Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder... Held des Spieltags (4): Cristiano Ronaldo (Portugal)

Nach jedem Spieltag küren wir den „Helden des Spieltags“. Wer fiel mit einer außergewöhnlichen Leistung auf? Wer meldete sich um den Fairplay-Preis an? Oder war es gar ein tragischer Held?

Am Dienstag wurde einer zum Helden, der bereits in der Vergangenheit viele Fußballabende mit diesem Prädikat verließ. Der Grund ist diesmal dennoch ein Besonderer.

Unser Held des Spieltags (4) ist der große Cristiano Ronaldo.

Portugal tat sich in einem ausverkauften Haus in Budapest gegen Ungarn schwer. Die Elf von Fernando Santos konnte zwar deutlich mehr Druck aufbauen, wurde gegen die enorm physische ungarische Abwehr aber zu selten zwingend. In der Schlussphase sah es dann sogar nach einem Spiel aus, das auf den Kopf gestellt werden könnte, weil Ungarn in Führung ging – das Tor von Schön wurde aber wegen Abseits aberkannt.

In der Schlussphase erzwangen die Portugiesen dann aber ihr Glück. Mit dem 1:0 durch Raphael Guerreiro aus einem abgefälschten Schüsschen war wohl bereits alles klar. Ungarn hatte schlichtweg nicht die offensiven Kapazitäten, um noch einmal zurückzukommen.

Und auch wenn es am Ende nur eine Auffettung des Ergebnisses war: Dann schlug die große Stunde von CR7.

Von seinen Hatern oft als „Penaldo“ verschmäht, weil er seine großartigen Statistiken Zeit seiner Karriere immer wieder durch zahlreiche Elfmeter weiter aufbesserte, traf der portugiesische Superstar bei seiner wohl letzten EM standesgemäß vom Elfmeterpunkt. Es war sein zehnter Treffer bei einer EM-Endrunde. Damit lässt er auch den letzten Spieler hinter sich, der in dieser Wertung gleichauf mit dem 36-Jährigen war: Michel Platini, neunfacher Torschütze bei Europameisterschaften, wird wohl nicht mehr zurückschlagen.

Am Ende legte Ronaldo aber noch einen drauf. Diesmal mit einer Art Tor, die der Fußballlegende Ronaldo vielleicht eher gerecht wird. Nach einer blitzschnellen Kombination, tänzelnd an der Abseitskante, überspielte der Juventus-Star Torhüter Gulácsi und schob zum 3:0-Endstand ein. Ronaldos elftes EM-Tor. Angesichts der immer aufgeblaseneren Turniere vielleicht noch kein Rekord für die Ewigkeit, aber ein höchst respektabler und zudem einer, den Ronaldo im Laufe des Turniers noch verbessern könnte.

Der wievielte Rekord des Superstars das ist, weiß er wohl selbst nicht genau. Hauptsache Rekord, wird sich der eitle, zielstrebige Musterprofi denken. Und vielleicht ist es auch ein tröstender Gedanke für Ronaldo, dass in diesem Fall mal ausnahmsweise nicht der „ewige Rivale“ Lionel Messi dazwischenfunken kann…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen