Die vergangene Saison in der Barclays Premier League, lief recht erfolgreich für den „Everton Football Club“ aus Liverpool. Unter der Regie von Ronald Koeman,... Everton FC, oder „der verschlafene Riese von Merseyside“

_Romelu Lukaku - Belgien, FC EvertonDie vergangene Saison in der Barclays Premier League, lief recht erfolgreich für den „Everton Football Club“ aus Liverpool. Unter der Regie von Ronald Koeman, dem ehemaligen niederländischen Trainer des FC Southampton, landeten „die Toffees“ am Ende der Spielzeit auf dem 7. Tabellenplatz. Im nächsten Jahr soll mit einigen namhaften Verstärkungen, wieder an alte glorreiche Zeiten im Goodison Park angeknüpft werden.

Josep Guardiola, der katalanische Startrainer von Manchester City, richtete seinen Blick ratlos auf den Boden. Soeben hatte Ademola Lookman, nach feinem Zuspiel von Außenverteidiger Seamus Coleman, den Ball zum 4:0 Endstand gegen die „Citizens“ verwandelt. Dieser sehenswerte Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit, war der krönende Abschluss eines nahezu perfekten Nachmittages für den FC Everton. In dieser Partie im Januar, lieferten „die Koeman-Schützlinge“, über die gesamte Spieldauer, sowohl technisch als auch taktisch, eine sehr reife Leistung gegen ein Top-Team ab. Über die gesamte Saison gesehen, gelang es der talentierten Mannschaft jedoch nicht immer, konstant solche Spitzenleistungen abzurufen. Im FA-Cup erfolgte das Aus in der 3. Hauptrunde gegen Leicester City.

 

Umbruch im Tor

 

Den spektakulärsten Transfer, für das ehemals vom Spanier Roberto Martinez trainierte Team, gibt es auf der Torhüterposition zu vermelden. Für eine Ablösesumme von umgerechnet rund 34 Millionen Euro, wechselt der englische U21-Nationaltorwart Jordan Pickford vom Premier-League-Absteiger FC Sunderland zum neumaligen englischen Meister. Der 185 cm große, reflexstarke Pickford, scheiterte mit „den Young Lions“ bei der diesjährigen U21-EM in Polen denkbar knapp, im Halbfinale durch Elfmeterschießen – an Deutschland. Somit dürfte es zukünftig auf dieser immens wichtigen Position, zu einem „Dreikampf“ zwischen dem bereits genannten Pickford, Joel Robles und dem Routinier Marten Stekelenburg kommen. Der junge Engländer, der einen Vertrag bis 2022 unterschrieb, dürfte dennoch die größten Chancen besitzen, in der nächsten Saison unangefochtener Stammtorhüter beim FC Everton zu sein.

Die mögliche Rolle von Neuzugang Davy Klaasen

 

Für Ajax Amsterdam, lief die Saison 2016/17, so ereignisreich, wie selten in den vergangenen Jahren. In der Eredivisie landete der Rekordmeister auf dem zweiten Platz hinter Feyernoord Rotterdam. In der Europa League, verpasste die damals von Peter Bosz trainierte Mannschaft, nur knapp den möglichen Titelgewinn, durch eine Final-Niederlage gegen Manchester United. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatte der vielseitige offensive Mittelfeldspieler Davy Klaasen. Für die nächsten fünf Jahre, schließt sich der 24-jährige Rechtsfuß dem Team seines Landsmannes Ronald Koeman an. Zu den Stärken des fünfmaligen niederländischen Nationalspielers, gehört sein gut temperiertes Passspiel, sowie seine exakt getimten Läufe, in den Zwischenlinienraum des Gegners. Vor Solo-Sechser Morgan Schneiderlin und zusammen mit dem jungen Tom Davies, könnte Klaasen als „Achter“, das Spiel seiner Mannschaft dynamisch gestalten. Wenn er sich in der Defensive noch etwas verbessert, besitzt der Spielmacher, durchaus das Potential um dem Fußball auf der Insel seinen Stempel aufzudrücken. Von seinen Bewegungsabläufen her, erinnert Davy Klaasen, an den jungen Dennis Bergkamp, Ende der 1980er Jahre.

