Vor dem Heimspiel gegen den SC Wiener Neustadt plagt den SK Rapid Wien vor allem eine Personalie: Steffen Hofmann fällt mit einer Muskelverletzung im... Vorschau: Rapid trifft ohne Kapitän Steffen Hofmann auf den SC Wiener Neustadt

Vor dem Heimspiel gegen den SC Wiener Neustadt plagt den SK Rapid Wien vor allem eine Personalie: Steffen Hofmann fällt mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel aus. Eine Prognose über die Dauer des Ausfalls traute man sich im grün-weißen Lager noch nicht zu. Nun sind andere gefragt, die gegen den Tabellenneunten das Spiel an sich reißen sollen.

Einer von ihnen ist Boris Prokopic, der voraussichtlich auf der Hofmann-Position zum Einsatz kommen wird. Allerdings legt Prokopic die Rolle anders aus, als der Rapid-Kapitän. Sein Spiel ist dem des „8ers“ näher als dem des „10ers“, die defensive Kampfkraft des gebürtigen Slowaken ist mit der des Kapitäns nicht zu vergleichen. Vom Hofmann-Ausfall könnte er dennoch profitieren, da es eine der seltenen Gelegenheiten für den 24-Jährigen sein wird, mit zwei defensiveren Mittelfeldspielern hinter sich aufzulaufen.

Vier Spieler für zwei Positionen am Flügel

Für die beiden Positionen an den Flügeln stehen gleich vier Spieler Gewehr bei Fuß: Auf der linken Seite hat Lukas Grozurek die besseren Karten als der zuletzt schwache und lustlose Christopher Drazan. Rechts könnte Christopher Trimmel wieder in die Mannschaft rutschen, es ist jedoch anzunehmen, dass Peter Schöttel einen Platz für sein Liebkind Guido Burgstaller freischaufelt, nachdem diesem von Deni Alar die Position als Solospitze weggeschnappt wurde.

Wieder mit Kulovits?

Im defensiven Mittelfeld setzt Schöttel natürlich auf Markus Heikkinen, daneben kämpfen der in der Südstadt starke Stefan Kulovits und der wieder fitte Thomas Prager, der in Innsbruck schon nach 20 Minuten raus musste, um den zweiten Platz in der defensiven Zentrale. Michael Schimpelsberger ist ebenfalls wieder fit und ist ein heißer Kandidat für die Position als rechter Verteidiger, nachdem Christian Thonhofer zuletzt zwei schwache Leistungen zeigte. Dieser wiederum ist allerdings auch eine Alternative für die linke Seite, auf der jedoch aller Voraussicht nach wieder Thomas Schrammel Matchpraxis sammeln wird.

Bergmann und Ildiz an den Verein gebunden

Zwei Spieler, die im Sommer wieder zu Rapid zurückkehren, könnten bereits erste Vorboten auf die kommenden Veränderungen in Grün-Weiß sein. Die Optionen auf Thomas Bergmann und Muhammed Ildiz wurden gezogen, die beiden an Wacker Innsbruck verliehenen Spieler dürften in der neuen Saison wieder für den SK Rapid Wien spielen.

Ab Sommer: Bergmann statt Thonhofer (?)

Für die Kampfmannschaft des SK Rapid bestritt Bergmann noch kein Ligaspiel. Der 22-Jährige ist nun allerdings überfällig für einen Durchbruch, nachdem er einige Zeit in seiner Entwicklung stecken blieb, im Herbst 2010 als Kapitän der Rapid Amateure Leistungen brachte, die kaum regionalligatauglich waren. In Innsbruck veränderte sich jedoch die Situation des physisch starken Außenbahnspielers. Seit Oktober 2011 ist Bergmann beim FC Wacker gesetzt und kommt als rechter Außenverteidiger oder im rechten Mittelfeld zum Einsatz. Dass man sich bei Rapid für eine Weiterverpflichtung des Spätzünders aussprach, ist ein Zeichen dafür, dass der Vertrag von Christian Thonhofer nicht verlängert wird. Thonhofer kam im Sommer 2006 von der Admira zu Rapid, konnte sich jedoch nur sporadisch in der Meistersaison 2007/08 durchsetzen. Meinungsverschiedenheiten mit Peter Pacult erschwerten ihm sein Engagement beim Rekordmeister, wobei er jedoch auch immer wieder selbst mit lustlosen, unkonzentrierten Leistungen aufwartete. Thonhofer wird im Mai 27 Jahre alt und dürfte 1:1 durch den 4 ½ Jahre jüngeren Bergmann ersetzt werden.

Ildiz als flexibler Mann fürs Mittelfeld

Eine schwerer einschätzbare Facette stellt Muhammed Ildiz dar. Der 20-Jährige gilt als eines der größten Rapid-Talente der letzten Jahre und das weiß man bei Rapid auch schon seit längerer Zeit: Als Ildiz 15 Jahre alt war, erhielt Rapid eine Förderung von 5.000€ von der Bundesliga, eine Belohnung für die starke Nachwuchsarbeit. Diese Summe wurde jedoch nicht in den Nachwuchs an sich gesteckt, sondern einzig und allein in die Entwicklung und das Umfeld von Muhammed Ildiz. Nachdem der junge Mittelfeldspieler gegen Celtic Glasgow in der Europa League für Rapid debütierte, wurde er nach Innsbruck verliehen, wo er zu einem gefährlichen Joker avancierte und vor allem durch seine Schusstechnik, technische Finessen und Standardsituationen überzeugen konnte. Ildiz kann im offensiven Mittelfeld nahezu auf jeder Position eingesetzt werden und beherrscht vor allem das bei Rapid dringend benötigte Box-to-Box-Spiel im Zentrum.

Wird Wydra verliehen?

Die interessanteste Frage ist jedoch die, was mit den vielen anderen zentralen Mittelfeldspielern Rapids passiert, wenn Ildiz zu einem vollwertigen Kadermitglied aufsteigt. Thomas Prager wurde gerade erst fix verpflichtet, auch Kulovits und Heikkinen haben noch Verträge und Dominik Wydra gilt als Talent, das schon jetzt kampfmannschaftstauglich wäre. Die logischste Variante ist ein Leihgeschäft mit Wydra und die Aufnahme von Ildiz als flexiblen Mittelfeldspieler in den Kader der Kampfmannschaft. Wenn Wydras Fortschritte jedoch ähnlich rasant vonstattengehen wie in den letzten Monaten, ist auch eine neuerliche Leihe Ildiz‘ nicht unwahrscheinlich.

 

SK Rapid Wien – SC Wiener Neustadt

Samstag, 18:30 Uhr | Gerhard Hanappi Stadion | SR Schörgenhofer

Verletzt/Krank: Hofmann, Katzer, Payer bzw. Kral, Ratzenböck, Evseev, Ramsebner

Gesperrt: Keiner bzw. Reiter

Gelbgefährdet: Heikkinen, Trimmel (nächstes Spiel Austria auswärts) bzw. A.Schicker, Evseev, Ramsebner, D.Wolf (nächstes Spiel Kapfenberg heim)

 

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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