Am kommenden Wochenende startet die erste deutsche Bundesliga in die Saison 2014/2015. Dabei wird es wie gewohnt das eine oder neue andere Gesicht zu... Unterm Radar: Fünf interessante neue Spieler in der deutschen Bundesliga

BundesligaAm kommenden Wochenende startet die erste deutsche Bundesliga in die Saison 2014/2015. Dabei wird es wie gewohnt das eine oder neue andere Gesicht zu sehen geben. Einige Spieler wechselten innerhalb der Bundesliga, andere kamen aus dem Ausland. Fünf solcher Spieler stellt abseits.at in diesem Artikel vor.

Besonders viel Aufmerksamkeit während der bisherigen Transferzeit erlangten die deutschen Spitzenvereine, allen voran Bayern München und Borussia Dortmund. So setzte sich auch abseits.at mit den Wechseln von Robert Lewandowski oder Ciro Immobile und Adrian Ramos bereits detailliert auseinander. In diesem Artikel wollen wir aus Wechsel blicken, die weniger im Fokus der Öffentlichkeit standen.

Lucas Piazon – Eintracht Frankfurt

Chelsea ist bekannt dafür zahlreiche internationale Talente zu verpflichten und anschließend reihenweise zu verleihen. Einer dieser Spieler ist Lucas Piazon. Der 20-Jährige spielte auf Leihbasis bereits bei Malaga und Vitesse. Sein neuestes Ziel heißt Frankfurt, wo der hoch veranlagte Brasilianer den endgültigen Durchbruch in einer europäischen Topliga schaffen soll. Die Eintracht scheint dafür auch das perfekte Sprungbrett zu sein, nachdem er in der Eredivisie in 29 Spielen 19 Scorerpunkte (11 Tore, 8 Assists) erreichte.

Piazon kann prinzipiell im offensiven Mittelfeld überall eingesetzt werden, am ehesten Bedarf hat die Eintracht aber auf den Außenpositionen. Besonders ein spielstarker Akteur wie die Chelsea-Leihgabe fehlte den Frankfurtern in der letzten Saison. Piazon besticht durch seine zielgerichtete Spielweise und sein großes Kombinationspotenzial sowie seine sehr gute Technik, dank der sich auch aus engen Räumen befreien kann. Körperlich wirkt er zwar zuweilen schlaksig, ist aber durchaus agil und robust.

Oriol Romeu – VfB Stuttgart

Ein weiterer Spieler, der von Chelsea in die Bundesliga entsandt wurde, ist Oriol Romeu. Der 22-jährige Spanier entstammt ursprünglich der Akademie des FC Barcelona, wechselte aber 2011 an die Stamford Bridge, wo er sich zunächst unter dem damaligen Trainer Andre Villas-Boas durchzusetzen schien. Nach dem Abgang des Portugiesen sah er bei den Blues jedoch kein Land mehr und trug zuletzt ein Jahr lang das Trikot von Valencia, wo er den Durchbruch nicht schaffte.

In Stuttgart erwartet man sich durchaus viel. Romeu, so Sportvorstand Fredi Bobic, sei ein „junger Spieler, der taktisch sehr gut ausgebildet wurde.“ Zum Zug dürfte er im zentralen Mittelfeld kommen, wo er neben seiner Robustheit vor allem die angesprochene Spielintelligenz ausspielen soll. „Der Schlüssel des Spiels ist zu antizipieren“, beschreibt Romeu seinen anvisierten Spielstil. Gemeinsam mit Carlos Gruezo könnte der Spanier eine sehr interessante Achse im Zentrum bilden, die sich in vielen Bereichen des Fußballs wohlfühlt: Ballbesitz, Dynamik, Spielverständnis und Zweikampfführung.

Izet Hajrovic – Werder Bremen

Einen kuriosen Transfer tätigte Werder Bremen mit der Verpflichtung des bosnischen Teamspielers Izet Hajrovic. Nach einem halben Jahr kündigte der 22-Jährige seinen Vertrag bei Galatasaray aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen und war so für die Norddeutschen sogar ablösefrei. Daraus, dass dieser Transfer ein Rückschritt sei, macht Hajrovic kein Hehl. „Aber mir ist das egal. Ich will einfach spielen“, meint er ehrlich. Für die zuletzt auf bescheidenem Niveau agierenden Bremer könnte der Bosnier ein Glücksfall sein.

Als Mischung aus Kevin de Bruyne und Aaron Hunt beschreibt Manager Thomas Eichin seinen neun Schützling. Bei der WM bzw. in der Vorbereitung darauf zeigte Hajrovic durchgehend ansprechende Leistungen. Zum Zug dürfte der Neuzugang wohl am rechten Flügel kommen. Dort kann der Linksfuß seine Stärken am besten ausspielen: Zug zum Tor, ein schnellen Antritt und ein guter Abschluss. Was Hajrovic abgeht ist die Variabilität in seinem Spiel – abseits seiner diagonalen Dribblings ist sein Repertoire beschränkt.

Gonzalo Jara – Mainz 05

Den größten Aderlass hatte der 1. FSV Mainz 05 nicht am Spielersektor sondern auf der Betreuerbank, denn Thomas Tuchel bat um ein Jahr Auszeit, die ihm auch zugestanden wurde. So wurde nach fünf Jahren mit Kasper Hjulmand wieder ein neuer Trainer vorgestellt. Dem 42-jährigen Dänen wird ein ähnliches Gedankengut wie seinem Vorgänger nachgesagt, das heißt auch unter ihm wird man von den Rheinhessen wohl einen sehr dynamischen Fußball sehen.

Ein interessanter Neuzugang bei den 05ern, der auch zu diesem Stil passt, ist der chilenische Nationalspieler Gonzalo Jara. Der 28-Jährige, der im WM-Viertelfinale gegen Brasilien den entscheidenden Elfmeter vergab, kommt ablösefrei von Nottingham Forest und kann in der Abwehr sowohl innen als auch außen spielen. Höchstwahrscheinlich wird er die Position des Rechtsverteidigers bekleiden, wo mit Zdenek Pospech ein zuverlässiger Routinier den Verein verließ. Jara ist ein durchaus aggressiver Spieler, der gerade vor allem im Spiel gegen den Ball für den Gegner sehr ungemütlich zu bespielen ist.

Tim Matavz – FC Augsburg

Der FC Augsburg zählte zu den Überraschungsteams der letzten Saison und verpasste die Qualifikation für den Europacup nur knapp. Im Sommer investierten die bayrischen Schwaben so viel Geld wie noch nie um dieses Ergebnis zu verbessern. So wurde unter anderem Tim Matavz für eine Ablösesumme von vier Millionen Euro von PSV Eindhoven verpflichtet. Der 25-Jährige soll für die nötige Durchschlagskraft im Angriff sorgen. Dort hatte der FCA trotz des nominell großen Angebots Handlungsbedarf.

Mit Matavz bekommen die Augsburger einen für ihre Verhältnisse erfahrenen, aber dennoch entwicklungsfähigen Angreifer. Der Slowene ist aktueller Teamspieler und überzeugte bei PSV vor allem in der Europa League, wo er in 18 Spielen 12 Tore schoss. Vom Spielertyp sollte Matavz durchaus gut zum Augsburger Spiel passen. Von der Statur her wirkt er etwas drahtig, ist aber mit seinen 1,88 Metern Körpergröße durchsetzungsfähig und auch koordinativ bzw. technisch verlässlich.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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