Der zwölfte Spieltag der österreichischen Bundesliga stand auf dem Programm und es ging dabei in die Rückrunde des Grunddurchgangs, nachdem jede Mannschaft gegen jedes... Analyse: Austria legt den Heimfluch ab

Der zwölfte Spieltag der österreichischen Bundesliga stand auf dem Programm und es ging dabei in die Rückrunde des Grunddurchgangs, nachdem jede Mannschaft gegen jedes Team einmal antrat. So empfing auch die Wiener Austria die SV Ried und den Violetten blieb bestimmt noch der Saisonauftakt gut Erinnerung, als man trotz einer klaren Feldüberlegenheit, letztlich mit 1:2 verlor. Dementsprechend kündigte Austria-Trainer Schmid auch an Revanche üben zu wollen und diesmal den Sieg zu holen. Auf der anderen Seite hinkt die SV Ried in den letzten Wochen den Erwartungen hinterher und man wartete bereits seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg.

Blitzstart auf beiden Seiten

In den letzten Wochen konnte sich die Austria leistungstechnisch stabilisieren und eine gewisse Grundbasis etablieren, auch wenn man immer wieder Schwankungen zwischen defensiven Unachtsamkeiten und offensiver Inkonstanz hat. Zuletzt war dies auch gut gegen die Admira zu sehen, gegen die man eigentlich eine gute Partie machte und das Spiel zwischenzeitlich drehte, um dann doch noch in der Schlussphase den Ausgleich zu kassieren. Das wollte man diesmal besser machen, um den Fans den lang ersehnten ersten Heimerfolg zu bescheren. Verzichten musste man dabei auf den aufstrebenden Jungstürmer Huskovic, der angeschlagen ausfiel. Das hatte zur Folge, dass bei den Violetten Umstellungen vorgenommen werden mussten und mit Djuricin nur eine Solospitze im 4-1-4-1/4-3-3 aufgeboten wurde. Statt Huskovic feierte der ebenfalls junge Offensivspieler Keles sein Startelfdebüt auf der linken Außenbahn und sollte hier Tempo in das Offensivspiel bringen.

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Die SV Ried auf der anderen Seite wartete mit keiner Überraschung auf und man setzte wie gewohnt auf die Fünferkette und ein eher defensiv ausgerichtetes 5-2-3-System. Doch man überraschte zu Beginn dieser Partie und präsentierte sich deutlich aktiver, als man dies in den letzten Wochen zu sehen bekam. Man versuchte die Austria früh zu attackieren und Druck auszuüben, um sich nicht nur hinten reinzustellen und die eigene Spielhälfte zu verteidigen. Das war allerdings nur mit Teilerfolgen verbunden, denn die violetten Gastgeber kamen recht früh zu ihrem Führungstreffer. Nachdem Djuricin schön auf dem Flügel freigespielt wurde und auf Fischer zurücklegte, nahm sich dieser aus der Distanz ein Herz und feuerte den Ball via Innenstange ins Tor zum 1:0.

Das war natürlich ein idealer Auftakt für die „Veilchen“, die normalerweise länger brauchen, um ins Spiel zu finden und bislang nur wenige Tore in der ersten Viertelstunde erzielten. Die Austrianer versuchten den Schwung auch direkt mitzunehmen und aggressiv und aktiv zu agieren, wodurch man auch die Rieder früh attackierte. Die Innviertler überraschten hier auch mit einem geduldigen Aufbauspiel, denn man versuchte sauber von hinten herauszuspielen und vordergründig über das Kurzpassspiel nach vorne zu kommen. Die Austria versuchte in einem 4-3-3 die gegnerische Dreierkette vorne anzupressen, doch dies wirkte nicht wirklich strukturiert und gut abgestimmt. Fischer rückte etwa auf die halblinke Position nach vorne, während Keles tiefer zurückwich, wodurch man das 5-2-3 der Rieder teilweise auch spiegelte. Die Abstände im Pressing blieben dabei allerdings zu groß und den Riedern gelang es, mehrmals sich über die beiden tiefen Sechser spielerisch aus Drucksituationen zu befreien, da man im Zentrum Überzahlsituationen kreierte.

Eklatante Ballbesitzharmlosigkeit der Gäste

Dadurch konnte man die Gastgeber passend destabilisieren und Angriffe in die gegnerische Hälfte tragen. Der mangelnde Zugriff der Austria in diesen Situationen rächte sich dann auch prompt und die Oberösterreicher kamen recht schnell zum Ausgleich, als man sich im letzten Drittel festsetze und über mehrere Stationen schön zum 1:1 vollendete. Austria-Trainer Manfred Schmid blieben die Probleme beim Pressing auch nicht verborgen, weshalb dieser auch nach der Anfangsphase Anpassungen vornahm. Man kehrte einerseits gegen den Ball zu einem kompakten 4-4-2 zurück und Fischer rückte neben Djuricin in die Spitze, andererseits setzte man auf ein klassisches Mittelfeldpressing und ließ die Innenverteidiger des Gegners fortan in Ruhe das Spiel aufbauen. Dadurch hatten die Gäste nun auch mehr Zeit das Spiel zu eröffnen, was sich jedoch nicht positiv auf das Ballbesitzspiel der Rieder auswirken sollte.

