Der Fanbetreuer des SK Rapid, Helmut Mitter, stellte sich Ende vergangener Woche den Fragen der Rapid-Fans im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum. Green_White... Rapid-Fanbetreuer Mitter: „Wenn 2.999 im Stadion sind, haben wir was falsch gemacht“

Der Fanbetreuer des SK Rapid, Helmut Mitter, stellte sich Ende vergangener Woche den Fragen der Rapid-Fans im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum.

Green_White Anfield Devil: „Es ist Fakt, dass diverse Fanklubs bei Ticketvergaben bevorzugt werden mit Kartenkontingenten (ohne Verkaufsprozedere sondern einfach vorab per Mail „So viele brauchma“ oder sogar von dir mit „wie viele brauchts? So viele würden gehen“ gefragt werden) gegenüber ebenfalls treuen Rapidlern, die vielleicht sogar länger Abonnenten, Mitglieder oder Lebenslange Mitglieder sind! Unter normalen Umständen war das ja kaum ein großes Problem (wobei „gleich und gleicher“ doch gegen unsere Außendarstellung spricht) aber jetzt in diesen Zeiten, geistert das bei genug Fans im Kopf rum – wo jede Karte Gold wert ist! Jetzt Im Europacup wollen auch anscheinend einige aus der Szene ins Stadion, wie gehst du/ihr vor? Kannst du 1899%ig ausschließen, dass Karten schon vorab und unter der Hand ausgegeben werden? Gerüchteküche Hütteldorf sagt nämlich leider, dass es wieder „Kartenbestellungen“ bei dir gab/gibt?!“

Helmut Mitter: „Fixe Kartenkontingente und „unter der Hand Verkäufe“ gibt es nicht. Auch gehen die aktiven Gruppen des Block West selbst in der Europa League nicht ins Stadion und fordern daher auch keine Karten an. Eine gute Sache für alle die auf der Suche nach Karten sind, weil wie würden wir damit umgehen, wenn das anders wäre? Auch das muss man sehen.

Was wir allerdings schon tun ist, dass wir versuchen Anfragen die uns über das Klubservice erreichen so gut es geht positiv zu erledigen. Da kommen Anfragen zum gemeinsamen Stadionbesuch von Familienmitgliedern oder auch allerhand anderer Begründungen, die oft durchaus berechtigt sind (Grenzfälle im Zusammenhang mit der Kartenvergabe). Da schreiben uns auch vereinzelt Fanclub-Obleute im Sinne ihrer Mitglieder.

Diese Anfragen werden gesammelt. Aus den ersten Spielen mit Zuschauerbeschränkungen wissen wir, dass selbst bei nur 3.000 Besuchern, so wie gegen den LASK, rund 2-3% derer die Karten erwerben, dann am Spieltag doch nicht kommen. Mein Ziel ist es, so wie du es auch feststellst, in Zeiten knapper Karten auch tatsächlich keinen Platz zu verschwenden und alle Plätze zu 100% auszuschöpfen. Wenn 2.999 Fans im Stadion sind, haben wir schon was falsch gemacht, überspitzt formuliert. Da greifen wir im letzten Moment auf diese Anfragen zurück.“

Jackson: „Was ist der Unterschied deines Wirkens vor deiner festen Anstellung im Vergleich zu jetzt? Welchen Mehrwert bietet dieser fixe Posten, dass er gerade in diesen finanziell harten Zeiten zusätzliche Lohnkosten für den SK Rapid rechtfertigt? Siehst du deine Anstellung als Aktionismus, die wegen dem Aufruhr um das Plakat verwendet wurde, um sagen zu können „schauts her wir machen eh was“? Wie sieht aktuell das Beschäftigungsverhältnis aus (Vollzeit, Teilzeit, Kurzarbeit)?“

„Der Unterschied liegt natürlich sicher in der Zeit, die ich dafür aufwenden kann. Ich bin 3-4 Tage in der Woche ganztags in Wien, ansonsten aber natürlich auch online verfügbar. Angestellt bin ich 30 Stunden. Der Mehrwert ergibt sich aus der Notwendigkeit Fananliegen auf alle Ebenen und in alle Bereiche des Vereins zu tragen. Fanarbeit ist eine Querschnittsmaterie. Viele stellen sich darunter nur vor, dass es möglichst wenige „Probleme“ mit Fans geben soll. Was ist aber mit der Betreuung der Fanclubs? Wie können wir noch mehr Fans für den SK Rapid begeistern? Wie soll der Stadionbesuch lässiger werden? Wie können wir auch weiterhin den Spagat zwischen Tradition und modernem Fußball schaffen? Wie können wir das Verständnis der Fans zwischen den Tribünen verbessern? Das geht in alle Bereiche des Vereins. Ein großer Schwerpunkt ist natürlich die Fanclub-Betreuung und die Unterstützung bei der Neugründung, bei beidem gibt es sicherlich noch Potential.

Es gibt im deutschsprachigen Raum kaum noch Vereine, die keine Schnittstelle zwischen Fans und Vereinsführung im hauptamtlichen Bereich haben. Das hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Beim SK Rapid war das bis dato allerdings nie relevant, weil Andy Marek diese Fragen fast 30 Jahre im Alleingang abgedeckt hat (zumindest nach außen, das Team dahinter war immer breit aufgestellt), weil er genau in dieser Zeit der Veränderung von Anfang an dabei war.“

Silva: „Wie würdest du dein Tätigkeitsbereich beschreiben? Welche Aufgaben fallen bei dir an und wie unterscheidet sich das konkret vom (restlichen?) Klubservice, der ja auch für Fanangelegenheiten zuständig ist.“

„In erster Linie bin ich für die Fanclubs zuständig und dafür, dass wir diesen Bereich wieder verstärkt mit neuen Ideen und neuen Aktivitäten beleben. Die Fanclubs sind extrem wichtige Rapid-Botschafter, die unseren Verein in ihren Regionen und Grätzeln auch ein Stück repräsentieren, aber auch für den Rapid-Gemeinschaftssinn von großer Bedeutung. Daher wollen wir alle Fanclubs noch besser betreuen und informieren, aber auch mithelfen, neue Fanclubs zu gründen. Ebenso uns noch mehr Input von ihnen, sowie verstärkt die vielen tollen Aktivitäten sowie Initiativen der Fanclubs vor den Vorhang holen. In „normalen“ Zeiten betrifft mich natürlich auch alles, was mit der Fanszene zu tun hat, auswärts und daheim. Da bin ich bei allen Behördenbesprechungen dabei und kümmere mich um alle Anfragen.

Jetzt aktuell arbeite ich sehr intensiv daran, dass wir in der schwierigen Zeit der Kartenbeschränkungen das beste rausholen. Es besteht ja auch die Gefahr, dass durch die lange Zeit ohne Stadionerlebnis soziale Beziehungen aufbrechen. Da arbeite ich derzeit auch konzeptionell an neuen Ideen.

Das Klubservice kümmert sich ja darüber hinaus um den Abo- bzw. Tageskartenverkauf, Merchandising bzw. Fanshops, Mitgliedschaften, alle Veranstaltungen, Rapideum und Stadionführungen und vieles mehr. Und eben Fan-Arbeit, sowie Fanclubs.“

Silva: „Gibt es für die Zukunft bestimmte Themenbereiche, die man in der Fanarbeit konkret angehen will. Stichworte wären hier v.a. Sexismus, Homophobie, Rassismus, Antisemitismus, etc., wobei ich natürlich nicht behaupten will, dass alle davon aktuell ein Thema sein müssen.“

„Das war bisher auf der Agenda und wird es auch künftig sein, wie Fan-Arbeit generell ein ständiger Prozess ist und nie enden wird. Der Block West hat im letzten Jahr einen sehr reifen Schritt gesetzt, als man sexuelle Belästigung in den eigenen Reihen öffentlich machte und das Thema damit in den Fokus rückte. Die aktiven Fangruppen haben auch die Unterwanderungsversuche der Neo-Nazis in den 90er Jahren verhindert und es ist bis heute ein Commitment der Szene, dass wir keinen Rassismus bzw. politische Strömungen wollen. Es gibt in diesem Bereich generell ganz viele Facetten, an denen es zu arbeiten gilt. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch da verbessern werden.“

Silva: „Hat man nach dem Shitstorm wegen dem Transparent intern etwas geändert. Wenn ja, wie genau wird in Zukunft vorgegangen, damit bei Transparenten, die eine Reaktion, egal ob man sie für berechtigt hält oder nicht, hervorrufen könnten, schneller agieren(!) kann. Gibt es von der Fanszene evtl. die Einsicht, dass eben jedes Wort bei Rapid doppelt wiegt und manche Reaktionen überbordend sind, aber unabhängig davon alles auf den Verein fällt und man daher mehr darauf achtet, dass man dem Verein nicht unnötigen Schaden zufügt?“

„Man muss schon auch sagen, dass es so eine Situation, wo ein Transparent in einem leeren Stadion hängt und für Aufregung sorgt, so sicher noch nie gegeben hat und auch wohl nie mehr geben wird. Ich habe früher den Verein oft selbst dafür kritisiert, dass man manche Dinge im Vorfeld hätte kommen sehen müssen und man dann mehr reagiert hat als proaktiv zu wirken. Ob ich mit der Kritik immer Recht hatte, kann ich nicht mehr sagen heute, aber mein Zugang ist schon, dass man Unmut/Protest usw. besser antizipieren sollte. Dafür wurde ja auch die Schnittstelle geschaffen. Darauf setze ich.

Was mir aber schon auch zutiefst widerstrebt ist, dass bei Rapid alles doppelt wiegen soll. Du hast mit dieser Einschätzung natürlich recht, aber das will ich nicht hinnehmen. Weil warum soll Diskriminierung bei uns schlimmer sein als ein paar Kilometer weiter am Verteilerkreis, nur weil das dort niemanden interessiert? Wenn ich einen Dorfplatz irgendwo am Land besuche und dort ein Spieler mit Migrationshintergrund bei der gegnerischen Mannschaft aufläuft, wird dir schlecht was da von den Besuchern oder von Funktionären oft kommt. Ich habe da grad vor kurzem wieder einschlägige Erfahrung machen müssen. Abschließend glaub ich aber schon, dass sich die Fanszene der Verantwortung aufgrund des öffentlichen Schlaglichts bewusst ist, seit dem Transparent im Sommer noch ein bisschen mehr.“

Grinsbertl: „Wurde die Idee, dich im Verein offiziell in dieser neuen Rolle zu engagieren, gemeinsam mit Christoph Peschek ausgearbeitet oder gab es diesen einen Anruf bei dem es geheißen hat „Heli, könntest du dir das vorstellen?“ Und wie lange hast du gebraucht um hier zuzusagen. War vom ersten Moment an klar, dass du das machen möchtest oder gab es auch von deiner Seite bedenken, dass du von außen und auch innerhalb von manchen Fans möglicherweise als ungeeignet gesehen wirst, eben mit der Vergangenheit in der Fanszene, Rechtshilfe etc. Auch die Distanz nach Oberösterreich hat wahrscheinlich die Sache nicht einfacher gemacht.“

„Ich wurde erstmals Mitte oder Ende Jänner mit der Idee konfrontiert, die aus meiner Sicht ganz zentral auch von Andy Marek forciert wurde, weil er überzeugt davon war, dass den Bereich der Fanarbeit jemand übernehmen sollte, der ganz nahe dran ist und über entsprechende Bekanntheit und Reputation verfügt. Ich habe weiter oben ja auch schon erwähnt, dass es so ein Konstrukt ja auch bei vielen deutschen Vereinen gibt und wir hier nicht einen Posten schaffen, der beispiellos ist. Ich hielt das dann auch für sehr sinnvoll und war von der Grundidee sehr begeistert. Es gab dann auch mehrere Gespräche mit Christoph Peschek, da mit dem Abgang von Andy Marek ja eine neue Aufgabenverteilung im Klubservice stattfinden musste, und wir hatten relativ rasch ein gemeinsames Bild von der Tätigkeit und ihrer Notwendigkeit.

Dass man auf mich gekommen ist, ehrt natürlich und ganz ehrlich, wenn du dich über viele Jahre als begeisterter Fan mit aller Energie in der Fanszene und im Umfeld davon engagierst und dich der Verein den du so liebst fragt, ob du das machen kannst, weil das perfekt passen würde, kannst eigentlich eh nicht nein sagen.

