Nachdem dem Kohlenrevierderby in der oberösterreichischen Gemeinde Ottnang am Hausruck bereits im September 2023 in Bruckmühl ein Besuch abgestattet wurde, stand auch das Rückderby... Groundhopping: Das Kohlenrevierderby und Wacker Innsbruck auswärts

Nachdem dem Kohlenrevierderby in der oberösterreichischen Gemeinde Ottnang am Hausruck bereits im September 2023 in Bruckmühl ein Besuch abgestattet wurde, stand auch das Rückderby in Wolfsegg auf meiner Agenda, ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass die Union Bruckmühl heuer den Sprung in die 1.Klasse schafft, wodurch dieses tolle Unterhausderby in der 2.Klasse Mittewest des OFV zumindest eine Saison einmal wieder Geschichte wäre. So ging es in das an die Gemeinde Ottnang grenzende Wolfsegg, wo bei unserem zeitigen Eintreffen schon einiges los ist und gerade die Reserve des ATSV Kohlgrube/Wolfsegg mit Rauch in den Vereinsfarben verabschiedet wird.

Union Bruckmühl – ATSV Kohlgrube/Wolfsegg 3:0 (0:0)

Auch wenn die Vorzeichen in diesem Derby klar sind, weil Bruckmühl als Tabellenführer nach Wolfsegg kommt und die Kohlgrube gerade einmal im unteren Mittelfeld der Tabelle klassiert ist, ist es auf den Rängen eher umgekehrt. Auch wenn der Sektor der Bruckmühler gut gefüllt ist und natürlich auch für hervorragende Stimmung sorgt, ist es doch das Heimderby für die Kohlgrube und dementsprechend legt man sich auch bei der Anfangschoreographie ins Zeug. Bei dieser zündet man am Dach der Tribüne Pyro und lässt eine tolle Überrollfahne mit einem Bergarbeitermotiv in einem Stollen und der Unterschrift Schichtwechsel vom Tribünendach herab. Die Bruckmühler Tribünenseite kann bei der Pyrotechnik mithalten und lässt einige Mädels vor den Fackeln größere Fahnen wehen. Mit diesem Auftakt beider Fanlager kann man mehr als zufrieden sein.

Wie auch schon im September 2023 in Bruckmühl liegt Zuschauerzahl bei grandiosen 800 Besuchern. Sie sehen in der Anfangsphase, dass der Favorit aus Bruckmühl eindeutig das Heft in der Hand hat und durch Haslinger in der 17.Minute nicht unverdient in Führung geht. Diese hätte wenig später auf 2:0 erhöht werden müssen, denn ein Bruckmühler hat das leere Tor vor sich, entschiedet sich aber für ein Abspiel zu seinem etwas besser positionierten Mitspieler, der den Ball natürlich mühelos im Tor unterbringen kann, sich jedoch in einer Abseitsposition befunden hat. Auch danach hat Bruckmühl mehr vom Spiel, sodass die Kohlgrube doch zufrieden sein muss, dass es hier nur 0:1 aus ihrer Sicht steht.

Den Satz, dass ein Derby eigne Gesetze hat, muss man heute gar nicht überstrapazieren und hat auch heute im Josef Pappel Stadion wieder seine Gültigkeit, zumal nach dem Seitenwechsel die Kohlgrube plötzlich ebenbürtig ist und Chancen auf den Ausgleich hat. Dieser sollte in der 71.Minute auch fallen. Der fünf Minuten zuvor eingewechselte Ebner trifft zum 1:1 und bringt das Stadion zur Ekstase. Bruckmühl kann in der Schlussphase nicht mehr zulegen und da die Kohlgrube souverän dieses Unentschieden über die Zeit bringt, wird nach dem Abpfiff vor dem Sektor mit den Fans noch ordentlich gefeiert. Der heutige Punkt strahlt wie ein Sieg und dementsprechend euphorisch geht es daher auf blau-weißer Seite zu.

