Der gebürtige Engländer soll neuer Sportdirektor der Red Devils werden und der teils unglücklichen Transferpolitik der letzten Jahre ein Ende setzen. Ashworth wird damit... Manchester United vor Verpflichtung von Dan Ashworth

Der gebürtige Engländer soll neuer Sportdirektor der Red Devils werden und der teils unglücklichen Transferpolitik der letzten Jahre ein Ende setzen. Ashworth wird damit der zweite hochkarätige Neuzugang nach Omar Berrada im Front Office.

2019-2022 beim FC Brighton

Ashworth ist in der Premier League kein Unbekannter. Vor seinen großen Erfolgen in Newcastle war der Engländer für den Erfolgslauf der Seagulls in Brighton verantwortlich.

Adam Webster, Neal Maupay, Alexis MacAllister, Tariq Lamptey, Leandro Trossard, Moises Caicedo, Karou Mitoma und Marc Cucurella waren unter anderem seine Königstransfers. Die gelungene und vor allem sparsame Transferpolitik mit Blick auf junge Spieler leistete ihren Beitrag, dass sich Brighton von einem Mittelständler zu einem Europa-League-Starter entwickelt hat.

2022-2024: Newcastle United

Dan Ashworth zeichnete nach seinem Wechsel von FC Brighton zuletzt von Mai 2022 bis Februar 2024 für die Transfergeschicke der Magpies verantwortlich. In seiner Ära holte der Klub aus dem St. James‘ Park unter anderem Nick Pope, Sven Botman, Anthony Gordon, Alexander Isak, Tino Livramento und Harvey Barnes.

Die Transferpolitik von Newcastle United gilt als eine der erfolgreichsten der letzten beiden Jahre in der Premier League. Begünstigt zwar dadurch, dass der neue Eigentümer, der Saudi Arabia Public Investment Fund, die Schatulle für Neuzugänge ordentlich geöffnet hat, in Newcastle hat man das Geld aber sehr gut investiert.

Erst im Februar hatte Dan Ashworth gegenüber den Verantwortlichen von Newcastle United dem Vernehmen nach seinen Wunsch geäußert zu Manchester United zu wechseln. Im St. James‘ Park reagiert man darauf mit der Freistellung des Sportdirektors. Ashworth befindet sich derzeit im sogenannten Gardening Leave.

Ablöse von 20 Millionen Euro steht im Raum

Dass man In Newcastle „not amused“ über die Wechselambitionen von Ashworth zum direkten Rivalen aus Manchester ist, versteht sich von selbst, denn Ashworth würde viel Know-How mitnehmen. 20 Millionen Euro sollen die Magpies für die Dienste ihres Sportdirektors aufrufen.

Dass dieses Ablösesumme Manchester abschreckt, darf bezweifelt werden. Problematisch ist aber folgendes Faktum: Beide Klubs haben derzeit mit der Einhaltung der Financial-Fair-Play-Regelungen zu kämpfen. Aus diesem Grund konnte man in Manchester im Winter keine Transfers durchführen und in Newcastle suchte man händeringend Abnehmer für seine Spieler. Die Ablöse für Ashworth würde in Bezug auf das Financial Fair Play wie ein Spielertransfer gewertet werden, was die Vollziehung des Transfers für Manchester United erschwert.

Red Devils wollen Ashworth

Dass Jim Ratcliffe und Dave Brailsford, dem ein enges Verhältnis zu Ashworth nachgesagt wird, den Engländer aber unbedingt als neuen Sportdirektor verpflichten wollen, gilt als gewiss. Die Verhandlungen mit Newcastle United sollen laufen und wenn man auf die Transferhistorie von Ashworth blickt, wären auch die aufgerufenen kolportierten 20 Millionen Euro gut angelegt, wenn man bedenkt, dass Manchester United in den letzten beiden Jahren mehr als 400 Millionen Euro in neue Spieler investiert hat. Mit bescheidenem Erfolg.

Einfluss von Ratcliffe wird deutlich

Nach Omar Berrada, den Ratcliffe von Manchester City losgeeist hatte, wildert man nun beim nächsten Konkurrenten. Ein klares Zeichen: Manchester United will zurück an die Spitze.

Ratcliffe hatte in einem Interview deutlich gemacht, dass er die Vorherrschaft von Manchester City und dem FC Liverpool beenden möchte.

Anders als in den letzten Jahren geht man nun einen anderen Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Neu besetzt werden vor allem Stellen im Front Office. Sofern der Transfer von Ashworth realisiert wird, ist die sportliche Leitung von Manchester United im Sommer eine neue. Berrada als CEO und Ashworth als Sportdirektor sollen dem Klub sportlich gesehen neue Konturen verleihen.

Was bedeutet das für Erik ten Hag?

Seriös ist das derzeit nicht abzuschätzen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Niederländer im Sommer noch Trainer der Red Devils sein wird, sinkt.

Erst am Wochenende sorgte ten Hag mit der Einwechslung von Christian Eriksen dafür, dass seinem Team das Spiel gegen Fulham völlig entglitt. Bruno Fernandes musste auf den Flügel ausweichen und war dort abgemeldet, Eriksen konnte als Zehner zu keiner Zeit dem Spiel seinen Stempel aufdrücken und hatte eine desaströse Zweikampfbilanz. Erst spät im Spiel änderte ten Hag die Taktik und zog Fernandes zurück ins zentrale Mittelfeld. Ein Schachzug, der sich auszahlte. Manchester United erarbeiteet sich wieder Chancen und gelang durch den in diesem Spiel starken Harry Maguire das zwischenzeitliche 1:1. Ein Dalot-Patzer sorgte schlussendlich für die 1:2 Niederlage.

Es darf also durchaus davon ausgegangen werden, dass sich bei Manchester United auch die dritte Position im sportlichen Bereich ändern wird.

Patrick Stummer, abseits.at

Patrick Stummer