Wir wollen die Winterpause nutzen um euch wieder einmal zahlreiche Statistiken aus der österreichischen Bundesliga zu präsentieren. Alle Grafiken und Statistik-Werte stammen von Wyscout... Statistiken zur Winterpause 21/22: Ercan Kara führt (wieder) xG-Wertung an

Wir wollen die Winterpause nutzen um euch wieder einmal zahlreiche Statistiken aus der österreichischen Bundesliga zu präsentieren. Alle Grafiken und Statistik-Werte stammen von Wyscout S.p.a.

Auf abseits.at veröffentlichen wir bereits seit einiger Zeit regelmäßig die Expected-Goal-Werte und liefern immer wieder Erklärungen zum xG-Modell. Unsere Stammleser werden die Daten und wie sie zustande kommen richtig einordnen, wer aber mit diesem Modell noch nicht so sehr vertraut ist, oder sein Wissen auffrischen will, könnte mit diesen Artikel anfangen:

Statische Methoden zur Leistungsbewertung im Fußball: Expected Goals

Die Expected-Goal-Wertung zur Winterpause der Saison 2021/22

Diese Tabelle dürfte doch den einen oder anderen Fuballfan massiv überraschen. Zur Winterpause führt nicht der in der Torschützenliste mit 14 Treffern in Führung liegende Adeyemi die Expected-Goal-Wertung an, sondern Rapid-Stürmer Ercan Kara, der auch schon in der vergangenen Spielzeit zu diesem Zeitpunkt in Führung lag. Kara kommt auf einen xG-Wert von 10.9 und blieb mit seinen bisherigen neun Saisontoren damit etwas hinter der statistischen Erwartung zurück.

Kara lag in der vergangenen Saison in der Winterpause mit einem xG-Wert von 9.18 in Führung, erzielte damals allerdings nur sechs Tore. Am Ende der Saison wurde der Rapid-Angreifer von Daka überholt, wobei er auf einen sehr starken Wert von 20.82 Expected-Goals kam. Mit insgesamt 15 Toren blieb er aber ebenfalls hinter der Erwartung zurück, während Daka bei einem xG-Wert von 21,87 auf 27 Treffer kam – also zwölf Tore mehr als Kara erzielte.

Ist Kara also gut beim Chancen herausarbeiten, aber „schlecht“ beim Verwerten? Schon letztes Jahr haben wir erklärt, warum die Bewertung eines Stürmers an den xG-Zahlen durchaus sinnvoll ist und zum Teil auch mehr Aufschlüsse bietet als die reine Toranzahl. In erster Linie ist es nämlich wichtig, dass ein Angreifer zu Chancen kommt. Egal ob Weltklasse- oder Drittligaspieler – die xG-Zahlen und die tatsächlich erzielten Tore sollten sich über meherere Saisonen hinweg angleichen, denn ansonsten hätten ja Weltklassespieler wie Cristiano Ronaldo, Messi und Mbappé stets einen viel höheren Torwert als ihre statistische Erwartung nach dem xG-Modell – dies ist aber nicht der Fall.

Diese eineinhalb Saisonen, die Kara unter seinem xG-Schnitt agiert, sind aus statistischer Sicht nicht besorgniserregend. In erster Linie zeigt diese Statistik seine Klasse beim Herausarbeiten von Torchancen. In dieser Saison liegen die xG-Werte auch näher an den tatsächlich erzielten Treffern als im vergangenen Jahr.

Karim Adeyemi wiederum agierte in der österreichischen Bundesliga klar über seiner Erwartung. Dass der Stürmer in Europa als eine der heißesten Aktien gehandelt wird, liegt aber weniger daran, dass er in der Liga über den xG-Werten trifft, sondern in erster Linie an seinen extrem auffälligen Leistungen in der Champions League und auch den ersten Spielen in der deutschen Nationalmannschaft.

Sehen wir uns nun die größten statistischen Ausreißer in den Top 20 an. Dario Tadic benötigte für seine acht erzielten Treffer nur einen xG-Wert von 5.94. Markus Pink war in dieser Hinsicht noch effizienter, da er bei einem xG-Wert von 5.43 gleich neun Saisontore erzielte. Jantscher kam bei einem xG-Wert von 5.16 ebenfalls auf starke acht Tore.

Zwei Spieler von Red Bull Salzburg hätten nach den Expected-Goal-Werten mehr Treffer erzielen müssen:

Benjamin Šeško kam bei einem Expected-Goal-Wert von 5.57 nur auf drei Treffer. Noch extremer sieht es bei Brenden Aaronson aus, der bei einem xG-Wert von 4.24 nur ein einziges Tor erzielte. Im Gegensatz dazu benötigte Kristensen, der in der xG-Wertung auf Platz 22 liegt für seine sechs Saisontore nur einen xG-Wert von 3.14.

Zum Abschluss noch ein Blick auf Sturm-Neuzugang Luca Kronberger. Der ehemalige Admira-Spieler liegt auf Platz 28 und ist der einzige Spieler in den Top 30 dieser Wertung, der keinen einzigen Treffer erzielte. Kronberger blieb der Torjubel trotz eines xG-Werts von 2.8 verwehrt. Sein neuer Kollege beim SK Sturm, Manprit Sarkaria war hingegen sehr effizient und kam bei sieben Treffern nur auf einen xG-Wert von 3.1.

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Stefan Karger