Bei der AS Roma stehen neben erfahrenen Routiniers einige junge talentierte Spieler unter Vertrag und einige Akteure stechen auf bestimmten Positionen besonders hervor. Die... Die Zukunftsperspektiven der AS Roma: Auf der Suche nach dem Erfolg

Bei der AS Roma stehen neben erfahrenen Routiniers einige junge talentierte Spieler unter Vertrag und einige Akteure stechen auf bestimmten Positionen besonders hervor. Die Kaderzusammenstellung wirkt insgesamt homogen und vielversprechend, der Umbruch im Team wird nun schrittweise eingeleitet. In der Saison 2019/2020 scheint ein erfolgreicher Angriff auf die vorderen Plätze in der Serie A möglich.

Zunächst werden die Römer den Abgang des bisherigen Trainers Claudio Ranieri verkraften müssen. Der charismatische Portugiese Paulo Fonseca wird seine Nachfolge antreten und der Mannschaft steht in der Sommerpause genug Zeit zur Verfügung um die taktischen Abläufe einzustudieren. Die Schlüsselspieler können sich mit ihrer Flexibilität auf unterschiedlichste Spielsituationen perfekt einstellen. Auch in der Zukunft ist dieser Mannschaft in sämtlichen Wettbewerben alles zuzutrauen.

Zudem gab es auf der Position des Sportdirektors mit der Vorstellung von Gianluca Petracchi eine Veränderung. In Absprache mit den anderen Verantwortungsträgern, werden sich auf bestimmten Positionen sicherlich noch Umstellungen ergeben. Die Arbeit von Petracchi lässt sich aber wohl erst in den kommenden Monaten komplett betrachten und beurteilen.

Die Defensive

Auf der Torhüterposition sind die Giallorossi äußerst gut besetzt. Im Kader tummeln sich gleich mehrere potenzielle Kandidaten. Der teuerste Neuzugang ist der Spanier Pau Lopez. Lopez ist konzentrationsstark und ein ausgewiesener Elfmeterspezialist. Sein Konkurrent Robin Olsen überzeugt sowohl mit guten Paraden, als auch mit einem präzisen Aufbauspiel und seiner Antizipationsstärke.

In der Innenverteidigung sollten die Römer noch nachlegen, denn neben Stammspieler Kostas Manolas wurde auch Iván Marcano verkauft. Übrig bleiben aktuell Federico Fazio, Juan Jesus und Elio Capradossi, was für eine lange Saison sicherlich nicht ausreichend sein wird. Auf der rechten defensiven Außenbahn kurbelt Alessandro Florenzi das Spiel mit intelligenten Vorderläufen an. Sein Pendant auf der linken Seite bekam der routinierte Freistoßspezialist Aleksandar Kolarov Konkurrenz von Neuzugang Leonardo Spinazzola. Der 26-Jährige ist bis dato der teuerste Einkauf in dieser Transferperiode und kam um knappe 30 Millionen Euro von Juventus zu den Römern.

Interessante Optionen zur Besetzung der Doppelsechs

Für die Mittelfeldpositionen im nominellen 4-2-3-1 System tummeln sich verschiedenen Spielertypen im Aufgebot der Hauptstädter. Der Franzose Maxime Gonalons ist mit seiner Ballsicherheit und Flexibilität eine gute Neuverpflichtung. Eine Besetzung zusammen mit Amadou Diawara wäre besonders im defensiven Umschaltspiel und beim Gegenpressing sinnvoll.

Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, die gegnerischen Stärken durch die zusätzliche Hereinnahme eines weiteren Spielers zu unterdrücken. Insbesondere gegen offensivstarke Mannschaften könnten vor dem abkippenden Sechser zwei zusätzliche Achter auflaufen. Für die zentrale Position würde der physisch starke Steven Nzonzi bereitstehen. Mit seiner defensiven und offensiven Präsenz kann er ein Match in den unterschiedlichsten Phasen entscheidend prägen.

Für ihn spricht neben seinen klugen kurzen Pässen auch sein gutes raumüberbrückendes Spiel mit präzisen langen Bällen. Die beiden dribbelstarken Lorenzo Pellegrini und Bryan Cristante sind weitere Kandidaten für die Umsetzung eines schnellen und vertikalen Tempospiels. Der hochgewachsene und durchsetzungsstarke Nicolas Zaniolo ist auch prädestiniert für diese Zone. Ein weiteres Versprechen für die Zukunft ist der handlungsschnelle Brasilianer Gerson.

Ideenreiche Kreativgeber und schnelle Flügelspieler

Für die zentrale Position im offensiven Mittelfeld ist der trickreiche Ante Coric mit starken Ansätzen eine ernstzunehmende Alternative. Momentan fehlt ihm allerdings noch die körperliche Robustheit um dauerhaft in der Serie A bestehen zu können. Der Argentinier Javier Pastore dagegen, kann auch in wenigen Minuten Einsatzzeit mit seinen Schlüsselpässen einen enorm positiven Einfluss auf den Verlauf einer Partie bewirken.

Der schnelle Niederländer Justin Kluivert ist in sämtlichen Bereichen eine Verstärkung für die beiden Flügelpositionen. Mit seiner inversen Spielweise und vielen unerwarteten Tempo-und Seitenwechseln, kann er das defensive Gefüge des Gegners aushebeln. Sein Verbesserungspotential besteht im Rückwärtsgang – um die allgemeine Schwäche der Römer bei gegnerischen Flügelangriffen zu verringern.

Der hochveranlagte Cengiz Ünder ist sowohl auf der rechten, als auch auf der linken offensiven Außenposition einsetzbar. Er besticht vor allem mit seinen intelligenten Läufen und vielen Assists. Zudem könnte er in einer 4-2-2-2 Formation eine Halbposition für raumschaffende Bewegungen bekleiden. Man wird aber abwarten müssen ob die Roma den hochveranlagten Spieler halten kann, denn zahlreiche Top-Klubs sind hinter dem Ausnahmetalent her. Zuletzt meldeten etwa die Bayern Interesse am türkischen Nationalspieler.

Topstürmer geben Hoffnung

Auf der zentralen Mittelstürmerposition sind die Römer qualitativ stark besetzt. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei auf den Tschechen Patrik Schick. Schick ist ein hervorragender Ablagenspieler mit einem guten Gespür für getimte Tiefenläufe. Weiter ist er torgefährlich und kopfballstark. Gregoire Defrel kehrt nach seiner Leihe bei Sampdoria zu der AS Roma zurück, wird aber nach Medienberichten sofort weiterverkauft werden, da sowohl die Fiorentina als auch Cagliari bereit wären einen niedrigen achtstelligen Betrag zu zahlen.

Die Qualitäten von Edin Dzeko sind zweifelsfrei unbestritten. Nur wenige Spieler binden die gegnerischen Verteidiger so effektiv an sich wie der bosnische Nationalspieler. Trotz der Transfergerüchte wäre er bei einem Verbleib eine echte Allzweckwaffe im Kampf um die Champions League. Für das Erreichen dieses Ziels werden sich alle unterordnen müssen. Paulo Fonseca wird aus der Vorbereitung seine Schlüsse ziehen. Die Fans im Olimpico Roma dürfen Hoffnung schöpfen.

Lorenz Bildstein, abseits.at

Lorenz Bildstein

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