Langkamp stand bislang fünf Mal in der Startaufstellung, Alexander Baumjohann vier Mal. Die Berliner holten aus den bisherigen sechs Partien acht Punkte und stehen am zehnten Tabellenplatz.

Auf den Rängen drei und vier liegen Hannover 96 (3,17) und der FC Schalke 04 (3,08). Dortmund liegt mit 1,97 Neuzugängen an der 16. Stelle, das Schlusslicht bildet trotz massiver Transferausgaben der FC Bayern München, der bis dato bloß 0,46 Neuzugänge pro Partie einsetzte. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass die Neuzugänge Mario Götze und Thiago Alcantara aufgrund von Verletzungen die meiste Zeit ausfielen.

Hier alle Vereine der deutschen Bundesliga im Überblick:

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Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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