Nachdem wir uns im Herbst bereits einige Flops der österreichischen Bundesligisten angesehen haben und berichteten, was nach ihrer Österreich-Karriere aus ihnen wurde, beleuchten wir... Was wurde aus den Top-Legionären? (7) – LASK

Nachdem wir uns im Herbst bereits einige Flops der österreichischen Bundesligisten angesehen haben und berichteten, was nach ihrer Österreich-Karriere aus ihnen wurde, beleuchten wir in dieser Serie die Legionäre, die über Österreich den Sprung in die große Fußballwelt schafften und ihren Klubs warme Geldregen bescherten.

Teil sieben unserer Serie führt uns nach Linz – und auch wieder weit zurück in der jüngeren Geschichte des LASK. Bis hin zur „norwegischen Power“ um die Jahrtausendwende. Das sind die spannendsten und lukrativsten Legionärs-Exporte des LASK.

Joao Victor

3,5 Millionen Euro erhielt der LASK vom VfL Wolfsburg, als Joao Victor im Sommer 2019 die Seiten wechselte. Und tatsächlich kam der Brasilianer, der wenige Jahre zuvor in Kapfenberg noch Supermarktregale einschlichtete, um sich über Wasser zu halten, gut in der deutschen Bundesliga an und gehörte zum erweiterten Stamm beim VW-Team. In seiner zweiten Saison in Wolfsburg war allerdings hauptsächlich Einwechsler und konnte nicht mehr richtig Fuß fassen. Im vergangenen Sommer wechselte Joao Victor dann in die Vereinigten Arabischen Emirate. Aktuell spielt er für Al-Jazira, wo er unter dem niederländischen Trainer Marcel Keizer Stammspieler ist.

Paulo Otávio

1,35 Millionen Euro bezahlte der FC Ingolstadt für den brasilianischen Linksverteidiger Paulo Otávio. Dieser spielte zuvor nur ein Jahr für den LASK, überzeugte aber mit großer Dynamik und Offensivdrang. In Ingolstadt blieb der mittlerweile 27-Jährige für zwei Saisonen, war in der ersten nur Ergänzungsspieler, setzte sich aber in seiner zweiten Spielzeit durch. Es folgte ein Wechsel nach Wolfsburg um 1,1 Millionen Euro und seitdem bestritt der Defensivmann 50 Spiele für den Bundesligisten.

Bruno

500.000 Euro legte Olympiakos Piräus im Sommer 2019 für Bruno auf den Tisch. Zuvor war der Brasilianer, der nur ein halbes Jahr für den LASK auflief bereits 1 ½ Jahre an Atromitos Athen verliehen. Sowohl bei Olympiakos, als auch bei seinem halbjährigen Intermezzo bei Aris Saloniki im vergangenen Frühjahr konnte sich der heute 27-Jährige aber überhaupt nicht durchsetzen. Dennoch spielte Bruno heuer in der Champions League: Im Sommer wechselte der Rechtsaußen ablösefrei zu Sheriff Tiraspol, für das er in allen sechs Königsklassen-Partien eingesetzt wurde. Beim sensationellen 2:1-Auswärtssieg im Bernabeu gegen Real Madrid wurde er eingewechselt. Der Vertrag des Mannes aus Sao Paulo läuft im Sommer aus, eine Verlängerung scheint aber nicht unwahrscheinlich.

Petar Skuletic

200.000 Euro bezahlte Vojvodina Novi Sad für die Dienste des serbischen Angreifers Petar Skuletic. Das ist zwar kein warmer Geldregen, aber die Karriere des Stürmers entwickelte sich danach hochinteressant. Skuletic ließ bei seinem Wechsel zum LASK im Jahr 2009 aufhorchen und meinte, dass er Torschützenkönig werden wolle. Für die Linzer erzielte er aber dann nur ein Tor. Über Vojvodina Novi Sad und Radnicki Nis kam Skuletic dann zurück zu seinem Stammklub Partizan, für den er zum Torjäger avancierte. Nach 14 Toren in 15 Spielen im Herbst 2014 wurde er um 3,2 Millionen Euro von Lok Moskau verpflichtet, wo er ebenfalls recht brav traf. Seine weitere Karriere führte ihn in die Türkei zu Genclerbirligi, nach Frankreich zu Montpellier und wieder in die Türkei zu Sivasspor. Aktuell spielt der 31-Jährige in Aserbaidschan für den Sabah FK, wo er aber noch keine besondere Duftnote hinterlassen konnte.

Vidar Riseth

Umgerechnet 2,5 Millionen Euro bezahlte Celtic Glasgow im Sommer 1998 für den Norweger Vidar Riseth. In Glasgow blieb der 52-fache norwegische Teamspieler zwei Jahre lang und war Stammspieler, wechselte dann aber zu 1860 München, damals noch Bundesligaklub, weiter. Ab 2003 kickte der Defensivspieler dann wieder in Norwegen: Fünf Jahre verbrachte er bei Rosenborg, 1 ½ bei Lilleström und schließlich noch kurze Zeit bei Strömsgodset und ein Ausklangjahr bei Kongsvinger. Vor genau elf Jahren beendete der heute 49-Jährige seine Karriere.

Geir Frigard

Umgerechnet 1,5 Millionen Euro zahlte TeBe Berlin, damals von Hermann Gerland trainierter Zweitligist in Deutschland, für Bundesliga-Torschützenkönig Geir Frigard. Ein Jahr später wurde er nach Frankreich zu Sedan verliehen, ehe er 2001 noch einmal für ein Jahr zum LASK zurückkehrte und prompt wieder 15 Saisontreffer erzielte. Insgesamt erzielte der Norweger in 90 Spielen 55 Tore für die Linzer. Später kickte der Angreifer noch in Belgien für Lierse und in seiner norwegischen Heimat für HamKam und Eidsvold Turn, ehe er im Jahr 2008 37-jährig seine Karriere beendete. Aktuell ist Frigard Co-Trainer von Rosenborg unter dem Ex-Internationalen Kjetil Rekdal, dem er davor auch schon bei HamKam als „Co“ zur Seite stand.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen