Während die meisten europäischen Ligen derzeit erst so richtig Fahrt aufnehmen, befinden sich die Meisterschaften in dreizehn Ländern bereits in den letzten Zügen und... Europacupteilnehmer 2012/13: Ein Blick in die Kalendermeisterschaften

Während die meisten europäischen Ligen derzeit erst so richtig Fahrt aufnehmen, befinden sich die Meisterschaften in dreizehn Ländern bereits in den letzten Zügen und zahlreiche Europacupteilnehmer für die nächste Saison stehen schon fest. Aufgrund zumeist klimatischer Begebenheiten wird dort nach dem Kalenderjahr gespielt, so dass die Saison im Frühling beginnt und im Herbst endet.

Abgesehen von Russland gilt, dass der Meister an der Qualifikation zur Champions League teilnimmt und der Zweite, Dritte sowie der Cupsieger Europa League spielen. Allfällige Lizenzverweigerungen für die kommende Saison sind hier nicht berücksichtigt.

Russland: Premjer-Liga (noch 5 Runden zu spielen)

In Russland, wo in dieser Saison zum letzten Mal nach dem Kalender gespielt wird, geht es derzeit an der Spitze eng zu, Zenit St. Petersburg liegt vor nicht weniger als vier Moskauer Mannschaften in Führung. CSKA hat zwei Punkte Rückstand, Dinamo fünf, Spartak sieben und Lokomotiv neun. Diese fünf Clubs würden sich derzeit über die Liga für Europa qualifizieren, jedoch liegen auch noch Kuban Krasnodar, das neureiche Anzhi Makhachkala sowie Ex-Meister Rubin Kasan in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen. Meister und Vizemeister spielen dabei fix in der Champions League, der Dritte muss in die Qualifikation.

Ein weiterer Verein qualifiziert sich über den Cup, wo allerdings noch das Viertelfinale aussteht und das Endspiel traditionell erst im Frühjahr stattfinden wird. Über diesen Bewerb haben auch noch Terek Grozny und Volga Nischni Nowgorod gute Chancen auf den Europacup.

Weißrussland: Premier League (7 Runden)

Mit elf Punkten Vorsprung dürfte für Serienmeister BATE Borisov kaum mehr etwas anbrennen, dahinter rittern jedoch mit Shakhter Soligorsk, Gomel und Dinamo Minsk drei Vereine, die binnen zwei Punkten liegen, um die beiden restlichen Europacupplätze, die über die Liga ausgespielt werden. Im Cup steht erst das Viertelfinale an, so dass eine Aussage darüber, wer sich diesen sichern wird, kaum möglich ist.

Schweden: Allsvenskan (3 Runden)

In Schweden konnte sich am vergangenen Wochenende erstmals seit 1999 Helsingborg den Meistertitel sichern – damals erreichte man sogar die Champions League. Auf den Plätzen dahinter rangieren AIK Solna und Elfsborg, die wohl ebenfalls für Europa planen dürfen, beträgt der Vorsprung auf die Teams dahinter doch zumindest jeweils fünf Zähler. Im Cup gibt es die etwas kuriose Situation, dass mit Kalmar bereits ein Finalist feststeht, während die Viertelfinalpaarung zwischen Helsingborg und Elfsborg noch offen ist. Der Sieger daraus, duelliert sich mit Örebro um das Endspielticket. Somit wird weder Vorjahresmeister Malmö noch Großklub IFK Göteborg am Europacup teilnehmen. Generell ist anzumerken, dass es in Schweden eine enorme Fluktuation gibt, was die Europacupstarter betrifft. Dass wie in Österreich Jahr für Jahr nahezu die gleichen Mannschaften partizipieren, ist so gut wie nie der Fall.

Norwegen: Tippeligaen (6 Runden)

Molde ist dem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte so nahe wie wohl selten zuvor, bei einem Spiel mehr beträgt der Vorsprung auf Tromsø sieben und auf Rosenborg zehn Punkte. Wie eng es im Rennen um die Europacupplätze zugeht, wird dadurch illustriert, dass zwischen Rosenborg und dem Neunten Stabæk nur sechs Punkte liegen und so auch noch Brann, Vålerenga, Strømsgodset, Haugesund und Odd Grenland Chancen haben. Für den ehemaligen Abomeister Rosenborg, der weit von der Stärke früherer Zeiten entfernt ist, wie auch das Europacupaus gegen Larnaca gezeigt hat, ist der aktuell dritte Tabellenplatz als großer Erfolg zu werten, denn der Saisonstart war miserabel und man lag lange Zeit sogar im Bereich der Abstiegsplätze. Mit mehreren hohen Siegen in Serie gelang nun jedoch die Annäherung an die internationalen Plätze. Im Cupfinale stehen sich am 6. November in Oslo Aalesund und Brann Bergen gegenüber.

Finnland: Veikkausliiga (7 Runden)

Auch wenn es noch nicht offiziell ist, der alte wird auch der neue finnische Meister sein, denn HJK Helsinki hat beruhigende 15 Punkte Vorsprung auf Verfolger Inter Turku. Dieses streitet sich mit JJK Jyväskylä, Lokalrivalen TPS sowie Honka um die beiden Plätze hinter HJK, die zur Teilnahme am Europacup berechtigen. Da HJK bereits vor wenigen Tagen das Cupfinale für sich entscheiden konnte, wird der unterlegene Gegner, Kuopio, an der Qualifikation zur Europa League teilnehmen.

Irland: Airtricity League (5 Runden)

Auch in Irland wird im Gegensatz zu den vier britischen Ligen seit einigen Jahren nach dem Kalender gespielt, was sich auf die Ergebnisse im Europacup durchaus positiv ausgewirkt hat. Derzeit sieht alles nach einem Herzschlagfinale aus, denn die Sligo Rovers liegen bei einem Spiel mehr punktegleich mit Meister Shamrock Rovers in Front, zwei Punkte dahinter lauert Derry City, das seinerseits nur einen Zähler vor St. Patrick’s Athletic liegt. Und auch die Bohemians aus Dublin sollten mit sieben Punkten Rückstand auf die Spitze nicht außer Acht gelassen werden. Für Shamrock, das sich als erstes irisches Team für eine europäische Gruppenphase qualifizieren konnte, könnte die ungewohnte Doppelbelastung mit der Europa League jedoch zum Nachteil gereichen.

Im Cup steht demnächst das Semifinale an, wo neben den Bohemians, Sligo und St. Patrick’s auch der Sieger aus dem Duell der Zweitligisten Shelbourne und Limerick steht.

Litauen: A Lyga (5 Runden)

Für Meister Ekranas sieht es bezüglich Titelverteidigung gut aus, denn man liegt bei zwei Spielen weniger zwei Punkte vor Žalgiris Vilnius. Der Hauptstadtclub könnte sich seinerseits erstmals seit 2005 für Europa qualifizieren, beträgt der Vorsprung auf den Drittplatzierten Sūduva doch komfortable zehn Punkte. Sūduva hat seinerseits nur drei Zähler auf Šiauliai gut, alle anderen Vereine spielen keine Rolle. Im Cup steht erst das Sechzehntelfinale an, das Endspiel findet im Frühjahr 2012 statt.

Lettland: Virslīga (9 Runden)

An der Tabellenspitze befinden sich Liepājas Metalurgs, Ventspils und Daugava Daugavpils innerhalb eines einzigen Punktes und werden sich wohl für Europa qualifizieren, da Noch-Meister Skonto Riga bereits acht Zähler zurückliegt. Zu beachten ist jedoch, dass Ventspils noch zwei Nachtragsspiele in der Hinterhand hat. Im Cup steht demnächst erst das Viertelfinale an.

Kasachstan: Premier League (4 Runden)

Der aktuelle Modus sieht vor, dass die Zwölferliga nach 22 Spieltagen in zwei Gruppen mit je sechs Teams geteilt wird und die Mannschaften in diesen den Meister bzw. die Absteiger ausspielen, wobei nach dem Grunddurchgang die Punkte halbiert wurden.

Dementsprechend knapp geht es zu, der bisher titellose FC Zhetysu liegt punktgleich mit Shakhter Karagandy an der Spitze, knapp dahinter folgen Aktobe und Astana, während Ordabasy und Irtysh Pavlodar schon etwas abgeschlagen sind. Im Semifinale des Cups stehen Meister Tobol Kustanaj, Irtysh Pavlodar, Taras und Ordabasy.

Island: Úrvalsdeild (1 Runde)

In Island, wo die Meisterschaft in nur 22 Runden ausgespielt wird, sind bereits alle Entscheidungen gefallen. Neuer Meister ist KR Reykjavík, in der Europa League werden FH Hafnarfjörður und IB Vestmannaeyjar starten, weiters kommt Cupsieger Þór Akureyri zu seinem Europacupdebüt. Vorjahresmeister Breiðablik schnitt hingegen enttäuschend ab und beendet die Meisterschaft im Mittelfeld, nur vier Punkte vor einem Abstiegsplatz.

Estland: Meistriliiga (6 Runden)

In Estland herrscht bezüglich der Anzahl der absolvierten Spiele an der Tabellenspitze ein Ungleichgewicht vor, Flora Tallinn (noch acht Spiele) liegt drei Punkte vor Nomme Kalju (noch sieben Spiele) und Trans Narva (noch sechs Spiele). Auf dem vierten Platz rangiert Levadia Tallinn, das noch sieben Spiele offen hat, alle anderen Vereine spielen keine Rolle mehr. Im Pokal steht Anfang Oktober erst das Achtelfinale an.

Armenien: Premier League (5 Runden)

Das erst im Jahr 2000 gegründete Ulisses aus der Hauptstadt Yerevan hat gute Chancen auf seinen ersten Titel, der Vorsprung auf Lokalrivale Pyunik beträgt fünf Punkte. Zwei weitere Zähler dahinter liegt Gandzasar auf Platz drei, das von Ashtarak nach Yerevan transferierte MIKA hat hingegen schon fünf Punkte Rückstand auf einen Europacupplatz, konnte sich diesen jedoch mit dem Gewinn des Cups sichern.

Färöer: Vodafonedeildin (4 Runden)

Auch auf den Schafsinseln herrscht ein reger Kampf um den Titel, B36 Torshavn liegt drei Punkte vor Vikingur Gota und fünf vor Cupsieger EB/Streymur (ein Spiel weniger). Sollten letztere Meister werden, würde der unterlegene Finalist Fuglafjørður in den Europacup nachrücken, ansonsten wird NSÍ Runavík diesen Platz einnehmen.

OoK_PS, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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