Das erste Mal seit 1982 qualifizierte sich keine einzige afrikanische Mannschaft für das Achtelfinale einer Weltmeisterschaft. Didier Drogba spricht von einem großen Rückschritt, sieht... Überraschung des Spieltages (15): Schlimmste WM für Afrika seit 1982

Das erste Mal seit 1982 qualifizierte sich keine einzige afrikanische Mannschaft für das Achtelfinale einer Weltmeisterschaft. Didier Drogba spricht von einem großen Rückschritt, sieht aber gleichzeitig die Chancen die Strukturen der Verbände in Frage zu stellen und zu überarbeiten.

Bei der Weltmeisterschaft 1982 scheiterten mit Senegal und Algerien die beiden einzigen Vertreter Afrikas in der Gruppenphase und schieden vor der K.o.-Runde aus. Seitdem gab es bei jeder Weltmeisterschaft zumindest ein Team vom afrikanischen Kontinent, das es zumindest bis ins Achtelfinale schaffte.

1986 waren es die Marokkaner, die damals sensationell vor England, Polen und Portugal die Gruppe gewannen und im Achtelfinale gegen Deutschland nur knapp mit 0:1 verloren. 1990 schafften es Roger Milla und Co. sogar bis ins Viertelfinale, wo man erst in der Verlängerung gegen England verlor. 1994 und 1998 schaffte es Nigeria bis ins Achtelfinale, 2002 scheiterte der Senegal erst im Viertelfinale an der Türkei. 2006 scheiterte Ghana im Achtelfinale an Brasilien, vier Jahre später schieden sie erst im Viertelfinale nach einem Elfmeterschießen gegen Uruguay aus. Im vergangenen Jahr gab es mit Nigeria und Algerien sogar zwei afrikanische Teams, die die Gruppenphase überstanden.

Drogba spricht zwar von einem großen Rückschritt, doch bei näherer Betrachtung darf man vielleicht nicht zu streng über die Leistungen der Afrikaner urteilen. Der Senegal schied nur aufgrund der Fairplay-Wertung aus, Nigeria erwischte eine schwere Gruppe und ließ immerhin Island hinter sich. Ähnliches gilt für Tunesien, die mit England und Belgien schwere Gruppengegner erwischten und zumindest den Three Lions beinahe ein Unentschieden abknöpften. Marokko hatte in der Gruppe mit Spanien, Portugal und dem Iran mit der Chancenverwertung und einigen Schiedsrichterentscheidungen zu kämpfen – lediglich Ägypten blieb komplett unter den Erwartungen.

Die Weltmeisterschaft muss nun aber auch ohne afrikanische Vertreter weitergehen. Für tipp3 ist Brasilien nach wie vor der größte Favorit, gefolgt von Spanien, Belgien und England!

Stefan Karger

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