In weiten Teilen Europas ruhen derzeit die Meisterschaften und die Vorbereitungen auf das Frühjahr, in dem ein heißer Kampf um Titel, Abstieg und Europacup... Update zur Fünfjahreswertung: Winterpause bei der Konkurrenz

SpielszeneIn weiten Teilen Europas ruhen derzeit die Meisterschaften und die Vorbereitungen auf das Frühjahr, in dem ein heißer Kampf um Titel, Abstieg und Europacup wartet, sind im Gange. Abseits.at blickt in jene Ligen, die mit Österreich in der UEFA-Fünfjahreswertung in direkter Konkurrenz stehen und verrät, welche Vereine sich nach aktuellem Stand in der kommenden Saison auf internationalen Fußball freuen dürfen.

Griechenland

In Griechenland bietet sich das gewohnte Bild. Einmal mehr marschiert Olympiakos Piräus praktisch ohne Konkurrenz vorne weg und wird sich den 41. Meistertitel nicht nehmen lassen. Da auch der Aufstieg in das Achtelfinale der Champions League gelang, wo nun Manchester United wartet, und viel Geld in die Kassen gespült wurde, wird sich an der Vormachtstellung in den nächsten Jahren nichts Grundlegendes ändern. Olympiakos ist einer der ganz wenigen griechischen Vereine, die der Wirtschaftskrise trotzen.

Erster Verfolger von Olympiakos ist PAOK Saloniki, doch die Mannen von Huub Stevens weisen bereits den stattlichen Rückstand von zehn Punkten auf. Dahinter liegt noch einmal mit deutlichem Abstand Atromitos Athen auf dem dritten Rang, während sich das viertplatzierte Panathinaikos nach einem Jahr Abstinenz wieder Hoffnungen auf die Europacupteilnahme machen darf – sofern man diesmal den Segen der UEFA in Form einer Lizenz erhält.

Auch Asteras Tripolis, Rapids Gegner in der Europa-League-Qualifikation, darf sich Hoffnungen auf einen erneuten Auftritt am internationalen Parkett machen, liegt man momentan doch auf dem fünften Platz. Bitter sieht es derzeit hingegen für Aris Saloniki aus: Der Traditionsverein wurde von der Wirtschaftskrise mit voller Wucht getroffen und liegt schon weit abgeschlagen am Tabellenende. Aris könnte somit den gleichen Weg wie AEK Athen beschreiten, das in der Vorsaison nach dem Abstieg in der dritten Liga neu beginnen musste.

Schweiz

Weit entfernt von griechischen Verhältnissen ist man in der Schweiz. In der Super League befinden sich die ersten fünf Vereine innerhalb von ebenso vielen Punkten. Während es wenig überraschend kommt, dass Basel an der Tabellenspitze steht, überrascht der FC Luzern mit Platz zwei. Dahinter rangieren die Young Boys Bern, die Grasshoppers aus Zürich sowie der FC St. Gallen.

Für den FC Zürich wird angesichts von schon sieben Punkten Rückstand auf Platz fünf der Cupbewerb vermutlich die einzige Möglichkeit darstellen, den Sprung in den Europacup zu schaffen, wo man in dieser Saison bereits früh in der Qualifikation scheiterte. Im Halbfinale treffen die Zürcher auf den FC Thun, während die zweite Semifinalpartie wohl von Luzern und Basel (das Viertelfinale von Aleksandar Dragovic‘ Ex-Verein ist noch ausständig) bestritten wird.

Tschechien

Sparta Prag musste bereits im Juli in der Europa-League-Qualifikation die Segel streichen, was der Mannschaft rund um den Ex-Austrianer David Lafata in der heimischen Meisterschaft nun zum Vorteil gereichen könnte. Während Sparta sich einzig und allein auf die Gambrinus Liga konzentrieren kann und dort an der Tabellenspitze steht, ist Viktoria Plzeň, das mit fünf Punkten Rückstand erster Verfolger ist, auch im Frühjahr noch im Europacup engagiert.

Sollte es für Viktoria nicht zur Titelverteidigung reichen, können sich die Bierstädter allerdings aller Voraussicht nach mit dem zweiten Tabellenplatz trösten, denn der drittplatzierte FK Teplice liegt schon neun Zähler zurück. Neben Teplice kämpfen auch noch Dukla Prag, Mlada Boleslav, Slovan Liberec sowie Jablonec um den dritten Rang, der zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt.