Im Gegenteil, die Probleme wurden dadurch sogar noch mehr entblößt und die strukturellen Defizite offenbart. Über die drei Innenverteidiger und beiden Sechser hatte man zwar eine gute tiefe Ballzirkulation, allerdings einerseits in einem völlig ungefährlichen Raum und andererseits fehlte es hier an einem Endzweck. Wie gedachte man das Spiel von hinten nach vorne zu bringen? Das war bei den Oberösterreichern schlicht nicht zu erkennen. Der Übergang aus dem Spielaufbau ins nächste Drittel war überhaupt nicht gegeben und es gab kaum Situationen, wo dies gelang. Das lag daran, dass die Flügelverteidiger zu weit aufrückten und nicht wirklich passend eingebunden werden konnten, aber auch durch das Zentrum kaum Spieler präsent waren und das Positionsspiel hier nicht gut war.

Für die Austria war es so relativ einfach, die Angriffe der Gäste zu verteidigen und mehr oder weniger auf den Ballverlust zu lauern. Selber versuchte man dann aber auch spielerisch aktiv zu sein, weshalb der Ballbesitz im ersten Durchgang auch recht ausgeglichen war. Durch die massive Tiefenpräsenz der Rieder, war es natürlich auch schwer, nach Ballgewinnen schnelle Konter zu fahren. Daher musste man meist ruhig den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren lassen und auf die Lücken warten. Jedoch wirket man, anders als der Gegner, deutlich strukturierten im Ballbesitz und hatte einen Plan, wie man den Ball nach vorne tragen möchte. Hier waren speziell im Spielaufbau viele Abkippbewegungen zu sehen, wo etwa der starke Sechser Martel oftmals zwischen die Innenverteidiger kippte oder Braunöder auf die rechte Seite herauskippte und dafür Ivkic nach vorne schob. Dadurch gelang es speziell die Außenbahnen oftmals zu überlagern und hier Überzahlsituationen zu kreieren.

Das kam vor allem der linken Seite zu Gute, wo man mit Suttner, Fischer und Keles ein spielstarkes Dreieck aufzog, welches immer wieder gut miteinander kombinierte und tief in die gegnerische Hälfte eindrang. Ergänzt wurde dies durch das gute Bewegungsspiel von Djuricin, der sich aktiv am Kombinationsspiel beteiligte und immer wieder passend auf den Flügel auswich, um seine Kollegen zu unterstützen (so wie etwa beim Führungstreffer). Der Angreifer belohnte sich dann auch für seine Arbeit und nach einem Ballgewinn im Gegenpressing und einer Maßflanke des jungen Rechtsverteidigers Ivkic, köpfte Djuricin seine Mannschaft mit 2:1 in Front.

Die Austria kontrollierte danach die Partie auch ohne den großen Ballbesitz weitestgehend, da die Rieder mit dem Ball keine Ideen entwickelten und somit keine Gefahr darstellten. Einzig nach einem Eckball hatte man die Chance auf den Ausgleich, allerdings war hier Austria-Trainer Pentz zur Stelle. Somit ging es dann für die Austrianer auch mit einer 2:1 Führung in die Halbzeitpause.

Austria sorgt schnell für klare Verhältnisse

Nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen zunächst recht wenig. Die Austria versuchte situativ früher zu attackieren und einen besseren Pressingauslöser zu finden, um im Verbund vorne Druck auszuüben und den Rhythmus beim Attackieren zu verändern. Die Rieder auf der anderen Seite wirkten weiterhin einfallslos und von neuen Ideen oder Impulsen von außen war nicht wirklich zu sehen. Das sollte sich dann auch recht schnell rächen, denn nach einem schnellen Umschaltmoment spielte die Austria den Debütanten Keles auf der linken Seite frei, der mit einem Hammer ins kurze Eck das 3:1 besorgte. Das spielte den Violetten natürlich vorzüglich in die Karten, denn mit diesem Vorsprung konnte man nicht nur die Innviertler kommen lassen, sondern selbst in Ruhe das Spiel laufen lassen.

Die Rieder versuchten in weiterer Folge über das offensive Pressing in das Spiel zurückzufinden, doch dieses war weitestgehend zahnlos und von wenig Erfolg gekrönt. Im Gegenteil, die violetten Gastgeber konnten sich in diesen Situationen speziell über den spielstarken Torhüter Pentz befreien, wodurch die Wege für die Gäste noch größer wurden. Auch der eingewechselte Bajic konnte nur situativ mit seinem Tempo frischen Wind hineinbringen, doch die strukturellen Probleme im Angriff blieben zu groß. Die Austria fand dadurch in weiterer Folge immer mehr Räume zum Kontern vor und in der Schlussphase setzte man mit dem 4:1 durch Teigl noch einen drauf und besorgte damit auch den Endstand in dieser Partie.

Fazit

Es war weitestgehend eine souveräne Vorstellung der Violetten und letztlich ein ungefährdeter 4:1-Heimerfolg. Ausschlaggebend dafür war natürlich die anfängliche Effizienz vor dem Tor, denn mit den ersten beiden Möglichkeiten erzielte man auch prompt zwei Treffer und präsentierte sich hier ungewohnt effektiv. Des Weiteren stellte man sich nach anfänglichen Problemen auch gut auf die Rieder ein und konnte aufgrund einiger Anpassungen die offensive Harmlosigkeit der Gäste passend entblößen. So war es letztlich auch nicht mehr die große Herausforderung, da man auch perfekt in die zweite Halbzeit startete und das 3:1 nachlegte. Das gab der Mannschaft sichtlich die nötige Sicherheit und man hatte nicht mehr das Gefühl, die Oberösterreicher könnten ins Spiel zurückfinden, da die Austria auch defensiv nahezu fehlerlos agierte. Somit fuhren die Violetten auch endlich ihren ersten Heimsieg ein und sind damit vor heimischer Kulisse nach wie vor ungeschlagen.

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Dalibor Babic