Am heutigen Sonntag gibt es ein dichtes Bundesligaprogramm. Wir haben uns die drei bevorstehenden Spiele im Detail angesehen. SV Ried – WSG Tirol... Das bietet der heutige Bundesliga-Sonntag!

 

Am heutigen Sonntag gibt es ein dichtes Bundesligaprogramm. Wir haben uns die drei bevorstehenden Spiele im Detail angesehen.

SV Ried – WSG Tirol

Sonntag 14:30, Josko-Arena, Schiedsrichter: Christian-Petru Ciochirca

Für den Aufsteiger SV Ried startet mit dem Auftakt gegen die WSG Tirol das Abenteuer Bundesliga, wobei es auch eine langersehnte Rückkehr ist. Die Oberösterreicher waren bis vor einigen Jahren ja bekanntlich eine Institution in der Bundesliga und Vorbild für viele „Dorfclubs“. Nach zwei harten Jahren in der zweiten Spielklasse, schaffte man nun den Sprung zurück und möchte dabei vordergründig nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Man verstärkte sich auch auf vielen Positionen und versucht sich qualitativ für die Bundesliga zu rüsten. Mit dem Spiel gegen die WSG steht dabei auch gleich ein interessanter Auftaktgegner bevor, der sich auf Augenhöhe befinden wird und was auch als Standortbestimmung gesehen werden kann.

Wie die Jungfrau zum Kind kam die WSG Tirol zu einer weiteren Spielzeit in der Bundesliga, nachdem man eigentlich in der vergangenen Saison sportlich abgestiegen war. Doch der Bankenskandal in Mattersburg sorgte letztlich dafür, dass man spät aber doch die Zusage für eine weitere Spielzeit in der höchsten Spielklasse erteilt bekam. Die Ausgangslage für die neue Saison ist dabei alles andere als einfach, verließen doch viele Spieler die Tiroler, da das Budget um eine Millionen Euro gekürzt wurde und dazu die Neuzugänge stießen während der Vorbereitungsphase dazu. Das führt dazu, dass die Wattener als größter Abstiegskandidat gelten und wohl eine schwierige Saison meistern erden müssen.

– Die SV Ried und die WSG Tirol duellieren sich erstmals in der Bundesliga. In der 2. Liga ist Ried seit 10 Duellen gegen die WSG ungeschlagen (9 Siege, 1 Remis).

– Die SV Ried traf in den letzten 11 Duellen in der 2. Liga gegen die WSG Tirol immer, wohingegen die WSG in diesem Zeitraum 6-mal ohne Torerfolg blieb.

– Die SV Ried ist als Aufsteiger in der Bundesliga zum Saisonauftakt ungeschlagen – 1995: 2:1-Sieg gegen den SK Rapid Wien und 2005: 0:0 gegen den FC Wacker Innsbruck.

– Die WSG Tirol profitierte in der Vorsaison der Bundesliga 4-mal von einem Eigentor des Gegners – so häufig wie kein anderes Team.

– Zlatko Dedic erzielte in der Vorsaison 12 der 34 Treffer (35%) der WSG Tirol – nur Shon Weissman (44%) beim WAC und Sinan Bakis (41%) bei der Admira erzielten anteilig mehr Treffer für ihren Klub.

Letztes Duell: WSG 0:3 Ried
Direkter Vergleich seit 74/75: Spiele insgesamt: 7 (5 Siege Ried, 2 Siege WSG Tirol)
Verletzt/Angeschlagen: Bajic, Boateng / Niemand
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Austria-Ried / WSG-LASK

 

SKN St. Pölten – SK Sturm Graz

Sonntag 14:30, NV-Arena, Schiedsrichter: Andreas Heiß

Nach der umkämpften vergangenen Saison geht der SKN St. Pölten mit neuem Elan in die kommende Spielzeit und hofft, diesmal eine gewichtigere Rolle zu spielen. Unter Trainer Ibertsberger bewiesen die Wölfe dabei bereits phasenweise, dass man durch die aggressive Spielweise durchaus ein unangenehmer Gegner sein kann. Das möchte man in der neuen Saison noch weiter ausbauen, wobei man einige interessante Neuzugänge in die niederösterreichische Landeshauptstadt lotsen konnte. Wie sich das in der Saison einspielen wird, bleibt abzuwarten und so richtig einschätzen kann man den SKN noch nicht. Die erste Pflichtaufgabe gegen den ATSV Wolfsberg im Cup löste man zumindest souverän und behielt mit einem 3:1 die Oberhand.

Für den SK Sturm Graz startet mit dieser neuen Spielzeit wenn man so will eine neue Ära. Die sportliche Führung wurde umgekrempelt und mit Christian Ilzer ein neuer Trainer verpflichtet, der die Steirer wieder auf Vordermann bringen soll. Ob Ilzer der richtige Mann für die Grazer sein wird, bleibt abzuwarten, blieben doch die Erfolge bei der Austria im vergangenen Jahr aus. Dabei hat Sturm einige interessante Neuzugänge verpflichtet, wie Gorenc-Stankovic oder Kuen, von denen man sich erhofft, dass sie die Qualität im Kader erhöhen können. Die Generalprobe im Cup meisterte man mühelos und siegte beim SV Innsbruck mit 8:0. Nun hofft man auch in der Liga einen guten Start hinzulegen und mit Schwung in die Saison zu starten.

– Der SK Sturm gewann in der Bundesliga 9 Spiele gegen den SKN St. Pölten – seit St. Pöltens BL-Aufstieg 2016 nur gegen die Admira ebenso viele.

– Der SK Sturm Graz erzielte in der Bundesliga 30 Tore gegen den SKN St. Pölten – nur der FC Red Bull Salzburg (49) mehr.

– Der SKN St. Pölten gewann nur eines der 4 Saisonauftaktspiele in der Bundesliga – 2018/19 gegen den RZ Pellets WAC mit 4:3. Christian Ilzer war damals der Cheftrainer der Kärntner.

– Der SK Sturm Graz gewann in der Bundesliga in den vergangenen 4 Saisonen den Auftakt und erzielte jeweils 3 Tore. 2 dieser 4 Auftaktspiele fanden gegen den SKN St. Pölten statt – beide allerdings in Graz.

– Der SKN St. Pölten holte in der Vorsaison 17 Punkte in der Qualifikationsgruppe – nur der FK Austria Wien (22) unter Trainer Christian Ilzer mehr.

Letztes Spiel: St. Pölten 0:4 Sturm
Bilanz seit 74/75: Spiele insgesamt: 30 (11 Siege St.Pölten, 3 Remis, 16 Siege Sturm)
Verletzt/Angeschlagen: Niemand / Trummer
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Admira-St.Pölten / Sturm-Rapid

 

Wolfsberger AC – Red Bull Salzburg

Sonntag 17:00, Lavanttal Arena, Schiedsrichter: Markus Hameter

Dass diese Begegnung mittlerweile als Spitzenspiel bezeichnet werden kann, hängt mit den starken vergangenen Jahren des Wolfsberger AC zusammen, wo man sich zweimal infolge für die Europa-League-Gruppenphase qualifizieren konnte. Dementsprechend gut ist die Stimmung in Wolfsberg und Kontinuität wird mittlerweile im Lavanttal großgeschrieben. Darüber hinaus konnte man durch die finanziellen Möglichkeiten auch einige interessante Neuzugänge verpflichten, die den Kärntnern garantieren sollen, dass man erneut einen Top-4-Platz erreichen kann. Spannend wird allerdings zu sehen sein, wie der WAC den Abgang von Torjäger Weissman verkraftet, wobei man gleich zwei interessante Aktien für den Angriff als Ersatz verpflichtete. Im Cup tat man sich allerdings schwer und gewann erst in der Verlängerung gegen den Regionalligisten Neusiedl. Nun steht mit Meister Salzburg allerdings der härteste Brocken der Liga auf dem Programm, wo die Trauben hochhängen werden.

Eine vergleichsweise ruhige Vorbereitungsphase erlebte der amtierende Meister Red Bull Salzburg, was man in der Form gar nicht gewohnt ist. Normalerweise geht die Sommerpause einher mit vielen Kaderbewegungen und vor allem namenhaften Abgängen, die man im Normalfall nachbesetzen muss. Doch heuer war dies nicht der Fall und bis auf Hwang gab es keine Abgänge von Stammspielern. Daher können die Bullen zum ersten Mal nach Jahren auf Kontinuität bauen und man weiß im Vorfeld bereits, was man von den Salzburgern zu erwarten hat. Der Meister demonstrierte dies auch prompt beim Cup-Auftakt in Bregenz, wo man den unterklassigen Gegner mit einer 10:0-Packung heimschickte. Nun möchte man in der Liga gleich nachlegen und dort ebenfalls für einen optimalen Start sorgen, um den Grundstein für die nächste Meisterschaft zu legen.

– Der FC Red Bull Salzburg verlor in der Bundesliga nur eines der vergangenen 21 Spiele gegen den WAC (12 Siege, 8 Remis). Diese Ausnahme war das 2:1 beim WAC am 28. April 2019.

– Der FC Red Bull Salzburg erzielte in der Bundesliga 68 Tore gegen den WAC – so viele wie kein anderes Team.

– Der WAC holte durch ein 0:0 am 17. Juni 2020 daheim einen Punkt gegen den FC Red Bull Salzburg. Dies war Salzburgs einziges BL-Spiel 2019/20 ohne Torerfolg.

– Der WAC erzielte in der Vorsaison der Bundesliga 69 Tore – Klubrekord. Nur der FC Red Bull Salzburg (110-mal) traf häufiger.

– Der WAC spielte in der Vorsaison der Bundesliga 12-mal zu null (wie der FC Red Bull Salzburg und der LASK) – kein Team häufiger.

Letztes Spiel: Salzburg 2:2 WAC
Direkter Vergleich seit 74/75: Spiele insgesamt: 16 (4 Siege WAC, 6 Remis, 6 Siege Salzburg)
Verletzt/Angeschlagen: Niemand / Diarra, Diakité
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Niemand
Nächstes Spiel: Salzburg-Altach / Hartberg-WAC

Dalibor Babic