Aus dem Auge aus dem Sinn. In der schnelllebigen Fußballwelt verliert man ehemalige Spieler schnell aus dem Blickfeld, weshalb wir in Serien wie diesen... Was wurde aus: Ex-Rapid-Innenverteidiger Emanuel Aiwu

Aus dem Auge aus dem Sinn. In der schnelllebigen Fußballwelt verliert man ehemalige Spieler schnell aus dem Blickfeld, weshalb wir in Serien wie diesen schauen wollen, wie sich ehemalige Bundesliga-Kicker nach ihrem Wechsel von der österreichischen Liga ins Ausland tun. Heute blicken wir auf den ehemaligen Admira- und Rapid-Innenverteidiger Emanuel Aiwu, der Anfang September von Serie-A-Absteiger Cremonese auf die Insel wechselte.

Rapid statt Salzburg

Im Sommer 2021 wechselte Emanuel Aiwu für eine Ablösesumme von rund 750.000 Euro von der Admira zum SK Rapid. Ein Schnäppchen für die Hütteldorfer, da die Südstädter noch ein Jahr zuvor ein Angebot von RB Salzburg ablehnten. Der österreichische Serienmeister hätte zwei Millionen gleich bezahlt und eine weitere Million als Bonuszahlung angeboten. Die Admira lehnte damals jedoch ab.

Der Wechsel zum SK Rapid verlief nicht reibungslos. Aiwu gab damals an, dass ihn der Transferpoker belasten würde und wollte gegen den SK Sturm nicht mehr für die Admira auflaufen. Nach seinem Wechsel zum SK Rapid etablierte er sich dort als Stammspieler und kam in der Saison in 27 Spielen in der Innenverteidigung zum Einsatz. Elf Mal half er im defensiven Mittelfeld aus, zwei Mal kam er als Rechtsverteidiger zum Einsatz.

Nur eine Saison in Hütteldorf

Aiwu zeigte durchaus gute Leistungen, die aber immer wieder durch unnötige Fehler getrübt wurden. In manchen Situationen agierte er zu verspielt und unkonzentriert, was zu dem einen oder anderen Gegentor führte. Dennoch überwogen die positiven Aspekte, denn für sein junges Alter zeigte er meistens starke und konstante Leistungen und nahm auch im Aufbauspiel eine wichtige Rolle ein. Für Rapid lohnte sich der Wechsel auch finanziell, denn nur ein Jahr nach seiner Verpflichtung wechselte der Defensivspieler gegen eine Ablöse von rund 3.5 Millionen Euro zu der US Cremonese in die Serie A.

Keine einfache Zeit in der Serie A

Sein Italien-Engagement verlief sicherlich nicht ganz nach Wunsch. In der ersten Hälfte der Saison hatte er meistens einen Stammplatz und spielte 90 Minuten durch. Gegen Ende wurden die Einsätze immer weniger und in den letzten sechs Runden kam er sogar nur einmal zum Einsatz. Insgesamt bestritt Aiwu 23 Einsätze und 1.650 Spielminuten in der Serie A, ehe der Klub in die Serie B abstieg. In den letzten zehn Runden stand die US Cremonese auf Platz 19 und konnte sich nicht mehr aus den Abstiegsrängen befreien.

Leihe auf die Insel

Zu Beginn der darauffolgenden Saison saß der Österreicher in den ersten beiden Runden nur auf der Ersatzbank seines Klubs. Es musste eine Lösung her, die knapp vor Ende des Transferfensters gefunden wurde. Aiwu wechselte leihweise in die zweithöchste englische Spielklasse zu Birmingham City. Nach der einjährigen Leihe hat der Klub von NFL-Legende Tom Brady die Option den Innenverteidiger fix zu verpflichten und aus seinem bis 2026 laufenden Vertrag bei Cremonese herauszukaufen.

Unter Wayne Rooney zum Stammspieler bei Birmingham

Als Aiwu zu seinem neuen Klub stieß waren bereits vier Runden gespielt. In der 10. Runde hatte er einen kurzen Einsatz als Wechselspieler und er durfte seine ersten beiden Pflichtspielminuten auf der Insel absolvieren. Sein damaliger Trainer John Eustace schien aber nicht auf seinen neuen Leihspieler zu setzen.

Mit Wayne Rooney verpflichtete der Klub aber einen neuen Trainer, unter dem es für Aiwu besser laufen sollte. Rooney, der davor in der MLS bei D.C. United unter Vertrag stand, setzte Aiwu ab Ende Oktober regelmäßig ein und so kam Aiwu in dieser Saison immerhin noch auf zwölf Einsätze.

Wirklich gut läuft es allerdings nicht für den Klub, der mit Aufstiegsambitionen in die Championship gestartet ist. Birmingham City liegt aktuell nur auf Platz 19, wobei die Mannschaften in dieser 24er-Liga recht eng beieinander liegen. Bis zu einem Platz der fürs Aufstiegsplayoff reicht fehlen neun Punkte, allerdings sind es auch nur sieben Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Statistiken und Fazit

In seinen bisherigen Einsätzen für Birmingham City gewann Aiwu 67.2% seiner defensiven und 58.8% seiner offensiven Duelle und fing im Schnitt 5.16 gegnerische Pässe pro 90 Minuten ab. Er spielte 33.73 Pässe pro Partie bei einer erfolgreichen Passquote von 87%. Sowohl in der Bundesliga als auch in der Serie A kam er auf etwas mehr Zuspiele pr0 90 Minuten.

Auch wenn es für Birmingham City nicht nach Wunsch läuft ist es sicherlich positiv, dass der junge Abwehrspieler nach einer längeren Zeit wieder in einer Mannschaft agiert, in der er Stammspieler ist. Wir werden weiterhin seine Weg genau verfolgen, zumal es interessant ist, wie es in der kommenden Saison mit ihm weitergehen wird. Zieht Birmingham City die Kaufoption oder wechselt er zurück nach Italien? Die US Cremonese spielt heuer jedenfalls wieder um den Aufstieg in die Serie A mit.

Stefan Karger