Die Europameisterschaft 2021 könnte auch einige Beziehungen auf die Probe stellen, denn nach dem ohnehin dichten Programm in den heimischen Meisterschaften wartet nun eine... EM 2021: Ein Dreierketten-Duell und zwei klare Favoriten

Die Europameisterschaft 2021 könnte auch einige Beziehungen auf die Probe stellen, denn nach dem ohnehin dichten Programm in den heimischen Meisterschaften wartet nun eine geballte Ladung Fußball für euch. Wir haben eine kompakte Vorschau auf die drei Samstag-Partien für euch.

Wales – Schweiz

12. Juni, 15:00 Uhr, Baku

Dass Wales noch einmal ins Halbfinale vorstößt, wie etwa bei der EM 2016, halten wir eher für unwahrscheinlich. Coach Ryan Giggs musste sein Amt stilllegen, da er wegen häuslicher Gewalt angezeigt wurde. Statt ihm wird sein Co.-Trainer Robert Page an der Seitenlinie stehen, der ein 3-4-3-System bevorzugt, das in der Offensive recht variabel ist. Wales will nach einem Ballgewinn schnell kontern und sucht dafür neben Star Gareth Bale auch den schnellen Rechtsaußen Dan James. Einen Blick solltet ihr auf Innenverteidiger Joe Rodon werfen, der mit seinen 23 Jahren sehr souverän agiert und bei der Europameisterschaft seine Klasse unter Beweis stellen könnte. Rodon ist aufgrund seines hohen Einsatzes einer der absoluten Lieblinge der walisischen Fans.

Die Schweiz wird aufgrund der Kontergefahr unnötige Ballverluste tunlichst vermeiden wollen. Da trifft es sich gut, dass die Schweizer ein starkes Ballbesitzspiel aufziehen und nur selten unnötiges Risiko eingehen. Trainer Vladimir Petković setzt auf ein 3-4-1-2-System, sodass es zu einem Duell zwischen zwei Dreierketten kommen wird. Die Schweiz will den Gegner im letzten Drittel einschnüren, tut sich aber manchmal schwer gegen kompakte Abwehrreihen im Anschluss kreative Ideen zu finden. Hier sind dann in erster Linie die Schlüsselspieler Xherdan Shaqiri und Stürmer Haris Seferovic gefragt, die mit ihrer individuellen Klasse den Unterschied in dieser Partie ausmachen können. So wie Österreich setzt die Schweiz auf zahlreiche Legionäre aus der deutschen Bundesliga.

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Dänemark – Finnland

12. Juni, 18:00 Uhr, Kopenhagen

In der Gruppe B sind nach dem Favoriten Belgien die Dänen die großen Anwärter auf Platz 2 in der Gruppenphase. Zum Auftakt trifft die Mannschaft von Trainer Kaspar Hjulmand auf Finnland und drei Punkte sind Pflicht. Dass die Dänen eine sehr starke Mannschaft haben, verspürte die ÖFB-Elf am eigenen Leib, als man bei der WM-Qualifikation mit 0:4 verlor. Dänemark gab heuer nur ein Unentschieden gegen Deutschland ab und dieses 1:1 war die einzige Partie, bei der man ein Gegentor kassierte. Das liegt auch am enorm starken Abwehrzentrum, wo mit Kjaer und Christensen zwei formstarke Innenverteidiger agieren. Dänemark setzt auf ein 4-3-3-System und setzt dabei unter anderem auf die Kampfkraft des Sechsers Pierre-Emile Højbjerg und die Kreativität des Unterschiedsspielers Christian Eriksen. Auf den Flügelpositionen ist man mit Martin Braithwaite und Yussuf Poulsen gut besetzt.

Finnlands Trainer Markku Kanerva setzt auf eine defensive 5-3-2-Formation und geht als einer der größten Außenseiter in dieses Turnier. Außer Tormann Lukas Hradecky finden sich bei den Finnen kaum bekannte Namen in der Defensive, weiter vorne wird die Qualität jedoch größer. Rangers-Legionär Glen Kamara agierte heuer in bärenstarker Form und im Angriff ist Teemu Pukki nach wie vor der Star der Mannschaft.

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Belgien – Russland

12. Juni, 21:00 Uhr, St. Petersburg

Belgien wird im Eröffnungsspiel gegen Russland auf Starspieler Kevin De Bruyne verzichten müssen, was aber an der Favoritenrolle der Mannschaft von Trainer Roberto Martinez nichts ändert. Die Fans hoffen, dass ihre „goldene Generation“ endlich den ganz großen Wurf schafft, denn einige Spieler befinden sich in einem fortgeschrittenen Alter und werden nicht mehr viele Chancen auf einen Titel haben. Bereits zurückgetreten sind neben dem Abwehrchef Vincent Kompany auch Mousa Dembele und Marouane Fellaini. Noch verfügen die Belgier aber über absolute Ausnahmespieler, insbesondere Stürmer Romelu Lukaku gilt neben dem Engländer Harry Kane als der Top-Favorit auf den Titel des Torschützenkönigs. Leicester-Legionär Tielemans kann man ebenfalls ein starkes Turnier zutrauen. Hinter Eden Hazard steht ein kleines Fragezeichen, da er in den letzten Monaten nur selten gute Leistungen zeigte und auch nicht vollkommen fit ist. Hazard wird vermutlich eher von der Bank ins Spiel kommen.

Auf der Gegenseite wird Russland-Trainer Stanislav Cherchesov immer wieder dafür kritisiert, dass er zu defensiv spielen lässt und sich Spieler wie Golovin, Cheryshev und Miranchuk nicht entfalten können. Fedor Smolov nominierte er erst gar nicht für das Turnier, da er in seinen Systemen auf eine Solospitze setzt, die im Gegensatz zu Smolov als Brecherstürmer agiert. Artem Dzyuba hat hierfür die besten Karten und passt mit seinen 1.96 Metern perfekt ins Schema. Gegen Belgien wird Cherchesov, der übrigens Putin nahesteht und vielleicht selbst irgendwann vom Fußball in die Politik wechseln könnte, auf ein 5-3-1-1 setzen. Dasselbe System erwarten wir auch gegen Dänemark, nur gegen Finnland könnte ein etwas offensiveres 4-2-3-1 zum Zug kommen.

Eine ausführliche Vorschau und Wetttipps zum Spiel zwischen Belgien und Russland findet ihr bei wettbasis.com

Stefan Karger