Nachdem gestern Spanien und Italien ins Semifinale aufgestiegen sind, duellieren sich heute Tschechien gegen Dänemark und Ukraine gegen England. Wir haben eine kompakte Vorschau... Vorschau EURO 2020, Tag 19: England in Rom der große Favorit

Nachdem gestern Spanien und Italien ins Semifinale aufgestiegen sind, duellieren sich heute Tschechien gegen Dänemark und Ukraine gegen England. Wir haben eine kompakte Vorschau für euch.

Tschechien – Dänemark

Samstag, 18 Uhr, Olimpiya Stadionu, Baku, Schiedsrichter: Bjorn Kuipers (NED)

Eine der großen Überraschungsmannschaften bestreitet am Samstag ein Viertelfinalspiel, womit wohl die wenigsten rechneten. Tschechien qualifizierte sich als Gruppendritter nach einer überwiegend positiven Gruppenphase für das Achtelfinale, wo man als klarer Underdog gegen die Niederlande spielen musste, die ohne einen einzigen Punkteverlust die K.O.-Phase erreichten. Eigentlich klare Verhältnisse, doch man wehrte sich tapfer und kämpfte leidenschaftlich, hatte aber auch in den entscheidenden Situationen das Quäntchen Glück, wie etwa beim dummen Platzverweis des Gegners. Die Überzahl nutzte dann man aber auch entsprechend und schlug eiskalt zu, weshalb man das scheinbar Unmögliche doch möglich machte. Damit steht man nun im Viertelfinale und anders als im Achtelfinale, ist man hier nicht der krasse Außenseiter. Daher kann man sich sicherlich auch Chancen ausrechnen, den ganz großen Coup zu landen und unter die besten vier Mannschaften des Turniers zu kommen.

Auf der anderen Seite steht eine Mannschaft im Viertelfinale, die man durchaus als „Feel-Good-Story“ bezeichnen könnte. Die ganze Fußballwelt litt mit Dänemark beim ersten Gruppenspiel, nach dem Zusammenbruch von Spielmacher Eriksen, der sich Gott sei Dank von seinem Herzinfarkt erholte. Trotz der widrigen und belastenden Umstände, ließen sich die Dänen nicht unterkriegen und kämpften sich ins Achtelfinale, wo man nochmal ein ganz großes Ausrufezeichen setzte und bewies, dass man zurecht die K.O.-Phase erreichte. Gegen die starken Waliser hatte man in der Anfangsphase zwar Probleme, konnte allerdings dank einiger taktischer Anpassungen während des Spiels das Kommando übernehmen und überrannte letztlich den Gegner. Daher gewann man letztlich auch hochverdient mit 4:0 und setzte damit den eigenen Lauf fort. In der Verfassung und mit dieser Entschlossenheit ist den Dänen alles zuzutrauen und daher geht man auch als kleiner Favorit in dieses Spiel, weshalb der Einzug in das Halbfinale keine Sensation wäre.

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Ukraine – England

Samstag, 21 Uhr, Stadio Olimpico, Rom, Schiedsrichter: Felix Brych (GER)

Vom fast ausgeschiedenen Team, hin zum Einzug in das Viertelfinale und einer Platzierung unter die besten acht Mannschaften des Turniers. Der Weg der Ukraine ist bemerkenswert und beschert dem so krisengebeutelten Land in schwierigen Zeiten viel Freude. Nachdem man mit nur einem Sieg aus der Gruppenphase glücklich ins Achtelfinale einzog, wurde man auch noch mit einer machbaren Aufgabe gegen die Schweden belohnt, wo man sich zurecht Chancen auf ein Weiterkommen ausrechnete. Das sollte sich letztlich auch bewahrheiten, auch wenn man etwas Glück hatte und die Schweden einige gute Chancen liegenließen bzw. man letztlich von einer Roten Karte des Gegners profitierte. Dazu kam dann auch noch der eigene späte Treffer, denn in der 121. Minute in der Verlängerung besorgte man den Siegestreffer und ersparte sich so das Elfmeterschießen. Sei es wie es sei, nun hat man nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch die Chance weiter ins Halbfinale einzuziehen, auch wenn man als klarer Underdog in dieses Spiel gehen wird.

„Its coming home“ schallte es im Wembley-Stadium nach dem 2:0 Erfolg gegen Angstgegner Deutschland und die Euphorie bei den englischen Fans kennt aktuell keine Grenzen. Es war erneut keine spektakuläre Leistung und lange Zeit war es eine zähe Angelegenheit, da man wenig Risiken eingehen wollen und darauf erpicht war, den eigenen Kasten sauber zu halten und vorne auf die individuelle Klasse zu hoffen. Dieser Plan zahlte sich letztlich aus und dank zweier Nadelstiche warf man die Deutschen aus dem Bewerb hinaus, womit man auch ein Trauma beseitigen konnte. Nun hat man einen recht machbaren restlichen Turnierbaum und scheint das Finale zum Greifen nah zu sein. Doch davor muss man die Haus- und Pflichtaufgaben erledigen und gerade gegen vermutlich kleinere Gegner, die sich hinten hineinstellten, zeigten die Engländer bislang große Schwierigkeiten und mangelnde Lösungsfindungen. Daran wird man vor diesem Duell arbeiten müssen, denn ansonsten könnte es ein blaues Wunder geben und könnte die Euphorie schnell der Tristesse weichen.

Eine ausführliche Vorschau und Wetttipps zum Spiel zwischen Ukraine und England findet ihr bei wettbasis.com

Dalibor Babic