In der zweiten Runde der Ligaphase der UEFA Conference League empfängt der SK Rapid den armenischen Vizemeister Noah Yerevan, der in der laufenden Europacupsaison... Teamanalyse: Das ist Rapid-Gegner FC Noah Yerevan

In der zweiten Runde der Ligaphase der UEFA Conference League empfängt der SK Rapid den armenischen Vizemeister Noah Yerevan, der in der laufenden Europacupsaison bereits mit einigen Überraschungen aufhorchen ließ. Wir analysieren die wichtigsten Eckpunkte rund um die Mannschaft des portugiesischen Trainers Rui Mota.

Noah Yerevan verspielte in der vergangenen Saison erst am vorletzten Spieltag im direkten Duell mit dem späteren Meister Pyunik Yerevan die Meisterschaft und steht aktuell auf Rang 5 der armenischen Elferliga. Allerdings hat Noah zwei bis drei Spiele weniger als die anderen Teams und wäre punktebereinigt eher auf den Plätzen 1 bis 3 und mitten im Titelkampf zu verorten.

Seine sieben Pflichtspiele vor heimischem Publikum hat Noah in der laufenden Saison allesamt gewonnen – auswärts gab es in zehn Spielen vier Siege, zwei Remis und vier Niederlagen. In der vergangenen Woche überzeugte die Mannschaft mit einem 6:0-Auswärtssieg bei Alashkert und einem 5:0 zu Hause gegen Van.

Der bisherige, beeindruckende Weg durch Europa

In der Qualifikation zur Conference League setzte sich Noah völlig überraschend gegen vier Gegner durch und qualifizierte sich so für die Ligaphase.

Gegen Shkendija aus Nordmazedonien gab es ein 2:0 zu Hause und einen 2:1-Auswärtssieg, wobei die xG-Werte der beiden Partien insgesamt 1.68 : 1.59 für Noah auswiesen. Auch in der folgenden Runde gegen die Sliema Wanderers aus Malta lief man „über Erwartung“: Zu Hause gab es einen klaren 7:0-Sieg, auswärts ein torloses Remis, die xG-Werte betrugen 2.66 : 0.04 gegen einen offenkundig höchst harmlosen Gegner.

Eine große Sensation gelang Noah schließlich Anfang August gegen AEK Athen. Im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde glückte den Armeniern ein durchaus kurioser 3:1-Heimsieg gegen den griechischen Vizemeister. Das 2:1 erzielte Torhüter Cancarevic mit einem Abschlag aus 90 Metern, das 3:1 durch Angreifer Gregorio fiel erst nach 98 Minuten. Mit einem xG-Wert von 1.63 : 0.53 war der Sieg dennoch verdient – allerdings auch dadurch begünstigt, dass AEK eine vogelwilde Defensivleistung auf den Platz brachte.

Im Auswärtsspiel setzte sich AEK schließlich mit 1:0 durch, was für die Griechen nicht für den Aufstieg reichte. Noah konnte dabei immer wieder gut kontern und kam auch zur einen oder anderen Chance, während AEK anlief, aber an seiner mangelnder Kreativität scheiterte. Das Tor fiel erst in der 92. Minute durch ein Eigentor, den für Noah erlösenden Abpfiff gab’s erst nach 107 Minuten. Die xG-Werte sprachen mit 0.57 : 2.31 aus Sicht Noahs eine klare Sprache, der Aufstieg war schlussendlich aber dennoch verdient.

Im Playoff setzte sich Noah schließlich gegen den slowakischen Vertreter Ruzomberok durch, das sich speziell beim 0:3 in Yerevan (3.37 : 0.23 xG für Noah) ebenfalls extrem tollpatschig anstellte. In der Slowakei gewann Ruzomberok mit 3:1, wobei Noah den entscheidenden Anschlusstreffer nach einer sehr offensiv geführten Partie erst in der 88. Minute erzielte.

Mit drei Punkten in die Ligaphase gestartet

Zum Auftakt in die Ligaphase der UEFA Conference League überraschten die Armenier erneut: Gegen den tschechischen Klub Mlada Boleslav gab es einen verdienten 2:0-Heimsieg mit xG-Werten von 1.88 : 0.57. Beflügelt von der eigenen Heimstärke spielte Noah hier offensiv überzeugend auf, verlor die meisten Bälle in hohen Spielfeldzonen und ließ sich von der doch höheren individuellen Qualität des Gegners nie beirren. Am Ende brachte es Noah auf 29 Schüsse, wovon zehn aufs Tor gingen.

Das durchaus beeindruckende Post-Game-Panel zum Spiel Noah vs. Mlada Boleslav von Overlyzer.

Spannende Vita von Trainer Rui Mota

Der armenische Klub hat den Angriffsfußball in seiner DNA, was auch am interessanten Trainer Rui Mota liegt. Der Portugiese hat eine spannende und auch ungewöhnliche Vita: Mota war zunächst Scout bei Sporting Lissabon, dann Nachwuchstrainer bei verschiedenen portugiesischen Klubs und wurde schließlich langjähriger Co-Trainer von Ricardo Sá Pinto. Mit diesem arbeitete er bei Al-Fateh in Saudi-Arabien, bei Atromitos Athen, Standard Lüttich, Legia Warschau, Sporting Braga, in Brasilien bei Vasco da Gama, in Gaziantep, in seiner portugiesischen Heimat bei Moreirense und schließlich im Iran bei Esteghlal Teheran.

Nach dem Aus in Teheran wagte Mota einen untypischen Rückschritt und wurde kurzzeitig zum U19-Coach beim kroatischen Klub Sibenik bestellt. Von hier aus wechselte er – erstmals als Cheftrainer – zu Dila Gori nach Georgien und schließlich im vergangenen Juli nach Yerevan.

Rui Mota ist ein ausgesprochen energischer Trainer, der den Fans im Weststadion zwangsläufig auffallen wird. Der 45-Jährige ist in seiner Coaching Zone sehr aktiv, gibt sich kämpferisch und laut, treibt seine Mannschaft immer wieder an und ist auch nicht um (Streit-)Gespräche mit den Unparteiischen verlegen.

Stets offensive Herangehensweise

Mota ist zudem als Trainer bekannt, der sich niemals nur auf die Defensive beschränkt. Der Portugiese will seine Mannschaft immer angreifen bzw. zumindest Nadelstiche setzen sehen. Das trifft auch auf die offensivstarke Truppe von Noah zu, die in der laufenden Saison in 17 Pflichtspielen bereits 43 Tore erzielen konnte. Für gewöhnlich lässt Mota seine Mannschaft in einem 4-1-4-1-System auflaufen, aber situativ greift er auch auf ein 4-2-3-1 oder ein dem Rapid-System ähnlichen 4-4-2 zurück. Systeme mit Dreierabwehrkette kommen nur sehr selten vor: Dieses ließ Mota nur in einer Ligapartie praktizieren.

Europacup: Mehr Sicherheit im Achterraum

Das Umstellen auf Systeme mit einem massiveren, zentral-defensiven Mittelfeld passiert praktisch nur im Europacup. Während Noah in der armenischen Liga sehr dominant auftritt und mit einem einzelnen Sechser aufläuft, versucht Mota in Europa den Sechser/Achter-Raum etwas mehr zu überladen. Auch vor dem Hintergrund, dass seine offensive Dreierreihe aus sehr offensiv ausgerichteten Spielern besteht und diese eine stärkere Absicherung benötigen. Gegen Rapid ist demnach ebenfalls am ehesten ein 4-2-3-1 zu erwarten.

Durchschnittspositionen von Noah beim 5:0 im Heimspiel gegen Van. Das Loch im Achterraum vor dem Sechser Sangaré (17) ist deutlich erkennbar. Das ist eine Situation, die man gegen stärkere Gegner in Europa tunlichst vermeiden will.

Noah ist eine Mannschaft, die gegen stärkere Gegner clever das Mittelfeld überbrückt und immer wieder gute Tiefenbälle hinter die gegnerische Abwehr spielt. Das geschieht hauptsächlich durch die Mitte oder über den linken Flügel. Dass Rapid in dieser Partie der klare Favorit ist, steht außer Frage – allerdings könnte das Unterschätzen des Gegners hier für ein böses Erwachen sorgen, auch weil die Offensivspieler von Noah sehr flink im Kopf sind und sich gut auf sich verändernde Spielsituationen adaptieren können. Gerade in besagten Umschaltmomenten ist demnach höchste Konzentration gefragt.

Stärken und Schwächen des FC Noah

In weiterer Folge beleuchten wir einige der Stärken und Schwächen des armenischen Vizemeisters und beginnen mit den Dingen, die sie gefährlich machen:

Offensivstandards. Noah Yerevan verfügt körperlich über keine besonders große Truppe und der größte Feldspieler misst 188cm – allerdings ist aufgrund guter Laufwege und Kopfballtechnik große Vorsicht bei Eckbällen und Freistoßflanken geboten. Bei Eckbällen ist in den meisten Fällen vor allem der entgegenkommende Spieler am kurzen Eck zu beachten, der die Bälle gut zur Mitte verlängert.

Direkte Freistöße. Mit Goncalo Gregorio und Imran Oulad Omar verfügt Noah über zwei Spieler, die ausgezeichnete direkte Freistöße schießen können. Fouls in Strafraumnähe und speziell im Zentrum sind demnach idealerweise zu vermeiden. Darüber hinaus sind mehrere Offensivspieler Noahs auch mit Weitschüssen aus dem Spiel heraus gefährlich.

Umschaltmomente, vor allem über links. Wie bereits zuvor erwähnt, sind die schnellen Überbrückungsaktionen nach defensiven Ballgewinnen stets gefährlich. Noah sucht dabei speziell den linken Flügel Virgile Pinson, der als trickreichster Spieler des Teams gilt und im Eins-gegen-Eins immer gefährlich werden kann. Aber auch Solospitze Gregorio antizipiert defensive Ballgewinne immer wieder gut und versucht sich wegzustehlen.

Trickreichtum und Dribblings. Zum letzten Punkt passend: Wenn man die flinken Noah-Offensivspieler ins Dribbeln kommen lässt, kann es ebenfalls sehr schnell gehen. Die Mannschaft ist mit viel Selbstvertrauen ausgestattet und spielt im letzten Drittel sehr direkt. Die schnellen Antritte von Spielern wie Pinson oder Helder können dabei – auch in Kombination mit deren guter Schusstechnik – zum Problem werden.

Natürlich gibt es aber auch einige Fragezeichen und Schwachstellen, die Rapid gezielt bespielen kann. Wir sehen uns in weiterer Folge die Probleme bei Noah Yerevan an.

Zu offensiv? Man sagt bekanntlich, dass Angriff die beste Verteidigung sei. Die Frage ist nur, ob das für Noah auch gegen den bisher stärksten Gegner der Saison, nämlich Rapid, das Erfolgsrezept sein kann. Noah ist in Wien-Hütteldorf grundsätzlich defensiv und mit Fokus auf Konter zu erwarten, aber ob die in ihrem Naturell offensiv ausgerichteten Spieler mit dauerhafter Defensivarbeit auf hoher Intensität zurechtkommen, bleibt abzuwarten. Gerade offensive Mittelfeldspieler wie Pinson oder Oulad Omar vernachlässigen ihre Defensivaufgaben schon mal gerne.

Mangelnde Physis und teilweise Leichtfüßigkeit. Im Vergleich zu Rapid ist Noah sicher die filigranere Mannschaft, was unter anderem bei Defensivstandards zum Problem werden kann. Auch die Fähigkeiten von Dion Beljo im Ballhalten und in der Weiterverarbeitung, werden gegen die nicht immer energisch agierenden Noah-Defensivleute wichtig sein. Einige der Offensivakteure wirken im Spiel gegen den Ball zudem etwas leichtfüßig und nicht immer voll auf Ballgewinne fokussiert – das betrifft vor allem die offensive Dreierreihe.

Torhüter mit Schwächen. Er war zwar einer der vielumjubelten Torschützen beim Heimsieg gegen AEK Athen, aber davon abgesehen bringt der 35-jährige serbische Keeper Ognjen Cancarevic auch Schwächen mit. Während er auf der Linie häufig gute Reflexe zeigt, ist er in seiner Entscheidungsfindung sehr unorthodox und irrt schon mal durch den Strafraum. Eine gute Strafraumbeherrschung sieht anders aus.

Der linke Innenverteidiger und die Schnittstelle nach außen. Während der rechte Innenverteidiger Goncalo Silva als guter Aufbauer einer der Schlüsselspieler des Teams ist, ist sein Kollege, der Brasilianer Pablo Santos, ein Unruheherd und immer wieder für Fehler gut. Auch die Schnittstelle zum Linksverteidiger Gudmundur Thorarinsson, der ein ähnlicher Spielertyp wie Benjamin Böckle ist, ist gerade nach erfolgreichen Gegenpressingmomenten im zweiten Drittel nicht immer gut gesichert.

Das „Nach-Hinten-Verteidigen“ der Doppelsechs. Genau wie Rapid hat auch Noah einen Sangaré mit der Rückennummer 17. Allerdings Gustavo Sangaré, der in der Liga den alleinigen Sechser gibt und im Europacup voraussichtlich weiterhin von einem Sechserkollegen unterstützt werden wird. Während die beiden Sechser – höchstwahrscheinlich Sangaré und Eteki – im Spiel ohne Ball recht gut nach vorne antizipieren und verteidigen, haben sie im Verteidigen nach hinten Schwächen und weichen häufig eher zurück, als auf Zugriff zu gehen. Das verdichtet das Zentrum in der unmittelbaren Gefahrenzone zwar noch mehr, allerdings lässt es Noahs Gegner auch immer wieder im Block sehr nahe zum gegnerischen Tor hinrücken. Hier sind das gezielte Hineinstechen von Flügelspielern und eine gute Strafraumbesetzung nach Hereingaben gefragt.

Die Schlüsselspieler

Wir sehen und nun auch noch die wichtigsten Schlüsselspieler Noahs etwas genauer an. Ein Ausfall für das Auswärtsspiel in Wien steht bei Noah übrigens bereits fest: Der Slowake Martin Gambos, ein durchaus wichtiger Stabilitätsgeber für den Achterraum wird wegen eines Kreuzbandeinrisses ausfallen. Davon abgesehen besteht die Mannschaft von Noah aus einer Mischkulanz an Spielern, die einst als große Talente galten, den Sprung nach ganz oben aber nie schafften. Qualität ist der Legionärstruppe, in der häufig kein einziger Armenier aufläuft, aber definitiv nicht abzusprechen.

Goncalo Gregorio. Ähnlich wie es bei Rapids erstem Europacupgegner Wisla Krakau mit dem spanischen Angreifer Angel Rodado der Fall war, ist auch bei Noah Mittelstürmer Goncalo Gregorio aus Portugal die schillerndste Figur im Team. Der 29-jährige 184cm-Stürmer kommt in der laufenden Saison in 16 Pflichtspielen auf elf Tore und vier Assists und stellt eine permanente Gefahr dar, der es versteht, knappe Situationen zu „übernasern“ und Lücken zu finden. Zudem ist er aus dem Spiel heraus und auch am ruhenden Ball ein ausgezeichneter Schütze, sowie sehr schnell im Kopf. Auch sein Ersatzmann, der Brasilianer Matheus Aiás ist ein Instinktstürmer, den man gegebenenfalls nach einer Einwechslung nicht aus den Augen verlieren darf.

Virgile Pinson. Der 28-jährige Franzose für die Linksaußenposition ist der beste Techniker des Teams und für seine starken Eins-gegen-Eins-Momente bekannt. Dem inversen Winger fehlt es zwar an der nötigen Konsequenz im Abschluss, aber durch seinen Trickreichtum kann er die Gegner immer wieder beschäftigen und vor Probleme stellen. In der laufenden Saison (Liga und Europacup) kommt Pinson auf einen hohen Wert von 8,45 Dribblings pro 90 Minuten, wobei er starke 60% erfolgreich bestreitet.

Goncalo Silva. Der Rechtsfuß ist der routinierte Abwehrchef bei Noah, der bisher eine sehr gute Saison spielt und auch als aufbaustärkster Innenverteidiger in Armenien gilt. Der 33-jährige Portugiese ist die Konstante in einer sonst eher biederen Defensive und punktet im Aufbau manchmal auch mit punktgenauen langen Bällen, während sein bereits erwähnter brasilianischer Nebenmann Pablo Santos eher als Schwachstelle einzuschätzen ist.

Imran Oulad Omar. Der marokkanisch-stämmige Niederländer spielt auf der Zehnerposition und bekommt im Europacup Rückendeckung von zwei Sechsern/Achtern. Er gilt als eleganter, filigraner Techniker mit guten Ideen im letzten Drittel und ist zudem ein ausgezeichneter Freistoßschütze. Seine Karriere scheiterte vor allem an seiner Leichtfüßigkeit und dem Verschmähen von Defensivaufgaben – in der Offensive kann er jedoch stets gefährlich werden.

Gustavo Sangaré und Yan Eteki. Aufgrund des Ausfalls von Martin Gambos ist auf der Doppelsechs das Duo bestehend aus dem Burkiner Sangaré und dem Kameruner Eteki zu erwarten. Eteki spielte mit Isak Jansson bei Cartagena, kickte zuvor auch für Almería, Granada, sowie auf Nachwuchslevel für den FC Sevilla. Eteki ist nicht gerade als begnadeter Fußballer bekannt und hat auch sonst bei Noah kein „Leiberl“, wird allerdings wichtig sein, um die Lücke im Achterraum hinter Oulad Omar zu schließen, zumal Noah normalerweise mit nur einem Sechser und damit deutlich offensiver spielt. Tiefe, progressive Pässe wird man von Eteki allerdings kaum sehen und diese Aufgabe kommt eher Gustavo Sangaré zu, der aber selbst auch kein typischer Deep-lying Playmaker, sondern eher ein Ankersechser ist. In diesem Raum kann Rapid demnach beide Spieler gezielt stressen, um unüberlegte Pässe zu erzwingen.

Eraldo Cinari. Der 28-jährige albanische Rechtsaußen ist kein fixer Starter und dürfte auch dem 27-jährigen Portugiesen Hélder Ferreira weichen müssen. Allerdings verdient Cinari eine Erwähnung, weil er ein Spieler ist, der durch seine Positionsuntreue immer wieder in gute Abschlusspositionen kommt und hohe xG-Werte sammelt. Auch seine Formstärke der letzten Wochen spricht durchaus für einen Einsatz.

Fazit und Chancen

Noah Yerevan kommt zwar aus Armenien, ist aber im Grunde keine armenische Mannschaft. Lediglich zwei bis drei armenische Spieler kommen immer wieder zum Einsatz und unumstritten gesetzt ist keiner von ihnen. Es handelt sich hier um eine Legionärstruppe, die mit technisch starken Spielern gespickt ist, die ihre größten Stärken definitiv in der Offensive haben.

Wenn Noah, wie schon in einigen anderen Spielen der laufenden Saison, mit Rapid mitspielen will, wäre das für die Hütteldorfer sehr positiv, weil sich zwangsläufig Räume auftun würden. Die Defensive und auch das Stellungsspiel in ebendieser fällt gegenüber den offensiven Qualitäten des armenischen Teams klar ab. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass Trainer Rui Mota in dieses offene Messer laufen wird und so ist eher mit einer 4-4-2-Pressingformation gegen den Ball und zwei recht tiefen Blöcken zu rechnen.

Mit dem Ball wird Noah in einer Mischung aus 4-2-3-1 und 4-4-2 auftreten und seine wichtigsten Momente im tiefen zweiten Drittel vorfinden, von wo man schnell in die Spitze umschalten möchte. Diese Umschaltmomente sind neben Offensivstandards auch die erfolgsversprechendsten Situationen für den Außenseiter.

Allerdings: Selbst wenn Mota seine Mannschaft unüblich tiefstehend ins Spiel schickt und primär verteidigen lässt, sollte die Intensität, die Rapid in Heimspielen aufbauen und aufrechterhalten kann, schlussendlich doch etwas „zu viel“ für den armenischen Tabellenfünften werden. Die Hintermannschaft Noahs wird früher oder später aufgrund der hohen Intensität Fehler begehen und Rapid Chancen erhalten.

Es wird sich um kein Spiel handeln, in dem der Gegner gar keine Torchancen vorfinden wird. Rapid wird Feldüberlegenheit aufbauen, Noah wird punktuell gut kontern. Die grundsätzliche Herangehensweise von Noah wird aber dennoch sein, die Null zu halten, etwa auch mit Spielverschleppung und Verzögerungen von Anfang an – was aber etwas ist, das im Grunde nicht im Naturell dieser Mannschaft liegt.

Noah muss als grundoffensive Mannschaft also recht defensiv auftreten und das ist etwas, was den Armeniern voraussichtlich nicht behagen wird. Wenn Rapid Dominanz und Druck aufbauen kann, werden gegnerische Fehler und Tormöglichkeiten fast zwangsläufig folgen.

Zudem weiß Noah, dass nach dem wichtigen 2:0-Sieg über Mlada Boleslav in den nächsten beiden Partien – auswärts gegen Rapid und Chelsea – nicht zwingend gepunktet werden muss. Erst danach, wenn es zu Hause gegen Vikingur Reykjavik und APOEL Nikosia, sowie auswärts gegen den TSC Backa Topola geht, wird Noah aktiv um den Einzug ins Achtelfinalplayoff kämpfen…

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Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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