Die Corona-Krise hat so manchen Verein der deutschen Bundesliga in eine finanzielle Notlage gebracht. Dazu gehört auch der FC Schalke 04. Die „Knappen“ stecken... „Kapitales Eigentor“: Schalke 04 verärgert Fans bei Ticketrückerstattung

Die Corona-Krise hat so manchen Verein der deutschen Bundesliga in eine finanzielle Notlage gebracht. Dazu gehört auch der FC Schalke 04. Die „Knappen“ stecken zudem auch sportlich in einer handfesten Krise. Zu allem Überfluss hat man mit der Forderung nach einem Härtefallantrag bei der vorzeitigen Rückerstattung von Ticketgeldern die Fans gegen sich aufgebracht.

Sportlich läuft es beim deutschen Bundesligisten FC Schalke 04 alle andere als gut. Das 1:1-Unentschieden am Wochenende gegen Union Berlin war bereits das zwölfte Spiel in Folge ohne Sieg. Europäische Ambitionen rücken somit für die Königsblauen in weite Ferne.

Gerade jedoch die Teilnahme am interkontinentalen Wettbewerb wäre für Schalke aus finanziellen Gründen enorm wichtig. Die Lage auf den Konten des Vereins schaut nämlich wenig rosig aus. Um die durch die Corona-Krise verursachten monetären Schäden abzufedern, setzte der Verein bei der Rückerstattung von Tickets auf eine Gutscheinlösung. Eine Barauszahlung sei nach Ablauf des Gutscheins in zwei Jahren möglich.

Von Seiten des Vereins hieß es dazu: „Den Restwert deines Gutscheins kannst Du dir ab dem 1. Januar 2022 auszahlen lassen. Wenn dies aufgrund Deiner persönlichen Lebensumstände unzumutbar ist, kannst Du eine Auszahlung natürlich auch vorher verlangen.“

Für eine vorzeitige Rückzahlung hatte Schalke ein Formular erstellt, das unter den Fans für viel Ärger sorgte. Gefragt wurde darin u.a., warum das Geld „unbedingt jetzt“ notwendig sei und wenn möglich entsprechende Belege für die Notlage zu bringen.

Das Vorgehen von Schalke ist rechtlich korrekt, beruft man sich doch dabei auf das Veranstaltungsvertragsgesetz. Für eine sofortige Auszahlung bedarf es da eines „Härtefallantrags“. Formal hat es das Handeln also seine Richtigkeit. Fans, die viel Herzblut in den Verein stecken, lassen sich aber – durchaus zu Recht – nicht gerne wie „normale“ Kunden behandeln. Der Shitstorm in den sozialen Medien folgte daher prompt. Die Reaktionen reichten dabei von Wut bis Fassungslosigkeit und Entsetzen.

Die Verantwortlichen sind mittlerweile wieder zurückgerudert. Laut Sportvorstand Jochen Schneider sei es ein „kapitales Eigentor“ und ein „unglaublicher Fehler“ gewesen, bei der Ticketrückerstattung eine „Härtefall“-Begründung zu fordern. „Das darf kein Bundesliga-Verein machen und schon gar nicht Schalke 04. Wo die Menschen, die Fans, die Mitglieder, die Dauerkarteninhaber dem Verein so viel Liebe entgegenbringen. So ein Fehler darf da nicht passieren“, so Schneider.

Weiterhin fügte Schneider an, das Thema wäre intern geklärt worden. Kurz darauf hatte Finanzvorstand Peter Peters nach 27 Jahren bei Schalke seine Vertragsauflösung zum 30. Juni bekanntgegeben. Beide Parteien machten zu den Gründen keine Angaben.