Die dritte Runde der zweiten deutschen Liga ist Gesichte und konnte mit einigen Überraschungen aufwarten. Die Mannschaften, welche zurzeit auf den Aufstiegsrängen liegen, konnte... 2. Deutsche Liga: Neo-Legionäre brauchen noch Zeit

Die dritte Runde der zweiten deutschen Liga ist Gesichte und konnte mit einigen Überraschungen aufwarten. Die Mannschaften, welche zurzeit auf den Aufstiegsrängen liegen, konnte wohl vor der Saison keiner voraussagen und auch die Abstiegsränge waren so nicht zu erwarten. Aus österreichischer Sicht ist anzumerken, dass nicht alle Neo-Legionäre sofort Fuß fassen können.

Trainerwechsel zeigt Wirkung               

Der ehemalige Liefering-Coach Thomas Letsch verlebte im Erzgebirge einen Horrorstart mit zwei Liga-Niederlagen und einer Pokalpleite und wurde daher vom Vorstand entlassen. Der neue Mann an der Seitenlinie ist ein alter Bekannter, denn Robin Lenk ist seit knapp zehn Jahren im Verein auf den unterschiedlichsten Positionen tätig. Für Dominic Wydra im Dress der Auer gab es unter dem neuen Trainer sogleich das erste Erfolgserlebnis. Als zentraler Mann der Fünferabwehrkette durfte er von Beginn an ran und zeigte dabei eine beachtliche Leistung. Beim 1:1-Unentschieden in Braunschweig zeigte er starke Pässe in der Spieleröffnung, forderte viele Bälle und zeigte dabei eine gute Bewegung sowohl mit, als auch gegen den Ball. Nach seinen Startschwierigkeiten dürfte Wydra nun endgültig angekommen sein. Im zweiten Freitagspiel konnte sich Darmstadt klar mit 3:0 gegen St. Pauli durchsetzen.

Sandhausen erobert den Osten

Am Samstag standen drei Begegnungen an. Heidenheim unterlag dabei zuhause dem Aufsteiger aus Duisburg mit 1:2. Bei den Heimischen wurde Dovedan nach 53 Minuten ins Spiel gebracht und versucht sofort, das Offensivspiel des FCH zu beleben. Bei der zwischenzeitlichen Führung seines Teams hatte er seine Beine im Spiel, blieb ansonsten aber recht blass.

Fortuna Düsseldorf siegte im heimischen Stadion mit 2:0 gegen Kaiserslautern und kletterte dadurch auf den dritten Tabellenrang. Mwene und Vucur durften bei den unterlegenen Gästen über die gesamte Spielzeit mitwirken, konnten die Niederlage aber nicht verhindern. Im altbewährten 3-4-2-1-System durfte Mwene auf seiner angestammten Position auf der rechten Seite ran und zeigte dabei ungewohnte Schwächen. Er kam zu keinen Flankenläufen, attackierte beim 0:1 zu zaghaft und spielte einige Fehlpässe. Ganz anders agierte Vucur, der noch einer der Besten seiner Mannschaft war. Der Innenverteidiger hatte viele Ballaktionen, versuchte das Spiel zu beruhigen, zeigte sich im Zweikampf sehr robust und vermied es, die Bälle leichtfertig zu verschenken. Mit nur einem Punkt aus drei Spielen ist es für K`lautern nach der Länderspielpause mehr als notwendig, dass sie endlich ihren ersten Dreier in dieser Saison einfahren.

Die Überraschung des Spieltags gab es in Dresden, denn dort gewann der SV Sandhausen mit 4:0. Knaller stand bei den Gästen verletzungsbedingt nicht im Kader, Kulovits begann im zentral-defensiven Mittelfeld. Der Sandhäuser Kapitän zeigte eine typische Kulovits-Partie, in der er das Spiel zwar dirigierte, aber hauptsächlich gegen den Ball arbeitete und seinen Mitspielern den Rücken freihielt. Auf der anderen Seite durfte Möschl über die gesamte Spielzeit ran und war einer der bemühtesten Dresdner an diesem Tag. Es ging ihm zwar nicht viel auf, aber er wurde seinem Ruf als „Mentalitätsspieler“ gerecht und steckte zu keiner Zeit auf. Sascha Horvath stand zwar im Kader, kam aber auf keine Einsatzminuten.

Herrlich viele Tore am Tag des Herrn

Holstein Kiel stürzte mit dem 3:1-Heimsieg gegen Fürth das Kleeblatt auf den letzten Tabellenrang. Lukas Gugganig erwischte bei den Gästen einen rabenschwarzen Tag und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Fehler im Stellungsspiel, Probleme in der Abstimmung mit der restlichen Hintermannschaft, verlorene Zweikämpfe und leichte Ballverluste kennzeichneten sein Spiel. Ob er im nächsten Spiel wieder von Beginn an spielen darf, ist mehr als fraglich. Bei den siegreichen Kielern durfte Hoheneder das Spiel einmal mehr von der Ersatzbank aus betrachten.