 

Keine Abhängigkeit von Topstürmer Romelu Lukaku

 

Vor zwei Jahren, verpflichteten „die Toffees“, den belgischen Angreifer Romelu Lukaku, vom FC Chelsea. Zuvor spielte der physisch starke Linksfuß, bereits leihweise beim FC Everton. Der extrem präsente Lukaku machte in den letzten beiden Spielzeiten weiter große Sprünge nach vorne und erzielte zahlreiche wichtige Tore. Der in Antwerpen geborene, 57-fache belgische Nationalspieler erhält nun weitere Unterstützung in der Offensivabteilung, in Person der beiden „Rückkehrern“ Oumar Niasse und Leandro Rodriguez. Die beiden senegalesischen beziehungsweise uruguayischen Mittelstürmer, wollen sich nach diversen Leihgeschäften, endlich in der Premier League durchsetzen. Zudem wird sich der schon im Januar 2016 verpflichtete Shani Tarashaj beweisen wollen. Schon in der letztjährigen Bundesliga-Saison bei Eintracht Frankfurt, deutete der momentan an einer Meniskus-Verletzung laborierende Schweizer Nationalspieler, seine Klasse, auf höchstem Niveau an. Es wird also spannend zu beobachten sein, wie sich diese zweifellos prominente Offensivabteilung, in der Saison 2017/18 aufstellen wird.

Offene Planstellen

 

Nach wie vor ist die Zukunft, des englischen Box-to-Box Mittelfeldspielers Ross Barkley ungeklärt. Der Vertag des 22-fachen Auswahlspielers, läuft im Juni 2018 aus. Momentan, wurden noch keine Gespräche über eine Verlängerung des auslaufenden Kontraktes geführt. Ein Wechsel, des ehemaligen Jugendspielers „der Finch Farm“ würde das Spiel seiner Mannschaft verändern. Ohne diesen explosiven „Spielertypus“, würde sich die Zentrale des FC Everton, deutlich defensiver ausgerichtet präsentieren. Der Vertag des 36-jährigen „Routiniers“ Gareth Barry läuft ebenfalls im nächsten Sommer ab. Ein vorzeitiges Karriereende, des bei Brighton & Hove Albion ausgebildetem, 53-fachen englischen Nationalspielers, scheint im Bereich des Möglichen zu liegen. Doch, mit dem bereits im August 2016 verpflichteten Idrissa Gueye, ist ein potentieller Nachfolger, bereits gefunden. Der deutsch-bosnische Mittelfeldstratege Muhamed Besic, besitzt ebenfalls die Qualität, um sich in der ersten Mannschaft festzuspielen. Der WM-Teilnehmer von 2014, wird in der kommenden Spielzeit, auf mehr Einsätze hoffen dürfen. Es bleibt festzustellen, dass die sportliche Führung „der Blues“, für mögliche Abgänge, höchstwahrscheinlich gewappnet sein muss.

Enorme Konkurrenz um die Spitzenplätze

 

Letztes Jahr, sah es lange danach aus, als ob der FC Everton die Qualifikation für die Champions-League schaffen könnte. Doch am Ende betrug die Differenz zum vierten Tabellenplatz, ganze 15 Punkte. Somit muss sich der Club, erst durch die 3. Qualifikationsrunde und die Play-Offs, zur Europa League, für das internationale Geschäft qualifizieren. In der Premier League tummelt sich starke Konkurrenz, wie beispielsweise der Rivale FC Liverpool, oder der Vizemeister Tottenham Hotspur. Auch Jose Mourinho und seine „Red Devils“, werden aus dem Gewinn der Europa League, neue Kraft schöpfen und in der heimischen Liga besser abschneiden wollen, als zuletzt. Und da wäre dann noch Meister Chelsea und der FC Arsenal, der auch schon länger auf eine großartige Saison hofft. Es wird also keineswegs eine einfache Spielzeit werden, für diesen mit Top-Spielern gespickten Kader. Allerdings wird der Verein, rund um seinen Präsidenten Bill Kenwright, alles daran setzen, um in der nächsten Zeit, wieder nach ähnlichen Erfolgen zu streben, wie zu Zeiten von Vereinslegende „Dixie Dean“. Jener legendäre Stürmer, erzielte in der Meistersaison 1927/28 sagenhafte 60 Tore für „die Toffees“.

Lorenz Bildstein, abseits.at

Lorenz Bildstein

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