Sinisa Mihajlovic trotzt seiner schweren Erkrankung und betreut den italienischen Erstligisten FC Bologna weiterhin vom Krankenbett aus. Zwischen Trainer und Team hat sich dabei eine ganz besondere Beziehung entwickelt, wie das letzte Wochenende zeigte.
Der italienische Fußball schrieb in den letzten Wochen durch rassistische Eklats vor allem negative Schlagzeilen. Es ist gibt sie aber auch in der Serie A, die herzerwärmenden Geschichten. Diese haben jedoch nicht selten einen tragischen Hintergrund. So auch die Beziehung zwischen Trainer Sinisa Mihajlovic und seinem Team vom FC Bologna.
Es war der 13. Juli in diesem Sommer, als Mihajlovic vor die Presse trat. Der Anlass war nicht sportlicher Natur – der 50-Jährige gab bekannt, dass er an einer aggressiven Form von Leukämie, auch als Blutkrebs bekannt, erkrankt ist.
Doch Mihajlovic gab sich zugleich kämpferisch: „Ich kann es nicht erwarten, ins Krankenhaus zu gehen und den Kampf aufzunehmen.“ Unter den anwesenden Journalisten brandete Applaus auf, es wurde emotional. Mihajlovic konnte anschließend die Tränen nicht mehr unterdrücken: „Das sind keine Tränen der Angst“, sagte er fast trotzig. „Ich respektiere die Krankheit und werde ihr ins Auge sehen. Mit rausgestreckter Brust, wie ich es immer getan habe.“
Bolognas Sportdirektor Walter Sabatini machte danach unmissverständlich klar, Mihajlovic, dessen Trainerkarriere einst in Bologna startete, werde die Mannschaft auch weiterhin betreuen. Er werde sich im Laufe der Chemotherapie, und dem damit verbundenen Krankenkausaufenthalt, die Trainingseinheiten per Video anschauen.
Für einen Fußballverrückten, wie Mihajlovic einer ist, muss es jedoch schwer sein, die Spiele seiner Mannschaft nur am Fernseher verfolgen zu können. Vor allem wenn seine Spieler schlecht spielen. So wie in der ersten Halbzeit am Wochenende bei Brescia Calcio. Da lag Bologna zur Pause mit 1:3 in Rückstand.
Und wie reagiert Mihajlovic? Anstatt die Situation als gegeben hinzunehmen, ließ er sich per Videoanruf in die Bologna-Kabine verbinden. Welche Worte dort genau gefallen sind, ist leider nicht überliefert. Jedoch müssen sie einen gewaltigen Eindruck gemacht haben, denn Bologna drehte die Partie anschließend noch und gewann mit 4:3. Es war bereits der zweite Sieg in drei Spielen; mit sieben Punkten steht man nun auf Platz zwei der Tabelle, noch vor Juventus Turin.
Auf dem Weg zurück nach Hause legte der Mannschaftsbus dann noch einen Zwischenstopp am Ospedale Sant`Orsola ein, dem Krankenhaus ihres Trainers. Ein Besuch, mit dem Mihajlovic nicht gerechnet hatte.
Es klingt im Anbetracht der Umstände fast unglaublich: der Erfolg in Brescia war das erste Ligaspiel, das Mihajlovic nicht am Spielfeldrand verfolgte. Seinen Spielern hatte er kurz nach dem Bekanntwerden seiner Krankheit versprochen, während der Auftaktpartie gegen Hellas Verona auf der Trainerbank zu sitzen.
Und Mihajlovic hielt tatsächlich Wort. Auch für die Heimpremiere gegen SPAL gaben ihm die Ärzte grünes Licht. Mihajlovic und Bologna, das ist eben eine ganz besondere Beziehung. Eine Beziehung, so scheint es, gegen alle Widerstände.
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