Im Österreicher-Duell zwischen Nürnberg und Union Berlin kamen nur zwei von sechs Legionären zum Einsatz. Beim 2:2-Unentschieden standen bei den Gästen Schösswendter und Gspurning nicht im Kader, Hosiner schmorrte 90 Minuten lang auf der Ersatzbank und nur Trimmel durfte mitmachen. Dabei zeigte der Außenverteidiger eine ansprechende Leistung, obwohl er nicht so aktiv ans Spiel angebunden war. Seine wenigen Aktionen hatten jedoch Hand und Fuß und so kann er mit seiner Darbietung zufrieden sein. In Zukunft bekommt Trimmel einen neuen Konkurrenten, denn mit dem bundesligaerprobten Uchida konnte die Union einen starken Transfer unter Dach und Fach bringen. Auf der Gegenseite stand Margreitter die gesamte Spielzeit über am Feld und Jäger war auf der Bank zum Zusehen verdammt. Margreitter zeigte dabei ebenfalls eine gute Leistung und hatte als Innenverteidiger sogar die ein oder andere Torchance. Gewohnt passsicher und zweikampfstark dirigierte er die Viererkette und ist mittlerweile aus der Nürnberger Hintermannschaft nicht mehr wegzudenken.

Im dritten Sonntagsspiel besiegte der Aufsteiger Regensburg auswärts den Absteiger aus Ingolstadt mit 4:2. So gab es an diesem Nachmittag 14 Tore zu bestaunen, was ein extrem torreiches Zweitligawochenende bedeutete.

Österreicher-Duell am Montag

Montagabend, die Alm bebt und vier heimische Legionäre sind mittendrin. Bielefeld fuhr dabei einen 2:0-Sieg gegen Bochum ein und lacht nun ungeschlagen von der Tabellenspitze. Bei der siegreicher Arminia spielten Prietl und Kerschbaumer erneut gemeinsam auf der zentralen Position im Mittelfeld und machten ihre Sache mehr als ordentlich. Der Neu-Legionär Kerschbaumer durfte sogar über sein Premierentor jubeln, welches ihm durch eine langgezogene Flanke auf den zweiten Pfosten gelang, bei der kein Spieler mehr dran war. Gewollt oder nicht, das war der Treffer zum 2:0-Endstand. Der Österreicher präsentierte sich ohnehin sehr spielfreudig und ließ dabei den Ball gut laufen. Sein Nebenmann Prietl zeigte sich einmal mehr fürs „Grobe“ verantwortlich und spielte stark gegen den Ball. Dieses Mittelfeldduo bereitet Trainer Saibene zurzeit viel Freude. Auf der Gegenseite standen Stöger und Hinterseer in der Startelf. Hinterseer zeigte im Sturm eine engagierte Leistung, bei der er zu mehreren Chancen kam und auch einige Tormöglichkeiten vorbereitete. In Summe blieb er aber genauso wie Stöger glücklos. Dieser gab nach über einem dreiviertel Jahr sein Startelfcomeback in der Liga und war bereits stark ans Spiel gebunden. Man merkt ihm dennoch an, dass er lange gefehlt hatte, was sich an seinen zahlreichen Fehlpässen wiederspiegelte. Ansonsten befindet sich die österreichische Nachwuchshoffnung definitiv auf dem richtigen Weg zurück zu alter Stärke.

Fazit

Kulovits, Margreitter, Kerschbaumer, Prietl und Trimmel konnten an diesem Spieltag überzeugen und ihre Stärke präsentieren. Vor allem der ehemalige Rapidler Kulovits ist gut in die Saison gestartet und zeigte konstant sein ganzes Können. Obwohl sein Team verlor, konnte Vucur eine annehmbare Darbietung abliefern. Ähnliches gilt für Möschl und Hinterseer, die zumindest sehr bemüht waren. Stöger, Mwene und Dovedan, die Youngstars, konnten ihr Potential an diesem Wochenende nicht voll ausschöpfen. Wydra hingegen durfte endlich ran und bedankte sich mit einer guten Leistung beim Trainer für das Vertrauen. Jäger, Hosiner, Horvath und Hoheneder verfolgten die Partien ihrer Teams von der Ersatzbank aus. Gspurning, Schösswendter und Knaller standen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kader ihrer Teams. Selbes gilt für die Jungprofis Derflinger, Hasenhüttl, Kogler, Kreidl, Domej und Andric, die mit den jeweiligen Zweiervertretungen im Einsatz waren.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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