Expected Goals on Target, oder kurz xGOT, ist eine Weiterentwicklung der klassischen Expected-Goal-Metrik. Während xG die Wahrscheinlichkeit bewertet, dass ein gegebener Schuss zu einem Tor führt, basierend auf verschiedenen Faktoren wie Schussposition, Winkel und Art des Schusses, konzentriert sich xGOT nur auf diejenigen Schüsse, die auf das Tor gegnerische Tor gehen. Diese Metrik berücksichtigt als zusätzlichen Faktor daher die Qualität der Schussausführung.

Der Hauptunterschied zu xG besteht also darin, dass xGOT nur die Schüsse berücksichtigt, die auf das Tor gehen. Es zählen nur Schüsse, die entweder im Netz landen oder vom Tormann gehalten werden. Diese Präzisierung ermöglicht eine genauere Bewertung der Torschussqualität und der Torwartleistung, da sie die tatsächliche Bedrohung für das Tor darstellt.

Wenn ein Schütze einen xG-Wert hat, der höher ist als sein xGOT-Wert, kann dies auf eine schlechte Schussqualität hindeuten. Umgekehrt ist es, wenn die xGOT-Werte höher als die xG-Werte ausfallen. Dann kann man in der Regel sagen, dass ein Spieler viel aus den vorhandenen Chancen gemacht hat. Natürlich muss man sich aber immer die Einzelsituationen ansehen und richtig aussagekräftig sind die Statistiken über den Lauf einer Saison oder noch länger.

Wenn ein Tormann weniger Treffer bekommen hat, als es die xGOT-Werte vermuten ließen, dann kann man sagen, dass er die Torschüsse über der statistischen Erwartung abwehren konnte. Wenn er jedoch im Vergleich zu den gegnerischen xGOT-Zahlen mehr Treffer hinnehmen musste, könnte dies auf eine schlechte Tormannleistung hinweisen. Auch hier gilt aber, dass dies bloß Indikatoren sind und man die Leistungen speziell bei hohen Ausreißern gründlich überprüfen muss.

Ein Beispiel für eine außergewöhnliche Leistung lieferte der ehemalige Austria-Wien-Tormann Patrick Pentz ab, der in der Saison 2020/21 extrem stark hielt und um 0.8 Tore pro 90 Minuten mehr verhinderte, als es die statistische Erwartung vermuten ließ.