Nachdem wir uns angesehen haben wie die Erwartungshaltungen der Sturm-Fans sind, wollen wir einen Blick in die Niederlande werfen und schauen wie die Stimmung... PSV-Trainer Bosz: „Müssen vor den Sturm-Kontern aufpassen“

Nachdem wir uns angesehen haben wie die Erwartungshaltungen der Sturm-Fans sind, wollen wir einen Blick in die Niederlande werfen und schauen wie die Stimmung beim Gegner ist.

Die neue Saison find in den Niederlanden noch nicht an, doch die PSV Eindhoven absolvierte bereits ein Pflichtspiel und holte schon den ersten Titel. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz traf im Supercup auf den Meister Feyenoord und gewann dank eines Treffers des starken Noa Lang mit 1:0. Der Linksaußen, der vergangene Saison beim FC Brügge in 40 Einsätzen insgesamt 20 Scorerpunkte erzielte, kostete zwölf Millionen Euro und war der teuerste Neuzugang des Sturm-Gegners.

Die PSV Eindhoven gewann völlig verdient das Spiel gegen den niederländischen Meister und überraschte damit die Fans, die vor dieser Begegnung etwas skeptisch waren. Der niederländische Pokalsieger schoss fast doppelt so oft auf das gegnerische Tor (13:7), kam auf 58% Ballbesitz und kam auch auf die besseren xG-Werte (1.45:0.66).

Nachdem die PSG-Leihgabe Xavi Simons, der mit 19 Treffern Torschützenkönig wurde, im Sommer den Klub verließ und auch andere Leistungsträger abhandenkamen, trauten viele dem Vizemeister den starken Auftritt gegen Feyenoord nicht zu, weshalb bei den Anhängern nach der Partie eine große Euphorie herrschte.

Gegenüber dem Telegraaf erklärte Bosz vor dem Spiel gegen den SK Sturm: „Vielleicht waren manche außerhalb sehr überrascht, dass wir so einen Fußball spielen können. Aber ich glaube nicht, dass es bei uns Euphorie gibt, denn wir wissen, dass dies ein ganz anderes und sehr wichtiges Spiel sein wird. Sturm Graz ist eine Mannschaft, die ganz anders spielt als Feyenoord. Sie können früh den langen Ball spielen, auch hinter der Abwehr. Wir müssen auf schnelle Konter aufpassen.“

Peter Bosz steht erst seit Sommer in Eindhoven an der Seitenlinie und tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Ruud van Nistelrooy an. Der Coach war gefordert vor allem die vielgescholtene Abwehr auf Vordermann zu bringen. Die PSV Eindhoven schoss zwar mit 89 Treffern die meisten Tore, kassierte aber auch die meisten Gegentoren aller Top-6-Mannschaften der Eredivisie.

Die Fans wünschen sich neue Gesichter im Abwehrverbund, doch gegen den SK Sturm werden mit Ramalho und Boscagli zwei Spieler im Abwehrzentrum stehen, die einiges an Kritik einstecken mussten. Ramalho wiederum hofft auf einen Auftrieb unter dem neuen Trainer, da ihm das Spielsystem des 59-jährigen Niederländers entgegenkommt: „“Wir haben eine klare Philosophie unter diesem Trainer. Für mich ist es von Vorteil, dass ich fast meine ganze Karriere in einem solchen System gespielt habe, bei Red Bull Salzburg, bei Bayer Leverkusen und auch hier beim PSV (unter Schmidt, d. Red.). Dadurch kenne ich das System besser und fühle mich etwas wohler damit. Aber als Profi muss man in der Lage sein, in mehreren Systemen zu spielen.“

Dennoch könnte es ein kleiner Trumpf für den SK Sturm sein, dass die Innenverteidigung des Gegners nicht die allerschnellste ist und sich durch das offensive System des Trainers Bosz viele Räume ergeben können. Der österreichische Vizemeister kann mutig und direkt nach vorne spielen. Grundvoraussetzung ist, dass man die starke gegnerische Offensive in den Griff bekommt. Wenn dies gelingt, dann werden sich durchaus Chancen ergeben.

Stefan Karger