Ich habe allerdings schon mit einigen Leuten aus der Szene, außerhalb und in meinem persönlichen Umfeld darüber gesprochen, weil mir die Meinung der anderen da schon auch sehr wichtig war. Als dann eigentlich durch die Bank positive Signale kamen habe ich zugesagt.

Aus dem Vorstand der Rechtshilfe bin ich daraufhin ausgestiegen, da das nicht vereinbar ist. Wir sind dort mittlerweile wirklich gut und breit aufgestellt, sodass ich mir um diesen Verein gar keine Sorgen mache. Für die Fanszene kann ich natürlich auch nicht mehr sprechen, aber es gibt neue Möglichkeiten sich einzubringen und ich werde mich überraschen lassen, was gelingt und was nicht. Vieles ist neues Terrain, aber ich habe und werde immer die Herausforderung suchen und sehe das alles mal positiv.“

Grinsbertl: „Nächstes Jahr im Herbst sind ja Gemeinderatswahlen in Oberösterreich. Walding war in der Vergangenheit ja lange eine rote Gemeinde. Solltest du hier zum Bürgermeister gewählt werden, kann die Funktion bei Rapid ja sicher nicht in diesem Ausmaß weitergeführt werden. Gibt es hierzu schon Überlegungen?“

„Überlegungen dazu gibt es derzeit nicht. Ich sehe das entspannt. Anders als im gelobten Land Wien stehen die Vorzeichen für die Sozialdemokratie in Oberösterreich allerdings nicht so rosig… ? Um aber auch in diesem Zusammenhang eines klarzustellen: Meine politische Tätigkeit ist privat und wird strikt von meiner Aufgabe beim SK Rapid getrennt.“

Grinsbertl: „Wenn du auf die letzten gut 20 Jahre zurückblickst. Was hätte 2003 der 20-jährige Heli gesagt, wenn ihm jemand gesagt hätte, dass seine in Oberösterreich gegründeten Green Lions mal zu den „Vier Großen“ im Block West zählen werden und er 17 Jahre später offiziell bei Rapid arbeiten wird? Die wenigen Titel in dieser Zeit würde ich halt auslassen bei der Aufzählung.“

„Die wenigen Titel lasse ich tatsächlich aus, sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, mich dafür verantwortlich zu machen ? Rapid ist natürlich in dieser Zeit ein Teil von mir geworden. Ich habe diese Dinge immer auf mich zukommen lassen und da nie groß geplant. Manche Dinge im Leben ergeben sich einfach. Ich bin allerdings auch jemand, der Chancen, die sich bieten, gerne ergreift und nicht alle Eventualitäten von vornherein zerredet. Das ist bei Rapid glaub ich auch eine sehr wichtige Eigenschaft ?“

Grimcvlt: „Wie sieht, vor allem aktuell da es ja sehr wenig Fanzugang gibt, ein typischer Tagesablauf bei dir aus?“

„Mein Arbeitsplatz ist herunten im Fancorner. Hab da sehr lässige Kollegen um mich herum. Ich habe es weiter oben schon mal kurz angeschnitten. Neben den üblichen Anfragen zu Karten und dem Alltagsgeschäft im Klubservice, wo ich ja ein Teil davon bin, nutzen wir die Chance und arbeiten konzeptionell an verschiedenen Ideen und Projekten, die sonst im allgemeinen Trubel eines Europacup-Herbstes bestimmt auf der Strecke bleiben würden.“

Grimcvlt: „Mit welchen Anliegen kommt die Szene oder der „normale“ Fan auf dich zu?“

„Sie sollen und sie kommen auch mit allen Anliegen die sie beschäftigen. Meine Mailadresse lautet [email protected]. Dass sich derzeit vieles um die Kartenthematik dreht ist selbstredend. Aber möglich ist und soll auch alles sein. Vor allem bin ich offen für jedweden Input, der mich auch tatsächlich das eine oder andere Mal schon erreicht hat. Kritik zu üben ist die eine Sache, aber bessere Ideen zu haben die andere. Ich will auch von diesen Inputs lernen, daher freut mich auch dieses Format hier im ASB, dem ich mich immer gerne stelle.“

Grimcvlt: „Wie gehst du mit dem Vorwurf des Interessenskonflikts – als zumindest langjähriges Szenemitglied – um?“

„Den Vorwurf des Interessenskonflikts könnte es aus meiner Sicht nur geben, wenn ich mich in beiden Bereichen gleichermaßen weiterhin bewegen würde. Zudem war ja die Anforderung jemanden zu finden, der und den die Fanszene kennt.“

Grimcvlt: „Angenommen es gibt ein gröberes Problem mit den „Lions“. Glaubst du, du könntest hier genauso „wertfrei“ agieren wie mit fanclubfernen Personen?“

„Ich habe jetzt gerade länger überlegt, welches Problem das sein könnte. Wenn es zum Beispiel um Stadionverbote geht, so gibt es eh ein klares Prozedere das über die Liga läuft. Der Verein kann eine Stellungnahme abgeben, die aber für den jeweiligen Fan nur dann Sinn macht, wenn sie faktenbasiert und gut begründet ist. Das ist also sehr objektiv.

Wenn das Problem einfach darin bestünde, dass die Gruppe anders als andere Gruppen in der Szene überproportional gegen den Verein auftreten würde, so würde ich das natürlich persönlich nehmen und dem entsprechend reagieren ?“

steirer83: „Ist es für dich sinnvoll/erforderlich, dass bekannte Gesichter aus dem Block West eine Akkreditierung für das gesamte (oder einen Großteil des) Stadion verfügen? Wenn ja, mit welcher Begründung?“

„Da muss man sich natürlich die Frage stellen, warum jemand so eine Akkreditierung hat? Das sind die Leute, die Choreos und anderen optischen Support organisieren und dafür an Spieltagen regelmäßig ab 9:00 Uhr in der Früh im Stadion sind und manchmal mit 20-30 Leuten ebensolche Aktionen vorbereiten. Leute, die sich derart engagieren und daher auch während des Spiels immer wieder mal rund um das Feld müssen, sollten diese Akkreditierungen bekommen. Auch Aktivisten der Rechtshilfe erhalten Akkreditierungen, da sich Konflikte ja nicht zwingend auf den Block West beschränken.

Neben den Choreos und der Rechtshilfe sind in diesem Zusammenhang auch Spendensammlungen wie zum Beispiel Für „Wiener helfen Wienern“ anzuführen, die auch auf allen Tribünen stattfinden. Aber eine All-Area-Akkreditierung besitzt definitiv kein Fan.“

Boidi: „Warst du als Fanbeauftragter bei der Erarbeitung des aktuellen Vergabesystems der Tickets dabei? Was hältst du gerade von der Lösung in der Meisterschaft, die ja stark kritisiert wurde?“

„Ja, da bin ich auch eingebunden. Ich nehme an, die Kritik die du ansprichst bezieht sich auf die Gleichbehandlung aller AbonnentInnen bei der Verlosung. Die Überlegung, die dem zu Grunde liegt, war eine, die auch teilen und nachvollziehen kann. Wenn wir wie beim Abokauf oder bei der Kartenvergabe für spezielle Spiele im Europacup die Abstufung nach Langjährigkeit durchziehen, dann haben wir erstens immer die gleichen Leute im Stadion und andere nie und zweitens ist wohl kein Stadionbesucher mehr unter 45. Das ist ja auch mit ein Grund, warum wir gesagt haben „ok, 5 Jahre durchgehend ein Abo und mehr“ das muss als Kriterium reichen. Wir wollen auch, dass jüngere Fans eine Chance haben und eine entsprechende Durchmischung möglich machen. Was kann jemand dafür, dass er mit 25 Jahren eben noch nicht 20 Jahre ein Abo haben kann? Nachdem wir beim Abokauf schon abgestuft haben, wollen wir nun schon auch schauen, dass wir möglichst vielen die Chance geben, auch wenn es ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, was da passiert. Weil wünschen tun wir uns ja alle, dass jeder Fan uneingeschränkt die Chance hat, die Matches zu sehen.“

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen