Auch im April wollen wir euch wieder vier Spiele vorstellen, auf die wir uns ganz besonders freuen! Neben zwei Spielen aus der Serie A... Das sind die heißesten Duelle im April 2018

Auch im April wollen wir euch wieder vier Spiele vorstellen, auf die wir uns ganz besonders freuen! Neben zwei Spielen aus der Serie A und einer Premier-League-Partie haben wir auch eine Partie aus der Königsklasse dabei.

Lazio Rom vs. AS Rom (15.04. Serie A)

Gegen das römische Stadtduell wirken andere Derbys wie ein Spaziergang an einem sonnigen Mai-Morgen: beide Fanlager hassen sich bis aufs Blut und zeigen das auch während und rund um die Begegnung. Rein sportlich betrachtet, ist diese Partie eminent wichtig für beide Klubs, geht es doch um die Qualifikation für die Champions League in der nächsten Saison. Aktuell liegen die Roma und Lazio punktgleich auf Platz drei respektive vier. Ein Sieg wäre für die jeweilige Mannschaft ein großer Schritt Richtung Königsklasse.

Dort hat die Roma in dieser Saison mit dem Einzug in das Halbfinale für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Die Mannschaft besiegte dabei den großen Favoriten FC Barcelona mit einer physischen wie mentalen Willensleistung erster Güte: von diversen deutschsprachigen Medien wurde die Elf von Trainer Eusebio di Francesco als „römische Büffelherde“ bezeichnet. Die zwei wuchtigen Stürmer Patrik Schick und Edin Dzeko  stellten die Barca-Abwehr bei hohen Bällen immer wieder vor große Probleme. Trotzdem: die Roma hat in dieser Saison Probleme mit dem Toreschießen, hinter Torjäger Dzeko fehlt einfach ein weiterer treffsicherer Angreifer.

Das spiegelt sich auch in der Torbilanz der beiden Teams wieder. Während Lazio bereits 75 Saisontore erzielte (die meisten in der Serie A), traf die Roma erst 50 Mal. Laut der Statistik der Expected Goals fällt dieser Wert jedoch um mindestens sieben Tore zu niedrig aus. Die Roma macht also zu wenig aus ihren Chancen – die Giallorossi geben im Schnitt die meisten Schüsse der Serie A ab -, wo hingegen Lazio gleich um 21 (!) Tore über ihrem prognostizierten Wert liegt. Ihr äußerst effizienter Umgang mit den Chancen liegt vor allem an Superstar Ciro Immobile. Der italienische Nationalstürmer traf bereits 27 Mal und führt damit die Torjägerliste an.

Unter der Woche schied Lazio überraschend gegen den österreichischen Vertreter Red Bull Salzburg aus der Europa League aus. In der Liga blieb die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi jedoch in den letzten vier Partien unbesiegt. Die Roma hingegen musste in der letzten Partie gegen die Fiorentina eine bittere 0:2-Niederlage hinnehmen.

FC Bayern München vs. Real Madrid (25.04. Champions League)

Und täglich grüßt das Murmeltier bzw. treffen die Bayern auf Real Madrid. Seit 2012 kam es in der Königsklasse gleich dreimal zu diesem Duell – zweimal im Halb – einmal im Viertelfinale. Der deutsche Rekordmeister war dabei in der letzten Saison die wohl einzige Mannschaft, die das weiße Ballett an den Rand des Ausscheidens brachte. Zwei unnötige Platzverweise auf Seiten der Münchner sorgten jedoch schließlich für das Aus in der Runde der letzten Acht. Real stürmte daraufhin zum Triumph – dem dritten in vier Jahren.

Diese Statistik legt nahe, dass es sich, egal was man von Real halten mag, beim Team von Zinedine Zidane um eine der besten Mannschaften aller Zeiten handelt. Die Bayern gehen daher, obwohl sie der letzte verbliebene Tabellenführer im Wettbewerb sind, als Außenseiter in das Rennen. Ein Außenseiter jedoch, der traditionell eine Art Angstgegner für die Spanier darstellt – Stichwort: La bestia negra.

Um bei Schwarz bzw. Dunkel zu bleiben: Die Bayern sind in dieser Saison jedoch so etwas wie das „Dark Horse“ der Champions League – ihre wirkliche Stärke konnte noch nicht ermittelt werden, da das Team von Jupp Heynckes bislang gegen Besiktas Istanbul nicht, und gegen den FC Sevilla nicht genug gefordert worden ist. Es gibt sicher schwierigere Wege in das Halbfinale, Gegner Real schaltete zuvor mit Paris St. Germain und Juventus Turin zwei Top-Teams aus.

Fürchten müssen die Bayern dabei – natürlich – vor allem Cristiano Ronaldo. Wie in den vergangenen Jahren ist der amtierende Weltfußballer dann in Form, wenn die wichtigen Spiele anstehen. Ronaldo trifft in dieser Partie aber auf das vielleicht beste Innenverteidigerduo Europas – Mats Hummels und Jerome Boateng. Eines ist daher wohl sicher: es werden zwei äußerst spannende Partien.

Juventus Turin vs. SSC Neapel (22.04. Serie A)

Es hätte so schön sein können. Lange schien es in der Serie A als einzige der großen Ligen in Europa auf einen spannenden Zweikampf um die Meisterschaft hinauszulaufen. Napoli konnte dabei die Tabellenführung immer wieder gegen Juve verteidigen, verlor dann jedoch mit 2:4 gegen die Roma und holte aus den letzten fünf Spielen nur zwei Siege. Das Ergebnis: die Alte Dame führt die Tabelle aktuell mit vier Punkten Vorsprung an. Dass Juve diesen Vorsprung noch einmal hergeben wird, ist eher unwahrscheinlich. Auch im direkten Duell spricht die Bilanz eindeutig für Turin: In insgesamt 145 Aufeinandertreffen in der Serie A, blieb der Rekordmeister in 67 Fällen siegreich.

Aber, im Fußball (bzw. im Sport generell) kommt es ja immer wieder zu überraschenden Ereignissen. Fast wäre die Juve unter der Woche in der Champions League fast selbst zum Nutznießer eines solchen geworden. Ein Elfmeter in der Nachspielzeit von Cristiano Ronaldo stoppte die spektakuläre Aufholjagd der Italiener gegen Real Madrid. Kapitän Gianluigi Buffon muss daher seine Hoffnungen auf den erstmaligen Gewinn der Königsklasse wohl leider ad acta legen.

Diese Begegnung steht auch plakativ gesagt unter dem Motto Pragmatismus vs. dem schönen Spiel. Während sich Juve selbst gegen schwere Gegner nach einer Führung zurückzieht, ist das Spiel von Napoli-Trainer Maurizio Sarri weitaus unterhaltender. Das liegt vor allem an der Passgenauigkeit des Calcio Napoli, wobei die Zuspiele nicht dem Selbstzweck, sondern einem vertikalen, offensiven Stil dienen. Ein gewisser Pragmatismus scheint jedoch, bei aller Liebe zum schönen Spiel, unumgänglich, will der SSC irgendwann einmal doch den ersten Scudetto seit 1990 holen.

Manchester United vs. FC Arsenal (29.04. Premier League)

In der Tabelle trennt die beiden Teams mittlerweile ein Abstand von 17 Punkten – Arsenal liegt dabei nur auf Rang sechs, United ist zweiter. Dennoch sind beide Fanlager seit Jahren wohl ähnlich unzufrieden mit ihrem Team. Während einige Anhänger der Gunners die Zeit nach Arsene Wenger herbeisehnen, würde so mancher Fan der Red Devils Trainer Jose Mourinho und seinen allzu pragmatischen Ansatz in die Wüste schicken.

Dass es Mourinho bei seiner Strategie zunächst vornehmlich um das Verhindern, statt dem Gestalten geht, war bereits auf seinen vorherigen Stationen sichtbar geworden. Ein solches Ausmaß aber, traf die United-Fangemeinde doch eher unvorbereitet: nicht nur gegen Top-Teams zieht sich United mit zwei dichten Ketten in die eigene Hälfte zurück und lässt den Gegner erst einmal machen. Im ehrwürdigen Old Trafford will das Publikum jedoch unterhalten werden. Mit dem Portugiesen auf der Trainerbank wird das aber wohl so schnell nicht zu machen sein.

Besonders erschreckend waren die Auftritte Uniteds im Achtelfinale der Champions Leage gegen den FC Sevilla, wo man vollkommen verdient ausschied. In beiden Partien gab Manchester dabei insgesamt nur vier (!) Torschüsse ab, die das Ziel auch fanden – ein offensives Armutszeugnis. In der Liga läuft es jedoch – zumindest vordergründig. Schaut man jedoch auf die Expected Points, müsste United sogar hinter dem kommenden Gegner aus London auf Rang sechs liegen. Offensiv wie defensiv hat Manchester also einiges an Glück gehabt.

Arsenal hingegen befindet sich laut der Expected Point und Goals in der Tabellenregion, in die man leistungsmäßig hingehört. Was jedoch nicht der Anspruch des Traditionsvereins sein kann, liegen die Gunners doch bereits 13 Zähler hinter einem Champions – League – Rang. Arsenal droht damit auch im zweiten Jahr in Folge die Qualifikation für die Königsklasse zu verpassen. Eine Hoffnung bleibt jedoch: die Europa League. Würden sich die Londoner hier mit dem Titel krönen, wäre die Teilnahme an Europas Elite-Wettbewerb für die kommende Saison gesichert. Im Halbfinale trifft Wengers Mannschaft jedoch auf Atletico Madrid, dem schwersten der verbliebenen Gegner.

Im letzten Aufeinandertreffen im Dezember des letzten Jahres behielt United mit 3:1 die Oberhand.

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