Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor... UEFA EURO 2024: Alles, was ihr über Gruppe D wissen müsst

Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor und sagen euch, auf welche Spieler ihr neben den bekannten Stars genau achten müsst.

In Gruppe D sind alle Augen auf Österreich gerichtet. Für die ÖFB-Elf geht es gegen Frankreich, die Niederlande und Polen.

Neben Gruppe B kann auch die Österreich-Gruppe getrost als „Hammergruppe“ bezeichnet werden. Die starke Rangnick-Elf hatte mit Frankreich und den Niederlanden, sowie unberechenbaren Polen sicher kein Losglück, ist aber natürlich auch nicht chancenlos. Bereits in der ersten Runde bekommt es Österreich mit dem Gruppenfavoriten aus Frankreich zu tun. Wer auf Österreich Frankreich wetten will, erhält für einen Sieg der ÖFB-Elf derzeit eine Quote von @6.00, was die Underdog-Rolle, die den Österreichern zugeschanzt wird, recht gut widerspiegelt.

Der Favorit

Frankreich ist nicht nur der große Favorit in Gruppe D, sondern auch einer der heißesten Kandidaten auf den Titel. Die Mannnschaft rund um Megastar Mbappé hat einige der besten Spieler der Welt in ihren Reihen, von denen vor allem einige Junge in der letzten Saison noch einmal einen merklichen Sprung nach vorne machten. Einzig im Sturm-Zentrum könnten die Franzosen aktuell Schwächen haben, wie auch das 0:0 bei der EM-Generalprobe gegen Kanada zeigte, bei der Kapitän Olivier Giroud als Speerspitze agierte.

Die zweite Reihe

Die Niederlande wird von den Buchmachern als zweite Kraft hinter Frankreich eingestuft und zeigte im letzten Test gegen Island auch wieso dem so ist. Die Koeman-Elf spielte dabei ihre volle offensive Power aus und besiegte die Isländer, die zuvor noch gegen England gewinnen konnten, glatt mit 4:0. Auch wenn bei „Oranje“ einige wichtige Spieler ausfallen werden, ist speziell die offensive Power des Teams auf Top-Niveau.

Österreich wiederum hat ebenfalls einige schmerzliche Ausfälle zu verkraften, stellt aber eine äußerst gefestigte und homogene Truppe, die schon in den letzten Jahren zeigte, dass man mit den Größten der Welt mithalten kann. Teamchef Rangnick brachte eine neue Selbstverständlichkeit in die Denkweise der Österreicher, impfte dem Team ein, dass es sich vor niemandem verstecken muss. Darauf wird es auch in den drei Gruppenspielen ankommen, zumal man ohnehin eine recht angenehme Außenseiterrolle innehat.

Der Außenseiter

Am schwierigsten wird es wohl für Polen werden. Die Mannschaft von Teamchef Michal Probierz wäre ohnehin der Außenseiter der Gruppe gewesen, hat nun aber auch noch schwere Verletzungssorgen in der Offensive. Nachdem bereits Arek Milik fix für die EM ausfiel, mussten im letzten Test gegen die Türkei auch noch Karol Swiderski und Superstar Robert Lewandowski ausgewechselt werden. Es ist zu erwarten, dass die Polen in der Gruppe alles auf Defensive setzen werden.

Die Stars

Die Franzosen reisen – wie fast immer – mit einer ganzen Armada an Stars zum Turnier an: Herausstechend ist natürlich Kylian Mbappé, der nach dem Turnier zu Real Madrid wechseln und dort auf zwei Mittelfeldstars des Teams, Aurélien Tchouameni und Eduardo Camavinga treffen wird.

Bei den Niederländern fällt mit Frenkie de Jong zwar einer der größten Stars aus, aber die Elftal kann immer noch auf die große Qualität der Innenverteidiger Matthijs de Ligt von Bayern München und Virgil van Diijk von Liverpool zurückgreifen. Der große neue Star im Team ist aber Xavi Simons, der zuletzt von PSG an RB Leipzig verliehen war.

Bei Österreich ist nach dem Ausfall von David Alaba eher das Kollektiv der Star. Das größte individuelle Starpotential bei der Rangnick-Elf haben wohl alteingesessene Unterschiedsspieler wie Marko Arnautovic oder Marcel Sabitzer. Zudem ist Christoph Baumgartner in Österreichs Team eine absolute Konstante, die stetig Top-Leistungen abruft.

Bei Polen ist der größte Star natürlich Robert Lewandowski, der allerdings mit einer Muskelverletzung für das Turnier fraglich ist.

„Men to watch“

Bei den Franzosen muss man gleich mehrere Jungstars im Auge behalten. So zum Beispiel den Jüngsten im Team, Warren Zaire-Emery (18) von Paris Saint-Germain, der durchaus Chancen auf Einsätze im zentralen Mittelfeld hat. Auch sein PSG-Teamkollege Bradley Barcola (21) gilt als potentieller künftiger Weltklassespieler, wird bei „Les Bleus“ primär Einwechsler sein.

Bei den Niederländern darf man den für Frenkie de Jong nachnominierten Ian Maatsen (22) nicht aus den Augen lassen. Der Linksverteidiger spielte eine Top-Saison für Borussia Dortmund, gehört allerdings noch dem Chelsea FC. Bei den Polen wiederum mit Nicola Zalewski (22) einen brandgefährlichen Schienenspieler für die linke Seite und mit Kacper Urbanski (19) einen großen Aufsteiger von der Überraschungself aus Bologna.

Im österreichischen Team gibt es mehrere Spieler, die vor allem mit ihrer Formstärke glänzen und deshalb wichtige Rollen einnehmen könnten. Dies trifft vor allem auf Romano Schmid (24) von Werder Bremen zu, der im Saisonfinish immer stärker wurde. Aber auch Sturms Marathonmann Alexander Prass (24) könnte eine Rolle im Mittelfeld der Österreicher spielen. Zudem gilt Rapids kompromissloser Innenverteidiger Leopold Querfeld (20) als gute Option für möglicherweise nötige Abwehrschlachten.

Österreich-Bezug

Der Österreicher-Bezug in Gruppe D liegt natürlich auf der Hand – von unseren Gegnern hatten allerdings die allerwenigsten Spieler bisher mit Österreich zu tun. Einzig Frankreichs Innenverteidiger Dayot Upamecano hat eine Alpenrepublik-Vergangenheit, spielte 1 ½ Jahre für Red Bull Salzburg, ehe er nach Leipzig und dann weiter zu den Bayern wechselte.

„Story-Potential“

Für uns wäre natürlich ein österreichisches Sommermärchen die größte Story, die die EURO 2024 schreiben könnte. Ohne zahlreicher Top- und Führungsspieler ist dies aber etwas, das alle Spieler gemeinsam schultern müssen, was definitiv keine leichte Aufgabe wird. Eine Steigerung gegen die direkten Konkurrenten wird nötig sein: Gegen Frankreich gewann man zuletzt 2008, gegen Polen 1994 und gegen die Niederlande 1990 – damals mit 3:2 und mit Toren der drei Verteidiger Pecl, Zsak und Pfeffer, sowie des heutigen niederländischen Teamchefs Ronald Koeman und Marco van Basten.

Schnelle Fakten

TrainerKapitänDurchschnittsalterFIFA-Weltrangliste
FrankreichDidier DeschampsKylian Mbappé26,92.
NiederlandeRonald KoemanVirgil van Dijk26,47.
ÖsterreichRalf RangnickMarko Arnautovic26,825.
PolenMichal ProbierzRobert Lewandowski27,928.

Die Spiele

Sonntag, 16.06.2024PolenNiederlande(15:00 Uhr)
Montag, 17.06.2024ÖsterreichFrankreich(21:00 Uhr)
Freitag, 21.06.2024PolenÖsterreich(18:00 Uhr)
Freitag, 21.06.2024NiederlandeFrankreich(21:00 Uhr)
Dienstag, 25.06.2024NiederlandeÖsterreich(18:00 Uhr)
Dienstag, 25.06.2024FrankreichPolen(18:00 Uhr)

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen