Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor... UEFA EURO 2024: Alles, was ihr über Gruppe F wissen müsst

Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor und sagen euch, auf welche Spieler ihr neben den bekannten Stars genau achten müsst.

In Gruppe F spielen Portugal, Tschechien, die Türkei und Turnierneuling Georgien.

In dieser Konstellation ist natürlich klar, dass die hochveranlagten Portugiesen als Favorit in die Vorrunde gehen – allerdings darf man dahinter einen engen Dreikampf erwarten, zumal selbst die kampfstarken Georgier nicht zu unterschätzen sind.

Der Favorit

Die Nationalelf von Portugal gehört vor allem individuell zum Besten was die EURO 2024 zu bieten hat. Die Mannschaft des spanischen Trainers Roberto Martínez ist nahezu auf allen Positionen topbesetzt und hat mehrere Weltklassefußballer, sodass Spieler wie der fünffache Weltfußballer Cristiano Ronaldo nicht mal fix zum Stamm zählen. Den Portugiesen kann man wohl einen ausgesprochen langen Verbleib im Turnier vorhersagen oder sie sogar zu einem der Turnierfavoriten erklären.

Die zweite Reihe

Tschechien, der erste Gruppengegner der Portugiesen, hat einige Top-Leute aus den besten Ligen der Welt in seinen Reihen, allerdings Probleme in der Breite. Bei den Tschechen stehen gleich 15 Spieler aus der heimischen Liga im Kader, was für die stolze Fußballnation eher Seltenheitswert hat. Zwar sind dort die beiden Prager Teams und Viktoria Pilsen in den letzten Jahren deutlich stärker geworden, aber ein wenig an internationaler Erfahrung fehlt es der Mannschaft von Trainer Ivan Hasek dann doch. Zudem stellen die Tschechen das jüngste Team bei der EURO 2024.

Die Türkei kommen ebenfalls mit zwölf Spielern aus der heimischen Süper Lig zum Turnier, verfügen aber um größere internationale Erfahrung als die Tschechen. Dem gegenüber steht allerdings, dass die Mannschaft des italienischen Trainers Vincenzo Montella schwere Verletzungssorgen, vor allem in der Defensive, hat. Die Ausfälle von Kabak, Söyüncü und Ayhan werden nur schwer zu kompensieren sein – wie man auch beim 1:2 im letzten Test gegen Polen sehen konnte.

Der Außenseiter

Der Turnierneuling aus Georgien kommt hingegen fast mit einer vollständigen Legionärstruppe: 24 von 26 Kaderspielern verdienen ihr Geld im Ausland. Einer der zentralen Spieler des Teams, Sturms Otar Kiteishvili, wurde in der abgelaufenen Saison zum Spieler der Saison in der heimischen Bundesliga gewählt. Auch wenn die Georgier mit einigen spannenden Spielern zum Turnier reisen, sind sie schon alleine wegen dem Mangel an internationaler Erfahrung der große Außenseiter in Gruppe F.

Die Stars

Bei Portugal weiß man bei der „Star-Liste“ gar nicht, wo man anfangen soll: Cristiano Ronaldo ist natürlich der größte Name im Team, aber neben einem der besten Spieler aller Zeiten verfügen die Portugiesen auch noch über Spieler wie Manchester-City-Stütze Bernardo Silva, Milan-Star Rafael Leao, Man-United-Konstante Bruno Fernandes oder den wohl besten Verteidiger der Welt, Rúben Dias. Und das ist nur ein Auszug aus dem stargespickten Team Portugals.

Tschechiens Top-Mann in der Offensive ist derzeit Leverkusen-Stürmer Patrik Schick, während defensiv vor allem West-Ham-Sechser Tomas Soucek heraussticht. Bei den Türken hat im Mittelfeld Inter-Star Hakan Calhanoglu die Fäden in der Hand und neben ihm ist Benficas Orkun Kökcü eine absolute Bank. Vorne soll zudem der erst 19-jährige Juventus-Jungstar Kenan Yildiz für Tore sorgen.

Der eindeutig größte Star im georgischen Team ist Khvicha Kvaratskhelia vom SSC Napoli. Aber auch Metz-Angreifer Georges Mikautadze genießt ein hohes Standing in seinem Heimatland.

„Men to watch“

Bei Portugal gibt es gleich mehrere junge Top-Talente, die man genau beobachten muss. So etwa Sporting-Sechser Joao Neves (19), der bereits nah an der ersten Elf dran ist und gute Chancen auf Einsätze hat, obwohl er es auf seiner Position mit Routiniers wie Joao Palhinha oder Rúben Neves zu tun hat. In der Innenverteidigung kämpfen zudem mit Sportings Goncalo Inácio (22) und Benficas António Silva (20) zwei sehr spannende Jungstars um den Platz neben Rúben Dias.

Bei den Tschechen sollte man speziell Sparta-Innenverteidiger Martin Vitík (21) genau auf die Beine schauen. In der Offensive ist Slavias inverser Winger Matej Jurasek (20) eine mögliche zukünftige Stütze im Team.

Für die Türkei spielt wohl der talentierteste Youngster der gesamten Gruppe: Arda Güler (19) legte in der abgelaufenen Saison bereits mehrere Talentproben bei Real Madrid ab und ist weltweit eines der spannendsten Talente seines Jahrgangs. In der Türkei wird er bereits als künftiger Weltstar gehandelt und im Nationalteam ist der Kreativspieler definitiv bereits gesetzt.

In der georgischen Nationalelf wird vor allem Torhüter Giorgi Mamardashvili (23) viel zu tun haben. Der Schlussmann des Valencia CF gilt allerdings auch als einer der Besten in seinem Team und darf das nun auch auf der großen Bühne unter Beweis stellen.

Österreich-Bezug

Nur im portugiesischen Team gibt es keinen Österreich-Bezug. In allen anderen Teams in Gruppe F stolperte der eine oder andere Spieler bereits über die Alpenrepublik. So etwa bei den Tschechen, wo mit Vitezslav Jaros der Meisterkeeper des SK Sturm Graz im Aufgebot steht, voraussichtlich aber nur Nummer Zwei sein wird.

Im Teamkader der Türken steht mit Rechtsverteidiger Mert Müldür ein gebürtiger Wiener und Ex-Rapidler. Und bei Georgien spielen mit Sturms Otar Kiteishvili und Wolfsbergs Sandro Altunashvili zwei aktuelle Bundesliga-Legionäre, sowie mit Luka Lochoshvili, einst Wolfsberg, mittlerweile bei der US Cremonese aktiv und Giorgi Kvilitaia, früher bei Rapid, heute bei APOEL Nikosia, zwei ehemalige.

„Story-Potential“

Bei Portugal stellt die UEFA EURO 2024 auch das Ende einer Generation dar: Der 39-jährige Cristiano Ronaldo wird mit hoher Wahrscheinlichkeit sein letztes Turnier bestreiten. Mit Sicherheit gilt das auch für den bereits 41-jährigen Pepe und auch beim mittlerweile 36-jährigen Roma-Keeper Rui Patrício, ebenfalls einer der Garanten für den EM-Titel 2016, neigt sich die Karriere dem Ende zu. Es wäre nahezu märchenhaft, wenn die starke, jüngere Generation diese Stars von einst noch einmal zu späten Ehren tragen würden. Das Zeug dazu hat dieser starke portugiesische Kader mit Sicherheit!

Schnelle Fakten

Trainer

Kapitän

Durchschnittsalter

FIFA-Weltrangliste

Portugal

Roberto Martínez

Cristiano Ronaldo

27,0

6.

Tschechien

Ivan Hasek

Tomas Soucek

25,3

36.

Türkei

Vincenzo Montella

Hakan Calhanoglu

25,8

40.

Georgien

Willy Sagnol

Guram Kashia

27,2

75.

Die Spiele

Dienstag, 18.06.2024

Türkei

Georgien

(18:00 Uhr)

Dienstag, 18.06.2024

Portugal

Tschechien

(21:00 Uhr)

Samstag, 22.06.2024

Georgien

Tschechien

(15:00 Uhr)

Samstag, 22.06.2024

Türkei

Portugal

(18:00 Uhr)

Mittwoch, 26.06.2024

Georgien

Portugal

(21:00 Uhr)

Mittwoch, 26.06.2024

Tschechien

Türkei

(21:00 Uhr)

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen