Während der Sommerpause wollen wir auf einige interessante Statistiken blicken und euch die Wartezeit auf die nächste Saison verkürzen. Wir wollen euch die Expected-Points-Tabellen... Deutsche Bundesliga: Die Expected-Points-Tabelle 2022/23

Während der Sommerpause wollen wir auf einige interessante Statistiken blicken und euch die Wartezeit auf die nächste Saison verkürzen. Wir wollen euch die Expected-Points-Tabellen in den Top-Ligen präsentieren und starten damit in der deutschen Bundesliga. Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a. und lassen sich per Klick vergrößern.

Wir stellten bereits in der Vergangenheit das Expected Points Modell (xP) vor: „Die Expected Points ermitteln die Anzahl der Punkte, die eine Mannschaft aus einem Spiel hätte holen „müssen“, basierend auf den Torchancen, also den Expected Goals, die sie in diesem Spiel kreierte bzw. hinnehmen musste. Im Wesentlichen erhält jedes Team zwischen 0 und 3 Expected Points, je nachdem, wie einseitig das Spiel aus Sicht der Expected Goals war.“

Die xP-Tabelle sollte nicht unbedingt als eine Art „wahre Tabelle“ betrachtet werden, da auch das xG-Modell nicht die gesamte „Wahrheit“ abbilden kann und will. Was aber nach einer gesamten Saison durchaus zu erkennen ist, ist eine Tendenz. Welche Mannschaft lief in Bezug auf die herausgespielten Chancen deutlich unter oder über ihren Möglichkeiten?

Wichtig ist vor allem die letzte Spalte, wo die Expected Points dargestellt sind. Direkt über dieser Zahl befindet sich eine weitere kleinere Zahl. Sie zeigt an, ob das Team gemäß den Expected Goals übertrifft (in grün angezeigt) oder unter den Erwartungen bleibt (in rot angezeigt).

Wer gehofft hat, dass die Bayern in diesem Jahr vom BVB abgefangen werden und traurig darüber war, dass die Dortmunder am letzten Spieltag gegen den 1. FSV Mainz 05 den Meistertitel aus der Hand geben, der wird sich nach dem Anblick der xP-Tabelle vielleicht ein Spur weniger ärgern. Die Bayern sind laut dem Expected-Points-Modell nämlich durchaus verdient Meister geworden.

Während der deutsche Rekordmeister bloß um 1.1 besser als die Erwartung performte und somit auf einen xP-Wert von 69.9 kommt, liefen die Dortmunder laut diesem Modell gleich um 10.3 Punkte über der Erwartung. Die Leipziger wären nach den Expected Points sogar mit rund 2.5 Punkte Vorsprung sogar Vizemeister geworden.

Zwei Mannschaften stechen neben den Dortmundern jedoch besonders heraus. Union Berlin lief laut dem xP-Modell sogar um 19 Punkte über der Erwartung und liegt in der xP-Tabelle sogar hinter dem VfB Stuttgart, der laut dieser Metrik 13 Punkte mehr auf dem Konto haben müsste. Während der eine Verein also für die Champions League qualifiziert ist, muss der andere Klub froh sein, in der Relegation den Klassenerhalt geschafft zu haben. Anhand dieses Beispiels kann man schon erahnen, dass sich Glück und Pech nicht immer ausgleichen.

Ginge es nach den Expected Points, dann wären Augsburg und Bochum abgestiegen und die Hertha wäre in der Relegation gegen den HSV angetreten.

Stefan Karger