Die österreichische Nationalmannschaft startete mit zwei Pflichtsiegen in die EM-Qualifikation und besiegte Aserbaidschan (4:1) und Estland (2:1). Nun wartet aber der erste ganz große... Neue statt goldene Generation: So spielt Belgien unter Neo-Coach Tedesco

Die österreichische Nationalmannschaft startete mit zwei Pflichtsiegen in die EM-Qualifikation und besiegte Aserbaidschan (4:1) und Estland (2:1). Nun wartet aber der erste ganz große Brocken auf Ralf Rangnicks Mannschaft, denn seine Schützlinge treffen in Brüssel auf den Gruppenfavoriten Belgien. Die Belgier wechselten nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Weltmeisterschaft 2022 ihren Trainer, weshalb wir uns in diesem Artikel genauer ansehen wollen, welche Veränderungen bei den „Roten Teufeln“ zu erwarten sind. Wer auf das Spiel Online wetten will, wird viele nützliche Informationen in diesem Artikel finden, um den Gegner nach dem Trainerwechsel besser einzuschätzen.

Der ehemalige Teamchef der Belgier, der die „Roten Teufel“ nach einer enttäuschenden Europameisterschaft 2016 übernahm, gab nach dem schwachen Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Katar seinen Rücktritt bekannt. Seine Schützlinge verpassten den Aufstieg aus der Gruppenphase, da man hinter der Überraschungsmannschaft Marokko und den Kroaten nur auf dem dritten Platz der Gruppe F landete.

Der Spanier, der bei der WM 2018 mit dem belgischen Nationalteam immerhin Platz 3 erreichte, konnte mit der „goldenen Generation“ keinen großen Titel erringen. Nach seinem Rücktritt suchte der belgische Verband lange einen neuen Trainer, der den Übergang von der goldenen zu der neuen Generation bewerkstelligen soll. Die Entscheidung fiel auf Domenico Tedesco, der zuvor unter anderem den FC Schalke, Spartak Moskau und RB Leipzig trainierte.

Vom neuen Trainer erwartete man sich frischen Wind. Einige Akteure der glücklosen goldenen Generation traten ohnehin zurück. Eden Hazard, Toby Alderweireld und Simon Mignolet machten für Platz für junge Spieler. Tedesco, der das erste Qualifikationsspiel gegen Schweden mit 3:0 gewann und anschließend auch Deutschland in einem Freundschaftsspiel mit 3:2 schlug, ermöglichte einigen jungen Akteuren ihre Debüts, so kam etwa Rechtsaußen Johan Bakayoko von PSV zu seinem ersten Einsatz für Belgien.

Beim ersten Qualifikationsspiel konnte man einige neue Facetten in der belgischen Mannschaft erkennen. Gegen den Ball agierte man in einem 4-4-2. Carrasco ließ sich auf seine natürliche Position auf dem linken Flügel recht weit zurückfallen und unterstützte den linken Außenverteidiger Arthur Theate von Rennes hervorragend in der Defensive. Gunner-Linksaußen Leandro Trossard bildete gegen den Ball mit Lukaku die Doppelspitze. Die beiden harmonieren gut zusammen, da sich Lukakus Physis und Trossards enorme Schnelligkeit sehr gut ergänzen. Lukaku sollte beim 3:0-Sieg alle Treffer seiner Mannschaft erzielen.

Im Ballbesitz verwandelte sich das 4-4-2 in ein 4-1-4-1, wobei der defensive Mittelfeldspieler Amadou Onana eine Schlüsselrolle einnahm. Der 21-jährige Everton-Legionär, der bald zu einem absoluten Spitzenklub wechseln könnte, war der Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel der Belgier. Trossard ließ sich im Ballbesitz etwas zurückfallen, um das Mittelfeld zu verstärken. Die beiden Flügelspieler Carrasco und Lukebakio machten das Spiel breit, während die Außenverteidiger Theate und Castagne eher invers agierten und die Halbräume besetzten. Schweden verteidigte gegen den Ball in einem 4-4-2 und die Belgier sorgten mit schnellen Wechselpässen auf den anderen Flügel immer wieder für Unordnung beim Gegner. Hier muss man vor allem Oldie Vertonghen herausheben, der mit Zuspielen auf Lukebakio den Schweden große Schwierigkeiten bereitete.

Schon im ersten Spiel gegen Schweden sah man einige Parallelen zu seiner taktischen Ausrichtung als Vereinstrainer in Leipzig. Besonders offensichtlich war, dass Onanas Rolle extrem der von Kevin Kampl bei RB Leipzig ähnelte. Auch dort setzte Tedesco im Aufbauspiel auf einen Akteur, den man als klaren Ankerpunkt zwischen Abwehr und Mittelfeld ausmachen konnte. Tedescos Mannschaft verteidigen zudem sehr aktiv gegen den Ball. Nur zurückziehen und gemütlich mit dem Gegner mitverschieben, gibt es nicht unter dem Trainer. Er setzt auf Spieler, die die Gegenspieler immer wieder unermüdlich anbohren und hofft auf Ballgewinne in hohen Zonen.

Einen Schlüsselspieler wird Tedesco allerdings vorgeben müssen. Kevin De Bruyne, der mit Manchester City eben erst das Tripple gewann, muss seinen 100. Länderspieleinsatz verschieben, da er sich beim Champions-League-Finale verletzte.

Bei der österreichischen Nationalmannschaft gibt es mit Konrad Laimer nur einen Fixausfall. Kevin Danso, der mit dem RC Lens eine fantastische Saison spielte und mit nur einem Punkt Rückstand auf Paris Saint-Germain Vizemeister wurde, kämpft mit Adduktorenproblemen, könnte aber ebenso wie Marcel Sabitzer, der eine Meniskusverletzung überstand, im Kader stehen. Das Rennen um den Platz im Tor dürfte Alexander Schlager für sich entschieden haben.

Stefan Karger