Rumänien

Überraschung in Rumänien: Zur Winterpause thront Astra Giurgiu zwei Punkte vor Petrolul Ploiești an der Tabellenspitze, während Meisterschaftsfavorit und Titelverteidiger Steaua Bukarest einen weiteren Zähler dahinter lediglich Dritter ist. Allerdings haben die Hauptstädter zwei Spiele weniger als die Konkurrenz ausgetragen und werden nach dem Ausscheiden in der Champions-League im Frühjahr auch nicht mehr unter der internationalen Belastung leiden, sodass alles andere als ein neuerlicher Titelgewinn Steauas überraschend wäre.

Für Dinamo Bukarest und CFR Cluj sieht es erneut schlecht aus, was die internationalen Ambitionen betrifft, denn die beiden einstigen Europacupstammgäste haben schon sieben respektive neun Punkte Rückstand auf den dritten Tabellenplatz. Dinamo darf sich immerhin noch über den Pokal Hoffnungen machen, wo man gemeinsam mit Steaua, Astra Giurgiu und Petrolul Ploiești im Semfinale steht.

Außerordentlich schlecht erging es übrigens dem dritten Bukarester Großverein. Rapid wurde  erst nach Beginn der Meisterschaft wegen dem Verfehlen von Lizenzkriterien aus der Liga ausgeschlossen und spielt nun in der zweiten Leistungsstufe, wo man gegenwärtig allerdings an der Tabellenspitze liegt.

Israel

Maccabi Tel-Aviv ist als einzige israelische Mannschaft auch noch im Frühjahr international vertreten und zudem drauf und dran, den Titel in der heimischen Ligat ha’Al zu verteidigen. Das Team von Paulo Sousa hat momentan vier Punkte Vorsprung auf die Überraschungsmannschaft Hapoel Beer Sheva und auch auf dem dritten Rang liegt mit Hapoel Bnei Sachnin ein Team, mit dem nicht unbedingt in diesen Tabellenregionen zu rechnen war.

Nur auf Platz fünf mit bereits fünf Punkten Rückstand auf die Europacupränge liegt Maccabi Haifa, womit man aber noch immer deutlich besser als Hapoel Tel-Aviv dasteht, das schon zehn Punkte hinter Platz drei zurückliegt.

Zypern

Auf der Ferieninsel gibt es wie in Israel keine Winterpause, die den Spielfluss hemmen könnte. An der Tabellenspitze befindet sich momentan AEL Limassol zwei Punkte vor Lokalrivalen Apollon Limassol. Jeweils zwei Zähler dahinter rangieren APOEL und Omonia Nikosia und auch Ermis Aradippou, Anorthosis Famagusta sowie Nea Salamina dürfen sich noch reelle Chancen auf einen von erstmals fünf Europacupplätzen ausrechnen.

Dänemark

Der erst 1999 gegründete FC Midtjylland hat gute Chancen, zum ersten Mal die dänische Meisterschaft zu gewinnen. Momentan weist die Mannschaft aus Herning vier Punkte Vorsprung auf Aalborg auf, doch der größte Konkurrent dürfte Titelverteidiger FC Kopenhagen sein. Die Hauptstädter starteten desaströs in die Saison, doch seit der ehemalige Erfolgstrainer Stale Solbakken wieder das Zepter schwingt, läuft es wie am Schnürchen und man liegt nur mehr sechs Punkte hinter dem Platz an der Sonne.

Überraschend stark schlägt sich Brøndby. Der in starken finanziellen Turbulenzen befindliche Traditionsverein konnte den Abstieg in der Vorsaison erst am letzten Spieltag abwenden und liegt nun auf Platz vier, der diesmal zur Teilnahme am Europacup berechtigen würde. Das letzte internationale Spiel bestritt Brøndby im Sommer 2011, als man an der SV Ried scheiterte.

Als einziger dänischer Verein ist Esbjerg noch international vertreten, doch Salzburgs Europa-League-Gruppengegner wird angesichts des nur vorletzten Tabellenplatz wohl nicht noch einmal den Sprung in den Europacup schaffen, zumal man auch schon im Pokal die Segel streichen musste.

OoK_PS, www.abseits.at

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