Gegen Dinamo Zagreb zeigte der SK Rapid im Vergleich zu den Spielen davor wieder ein anderes Gesicht. Aufgrund einer mannschaftlich sehr geschlossenen und kämpferisch... 100 von 660 Sekunden: Wie Rapid das Finish gegen Dinamo „verschleppte“

Gegen Dinamo Zagreb zeigte der SK Rapid im Vergleich zu den Spielen davor wieder ein anderes Gesicht. Aufgrund einer mannschaftlich sehr geschlossenen und kämpferisch starken Leistung, wurde der kroatische Meister mit 2:1 besiegt. Es war nicht nur die Mentalitätsleistung, die Rapid die ersten drei Gruppenphasenpunkte bescherte, sondern auch ein gewisses Maß an Cleverness in der Schlussphase.

Diese war nämlich richtig hitzig. Die beiden Teams schenkten sich nichts, es gab reichlich Rangeleien und Nettigkeiten. Die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul hatte alle Hände voll zu tu, teilte alleine in der Schlussphase vier gelbe Karten aus. Nach insgesamt knapp fünf Minuten Nachspielzeit war dann auch Schluss, ohne dass Dinamo Zagreb noch eine Chance auf den Lucky Punch hatte.

Ein User aus dem Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum schaute sich die Partie – und vor allem die Schlussphase – später noch einmal „on demand“ an und stoppte die Nettospielzeit unmittelbar vor dem Abpfiff:

Zwischen Minute 84:00 und Minute 90:00 wurde nur 46 Sekunden lang aktiv Fußball gespielt. Ab dem Ende der regulären Spielzeit bis zum Abpfiff war der Ball 54 Sekunden lang im Spiel. In den letzten elf Minuten des Spiels rollte der Ball also nur 1:40 Minuten. Die Verletzung von Maximilian Hofmann, der eine oder andere Krampf, das Scharmützel zwischen Wimmer und Tolic, das taktische Foul von Kitagawa an der Mittellinie in der äußersten Schlussphase – das alles trug dazu bei, dass Rapid das Spiel teils gezwungenermaßen, teils systematisch verschleppte und Dinamo nicht mehr zurückkommen konnte.

Die Dinamo-Spieler erwiesen sich schlussendlich auch noch als schlechte Verlierer. Ein von Paul Gartler aufgrund einer Verletzung ins Out geworfene Ball, wurde nicht mehr im Sinne des Fairplays zurückgespielt, was das Publikum, die Spieler und auch Coach Kühbauer noch einmal extra aufheizten. Was also mit einer Verletzung begann, wurde im Laufe der Schlussphase auch noch zu einer „persönlichen“ Sache. Dass Rapid die nötigen Mätzchen für das Verschleppen des Spiels auspackte und Dinamo damit so heiß machte, dass sie im Zuge einiger In-Fights ihre eigene Zeit vergaßen, zeugt jedenfalls von Cleverness und war bei den Hütteldorfern in der Vergangenheit nicht immer so zu beobachten. So stehen unterm Strich drei Punkte, eine hitzige Europacupstimmung und auch die richtige, kämpferische Antwort auf die schwachen Leistungen in den letzten Partien.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen