Im Trubel rund um den 2:0-Sieg Rapids mit einer Top-Leistung von Fally Mayulu, einem Heldenmoment rund um Leopold Querfeld und erschreckend schwachen Salzburgern war... Dominic Vincze: Vom Rapid-Lauf-Sieger der Kids zum Bundesligakicker

Im Trubel rund um den 2:0-Sieg Rapids mit einer Top-Leistung von Fally Mayulu, einem Heldenmoment rund um Leopold Querfeld und erschreckend schwachen Salzburgern war das Bundesligadebüt des 20-jährigen Dominic Vincze nur eine Randnotiz. Aber hinter diesem Debüt verbirgt sich eine schöne Geschichte.

Als am 1. Juni 2013 der zweite Rapid-Lauf im Wiener Prater stattfand, kickte Dominik Vincze, damals neun Jahre alt, noch im Nachwuchs des Wiener Sportklub. Ein Pflichttermin für den kleinen Dominic. Fußball- und Rapidverrückt einerseits, laufverrückt andererseits.

Laufgene

Beide Elternteile sind Ausdauersportler und schon als junger Bursch machte Dominic fleißig mit, wenn die Kilometer abgespult wurden. Der „Kids Run 2“ des zweiten Rapid-Laufs, bei dem die Altersgruppen von 9 bis 11 Jahren liefen, sollte demnach nicht der letzte Laufbewerb sein, den Dominic Vincze für sich entscheiden sollte.

Normalerweise gewinnt diese Altersklasse einer der älteren, größeren Jungs. Aber Vincze hatte früh die Athletik im Blut und zischte die 900 Meter in 2:44 Minuten ins Ziel. Im Zieleinlauf setzte er sich dabei um Hundertstel gegen den zwei Jahre älteren Colin Eteleng durch, der kurz danach ebenfalls im Nachwuchs von Rapid andockte und mittlerweile unterklassig für Red Star Penzing spielt.

Der Zielsprint des „Kids Run 2“ beim Rapid-Lauf 2013 – der 9-jährige Dominic Vincze sprintet zum Sieg… (Fotocredit: SK Rapid)

Ob Vinczes Wechsel zu Rapid genau zwei Monate später etwas mit seinem Sieg beim Rapid-Lauf zu tun hatte, ist nicht fix überliefert. Auszuschließen ist es jedenfalls nicht – und Rapid machte damit definitiv einen guten Fang.

Durch alle Nachwuchsteams bis in die Bundesliga

Auch auf dem Platz überzeugt Vincze mit seiner Laufstärke, kann auf beiden Außenverteidigerpositionen spielen und verlängerte seinen Vertrag im vergangenen Jänner bis zum Sommer 2026. Er durchlief alle Nachwuchsmannschaften der Grün-Weißen und entpuppte sich auch noch als torgefährlich: In der U18, deren Kapitän der Sportler mit Leib und Seele war, traf er achtmal in 47 Spielen. In der Regionalliga Ost legte er in der laufenden Saison vier Tore nach, davon zwei gegen seinen Ex-Klub aus Dornbach.

Bei der 0:1-Niederlage bei Sturm Graz vor knapp drei Wochen nahm er erstmalig auf der Bank der Kampfmannschaft Platz – gegen Salzburg feierte er ein viertelstündiges, solides Debüt. Für RapidTV gab er im Anschluss sein erstes Interview als Bundesligaspieler und wirkte sichtlich glücklich.

Hofmann und Edlinger übergaben Pokal

Einer, der nicht nur bei Vinczes Vertragsverlängerung die Finger im Spiel hatte, war Rapid-Geschäftsführer und -Spielerlegende Steffen Hofmann. Als Vincze für seinen Sieg beim Rapid-Lauf 2013 geehrt wurde, war es ebendieser Steffen Hofmann, gemeinsam mit dem einstigen, mittlerweile verstorbenen Rapid-Präsidenten Rudi Edlinger, der den Pokal überreichte. Die Plätze 2 und 3 wurden bei der Ehrung am Siegerpodest von den Plätzen 4 und 5 nachbesetzt – der Zweite und Dritte sind zu diesem Zeitpunkt bereits nach Hause gefahren.

Dominic Vincze nimmt den Siegerpokal entgegen (Fotocredit: Stefan Kjaer)

Der Rapid-Lauf-Initiator und die lange aufgehobene Geschichte

Einer, dem die Geschichte so richtig taugte, war Stefan Kjaer, seines Zeichens Initiator des Rapid-Laufs und heute Mitglied des Präsidiums des SK Rapid: „Die Fotos und diese Geschichte habe ich jahrelang für diesen Tag aufgehoben. Schön, dass man diese Story jetzt in so einem erfreulichen Kontext erzählen kann“, sagte Kjaer unmittelbar nach Vinczes Bundesligadebüt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen