Der LASK kommt nicht zur Ruhe. Nachdem man in der vergangenen Runde den dritten Platz an den SK Rapid verlor, trennte man sich von... LASK-Stadionsprecher hört auf: „Absurde Hausverbote“

Der LASK kommt nicht zur Ruhe. Nachdem man in der vergangenen Runde den dritten Platz an den SK Rapid verlor, trennte man sich von Trainer Thomas Sageder und installierte Maximilian Ritscher als neuen Interims-Cheftrainer bis zum Sommer. Ein wenig später ruderte man per Presseaussendung zurück und teilte mit, dass Thomas Darazs aus lizenzrechtlichen Gründen der neue Cheftrainer ist.

Bei der 0:1-Niederlage gegen den SK Sturm standen aber nicht nur sportliche Aspekte im Vordergrund. LASK-Fans, die gegen die rosa Trikots ihrer Mannschaft protestierten, warfen Waschmitteltabs auf das Spielfeld und sorgten so für eine Spielunterbrechung.

Der Verein griff hart durch, forschte dabei aber nicht die unmittelbaren Täter aus, sondern erteilte sechs unbefristete Hausverbote, von denen nach Darstellung des Fan-Kollektivs der Obmann, Obmann-Stellvertreter, Kassier, Kassier-Stellvertreter und der Schriftführer betroffen sind. Dabei ging es auch um den Vorwurf, dass ausgediente Waschmaschinen auf dem Stadionparkplatz aus Protest abgestellt wurden. Interessant ist jedenfalls, dass einer der Betroffenen aktuell ein Auslandssemester absolviert und 1.600 Kilometer vom Tatort entfernt die Partien seiner Lieblingsmannschaft verfolgt.

Die Strafen des Vereins waren auch für den Stadionsprecher Wolfgang Fröschl nicht nachvollziehbar, der auf Facebook seinen sofortigen Rücktritt bekanntgab. Wir erlauben uns sein Statement zu kopieren:

Liebe Freunde, liebe Schwarzweiße,

ich hab den Vereinsverantwortlichen schon Mitte Februar mitgeteilt, dass ich am Saisonende als Stadionsprecher aufhöre und heute wollte ich es eigentlich hier offiziell machen, euch darüber infomieren, dass ich nach dem Sturm-Spiel das Micro an den Nagel hänge.

Ich wollte heute über 11 unglaubliche Jahre philosophieren… meine Highlights Revue passieren lassen…  mich bei Weggefährten bedanken… und mich – gemeinsam mit euch – auf meine vier letzten Heimspiele freuen!

Was die Gründe angeht, wollte ich den Ball flach halten und möglichst oberflächlich bleiben… euch mitteilen, dass bei mir die Luft draußen ist… ich mir mein Leben (und das meiner Familie) nicht mehr nach dem Rahmenterminplan richten mag… und nur so nebenbei erwähnen, dass natürlich auch die Veränderungen beim LASK in den letzten Jahren, mit ein Grund für meine Entscheidung sind.

Doch mit all den Nachrichten, die heute über den Tag verteilt aufgepoppt sind, geht sich das für mich einfach nicht mehr aus!

Ich bin vor fast 40 Jahren, als 10-jähriger, irgendwie im 7-er gelandet… bin dort groß geworden… war dabei als aus dem Haufen ein Block wurde… hab Fanclubs (mit-)gegründet… gemeinsam mit anderen in Kirchdorf LASK-Radio gemacht und in Regionalliga-Zeiten bei seit1908 gewerkelt… und ich durfte mir fast 11 Jahre lang meinen Kindheitstraum erfüllen und Stadionsprecher beim LASK sein.

Ich hab also der ganzen LASK-Familie, den Fans, den Kritikern und auch dem Verein viel zu verdanken…

ABER… ich war immer in erster Linie Fan… ich bin Fan… ich bin Landstrassler!

Und deshalb kann ich mich morgen nicht an die Seitenoutlinie stellen und so tun, als ob nichts wär, wenn mein Klub völlig absurde Hausverbote ausspricht… Freunde und Weggefährten ausschließt… und da alles nur um irgendwie so etwas wie „Stärke“ zu demonstrieren und das dann auch noch in einem Statement rechtfertigt, das wirklich jeder Grundlage entbehrt.

Da würd ich für mich – ganz klar – auf der falschen Seite stehn!

Also lass ich es, ich hör auf und zwar nicht erst am Saisonende, sondern sofort!

Ihr verliert mich zwar aus den Ohren… aber ganz bestimmt nicht aus denn Augen!

Wir sehn uns schon morgen Abend im Stadion.

DANKE FÜR ALLES!

Stefan Karger