Schwarz-Weiß schleicht hingegen vom Platz. Mit einem Punkteverlust hat hier niemand gerechnet und im Derby ist so ein Unentschieden als haushoher Favorit ein Ergebnis, das nicht zufriedenstellend ist. Zu allem Überdruss ist man nun auch die Tabellenführung los, denn der Verfolger aus Haag am Hausruck hatte keine Probleme mit dem Tabellenschlusslicht ATSV Stadl-Paura und setzt sich nach dem 7:0-Auswärtssieg an die Tabellenspitze der 2.Klasse Mittewest.

Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit diesem Derby gewesen. Es hat alle Erwartungen erfüllt und zahlt sicher zu den Höhepunkten im österreichischen Unterhaus. Auf das nächste Highlight müssen wir nicht mehr lange warten, denn am nächsten Tag steht ein Auswärtsspiel Wacker Innsbrucks auf dem Programm

SV Breitenbach – FC Wacker Innsbruck 0:2 (0:1)

.“Mander, wia die Tscheit vagäht!“ könnte man in meinem schlechten Tirolerisch sagen, denn es ist schon wieder über ein Jahr her, dass sich eine Vielzahl der heutigen Reisegruppe zu einem Auswärtsspiel des FC Wacker Innsbruck begeben haben. Am 01.04.2023 waren wir fast in derselben Besetzung beim Gastspiel des FC Wacker in Mils. Wie auch damals sollte es heute wieder ins Inntal gehen, obgleich wir im Unterland bleiben und unser Ziel das an Kundl grenzende Breitenbach am Inn ist.

Der SV Breitenbach ist Neuling in der Tiroler Liga und hat in dieser einen schweren Stand, denn man ziert schon etwas abgeschlagen das Tabellenende. Beim FC Wacker Innsbruck läuft es in dieser Saison, nach der verpassten Eingliederung in die Regionalliga Tirol in der vergangenen Saison, doch um einiges besser. Der Aufstieg in die viertklassige Regionalliga Tirol ist nur mehr Formsache und auch der Meistertitel ist in selbiger ebenfalls zum Greifen nahe. Damit sind auch die Vorzeichen in diesem Duell geklärt.

1.300 Besucher kommen bei bestem Fußballwetter auf den Sportplatz in Breitenbach, wo natürlich die Tribüne gefüllt ist und auch auf der Gegenseite und der Hinterseite bei dem Klubhaus viele Zuschauer dem heutigen Spiel beiwohnen. Nachdem wir zeitig in Breitenbach ankommen, haben wir davor auch noch genügend Zeit, um uns beim örtlichen Supermarkt mit kühlen Getränken einzudecken, wobei im nicht als „Bierland“ bekannten Tirol der weiße Spritzer aus dem niederösterreichischen Fels am Wagram heute meine persönliche Nummer Eins ist.

Auf dem Rasen kontrollieren die Innsbrucker, die in gewohnt guter Manier von ihrer Kurve unterstützt werden, das Spielgeschehen und gehen durch Yilmaz in der 30.Minute auch in Führung. Beim Stande von 1:0 für die Gäste werden auch die Seiten gewechselt und zu Beginn der zweiten 45 Minuten scheint alles für die Gäste aus Innsbruck zu laufen. Der Breitenbacher Atzler sieht in der 49.Minute Gelb-Rot und die in Unterzahl spielenden Gastgeber bekommen danach auch noch einen Elfmeter gegen sich. Doch Tormann Ellinger hält den in der Entstehung doch nicht ganz klaren Strafstoß und hält seine Elf weiterhin im Spiel.

Wacker müht sich danach doch mehr als gedacht und so hofft man bei Breitenbach, in Unterzahl doch noch den Ausgleich erzielen zu können. Man ist sehr bemüht, aber ein Treffer will den Hausherrn nicht gelingen. In der 87.Minute erzielt Yilmaz auf der Gegenseite der zweite Treffer an diesem Nachmittag und somit ist diese Partie auch endgültig zu Gunsten der Innsbrucker entschieden. Der FC Wacker Innsbruck gewinnt in Breitenbach dann doch im Schongang. Die drei Punkte gehen somit an den Favoriten, der sich mittlerweile schon auf die Abschiedstournee in der Tiroler Liga begibt.

Es folgen einige Impressionen, die sich per Klick vergrößern lassen:

Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.