Wir wollen die Winterpause nutzen um euch wieder einmal zahlreiche Statistiken aus der österreichischen Bundesliga zu präsentieren. Alle Grafiken und Statistik-Werte stammen von Wyscout... Statistiken zur Winterpause 21/22: WSG-Tormann Ozegovic zeigt auf

Tormann ParadeWir wollen die Winterpause nutzen um euch wieder einmal zahlreiche Statistiken aus der österreichischen Bundesliga zu präsentieren. Alle Grafiken und Statistik-Werte stammen von Wyscout S.p.a.

Nachdem wir uns in den beiden vergangenen Artikel die Expected-Goal– und Expected-Assist-Werte angesehen haben, wollen wir uns nun den Tormännern widmen. Die Performance von Torleuten statistisch zu messen, ist nicht einfach und wird auch nicht immer der Wirklichkeit gerecht, aber mit dem Wert „Verhinderte Tore pro 90 Minuten“ lässt sich ganz gut arbeiten. Wir wollen uns zunächst in Erinnerung rufen, was dieser Wert aussagt und zitieren uns deshalb selbst:

„Der Wert „Verhinderte Tore pro 90 Minuten“ wird mittels der Expected Goals on Target-Statistik berechnet. Wenn ein Schuss auf das Tor geht und einen xG-Wert von 0.10 aufweist, darf sich der Torhüter diesen Wert gutschreiben lassen, wenn er ihn pariert. Ein Strafstoß hat beispielsweise einen xG-Wert von 0.76, den sich Pentz beim gehaltenen Elfmeter gegen den LASK in letzter Sekunde gutschreiben lassen konnte. Kassiert ein Torhüter einen Treffer dann erhält er dafür Minus-Punkte, wobei die Höhe ebenfalls nach der Qualität der Chance ausfällt. Ein Strafstoß, der im Tor landet schlägt demnach mit -0.24 Punkten ins Gewicht. Daraus folgt: Wenn ein Torhüter in dieser Wertung einen Wert von 0.00 aufweist, dann hat er laut diesem Modell nichts „falsch gemacht“, sondern einfach nach der anzunehmenden Erwartung gehalten. Die 0.8 verhinderten Tore pro Partie sind quasi die „Bonus-Paraden“ von Pentz.“

Pentz vergangenes Jahr mit absoluten Bestwerten

In der vergangenen Saison wies Austria-Tormann Patrick Pentz absolute Bestwerte in dieser Statistik auf, was sich auch mit dem subjektiven Gefühl deckte, da ohne den Schlussmann die Austria sportlich noch in größere Probleme geschlittert wäre. Speziell im Herbst kam er auf einen unglaublichen Wert von 0.8 verhinderten Toren pro 90 Minuten, der auch im internationalen Vergleich absolut herausstach. Pentz war damals überragend, aber die 0.8 verhinderten Tore pro Partie sind ein Wert, den man nicht halten kann – das sah man auch am Ende der Saison, die er mit 0.5 verhinderten Tore pro 90 Minuten immer noch deutlich auf Platz 1 abschloss.

Verhinderte Tore pro 90 Minuten in der Winterpause 2021/22 der österreichischen Bundesliga:

Auch heuer sehen wir die eine oder andere Überraschung, insbesondere wenn wir auf die Schlusslichter blicken. Am letzten Platz liegt Jörg Siebenhandl, was ein ungewohntes Bild ist. Allerdings kann man sich an den einen oder anderen Patzer erinnern, beispielsweise als er die Flanke von Salzburg-Spieler Brenden Aaronsen ins eigene Tor bugsierte. Auch dass Samuel Sahin-Radlinger und Paul Gartler weit unten rangieren, ist etwas überraschend.

Einen Platz vor Pentz, der aktuell auf Platz 2 liegt, rangiert WSG-Tormann Benjamin Ozegovic, der als Nummer 2 hinter Ferdinand Oswald in die Saison ging, seine Einsatzzeit aber nach der Verletzung des Stammtorhüters gut nutzte. Allerdings muss man beachten, dass Ozegovic bloß 748 Minuten auf dem Platz stand und diesen Wert langfristig wohl nicht halten wird können.

Den meisten Schüssen auf das Tor sah sich übrigens Şahin-Radlinger ausgesetzt. Insgesamt ließen seine Mannschaftskollegen 105 Schüsse auf das eigene Tor zu. Auf Platz 2 liegt Austria-Klagenfurt-Tormann Phillip Menzel. Die meisten Schüsse pro 90 Minuten kamen jedoch auf Ferdinand Oswald zu, der aber verletzungsbedingt nicht alle Partien bestreiten konnte. Oswald kassierte aber auch mit 2.28 Gegentreffern die meisten Tore pro 90 Minuten, gefolgt von Radlinger (1.81), Casali (1.55), Gartler (1.50) und Siebenhandl (1.41) – was auch die obigen Statistiken ein wenig erklärt.

Interessante Gegentor-Statistik

Allgemein ist es auffällig, dass bis auf den überlegenen Tabellenführer RB Salzburg alle anderen elf Bundesligisten bei der Anzahl der Gegentore nah beieinanderliegen. Gleich 8 von 11 Klubs kassierten zwischen 25 und 28 Gegentoren, was zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft fast schon als Anomalie bezeichnet werden kann. Nur die Austria liegt mit 22 Gegentoren ein wenig unter dem Liga-Schnitt, während Ried (34) und die WSG Tirol (35) mehr Treffer kassierten.

Zum Vergleich: Der Abstand zwischen der Mannschaft mit den zweitwenigsten und den meisten Gegentoren beträgt heuer nach 18 Runden 13 Tore.
In der Saison 2020/21 betrug er mit 26 Treffern doppelt so viel, ein Jahr betrug der Unterschied sogar 31 Treffer.

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Stefan Karger