Red Bull baut sein Fußballimperium aus: Mit einer Finanzspritze von zehn Millionen Euro kaufte sich der Getränkekonzern beim brasilianischen Zweitligisten CA Bragantino ein. Dieser... Brasilien-Strategie reloaded: Red Bull kauft CA Bragantino

Red Bull baut sein Fußballimperium aus: Mit einer Finanzspritze von zehn Millionen Euro kaufte sich der Getränkekonzern beim brasilianischen Zweitligisten CA Bragantino ein.

Dieser Schachzug könnte natürlich indirekt Auswirkungen auf den österreichischen Serienmeister Red Bull Salzburg haben. Bei Red Bull betonte man, dass der Output an brasilianischen Topspielern durch diese Partnerschaft ein größerer sein soll als bisher. Damit will man schlussendlich die Kader der europäischen Red-Bull-Topteams, auf lange Sicht vor allem den von RB Leipzig speisen.

Verschmelzung mit RB Brasil

Red Bull hatte bereits ein „Farmteam“ in Brasilien, aber RB Brasil kam über die vierte Liga nicht hinaus. Der Kauf von Bragantino beinhaltet auch eine Fusion, denn der Zweitligist soll mit RB Brasil verschmelzen. Die Optik wird nach und nach angepasst, bis auch Bragantino mit den beiden Bullen auf der Brust und in den typischen Red-Bull-Farben spielt. Der Präsident des Klubs darf bleiben, der Vize sprach auf Facebook bereits von „RB Bragantino“ und freute sich über den lukrativen Deal. Die Entscheidungsgewalt hat aber künftig der Konzern: Die gesamte Ausrichtung ist nun nicht mehr den bisherigen Chefs vorbehalten – der Klub wird ins globale Konzept des Mehrheitseigentümers implementiert.

Salzburg als logische Zwischenstation

Das Endziel der Bullen ist es, Talente für RB Leipzig heranzuzüchten. Als Zwischenschritt ist aber natürlich auch Red Bull Salzburg ein wichtiges Sprungbrett. Mit der neuen Brasilien-Kooperation ist man im Hause Red Bull aber noch nicht fertig. Auch eine umfassende Kooperation mit einem chinesischen Klub soll in Planung sein.

Von Bragantino nach Deutschland und Spanien

Bragantino ist derzeit ein Verein ohne Legionäre und ohne große Namen im Team. In der vergangenen Spielzeit stieg das Team über das Aufstiegsplayoff etwas überraschend in die brasilianische Serie B auf. Einer der bekanntesten Exporte, der direkt über Bragantino den Sprung zu einem Topklub schaffte, war der Angreifer Mazinho, der 1991 zu Bayern München wechselte, in der deutschen Bundesliga aber weitgehend floppte. Ein Weltmeister von 1994, Abwehrspieler Mauro Silva, kickte ebenfalls zwei Jahre für Bragantino, wechselte dann ablösefrei zu Deportivo La Coruña.

Paulinho kickte auf Leihbasis

Ein langjähriger brasilianischer Teamspieler spielte ebenfalls zwischenzeitlich für Bragantino: Paulinho kickte eine Saison leihweise für den neuen RB-Klub, ehe er über die Corinthians zu Tottenham und später nach China und Barcelona wechselte. Auf der Trainerbank des Vereins saßen in der Vergangenheit unter anderem Vanderlei Luxemburgo, der mit Bragantino Staatsmeister von Sao Paulo wurde, sowie Carlos Alberto Parreira, der mit dem Vizemeistertitel 1991 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte einfuhr.

Im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum besprechen die Anhänger von Red Bull Salzburg bereits den neuen Deal und welche Auswirkungen er auf „ihren“ Klub haben könnte.

LUFC: „Na schau ma mal ob das ein reiner Zulieferer für Leipzig werden wird […], oder eher für das gesamte Red Bull Netzwerk interessant wird. Rein wirtschaftlich wird es wohl auch nicht so uninteressant sein, wenn man generell die erzielten Ablösen in Brasilien betrachtet.“

mrbonheur: „Die wollen anscheinend sowieso Brasilien, NY und Ghana ein bisschen hochfahren, da die Geschichte mit Salzburg nicht mehr so reibungslos läuft und Tyler Adams ja gut funktioniert.“

Aphox: „Bisschen mehr südamerikanischer Export zu uns würde mir schon gefallen. Wobei die besseren wahrscheinlich sowieso direkt nach Leipzig transferiert werden. Der eine oder andere Gute wird schon auch zu uns kommen hoffe ich mal.“

Alerion: „Leipzig hat keine U23 oder halt kein B-Team, so brasilianische Wundertüten direkt in die Kampfmannschaft zu stecken ist nicht wirklich eine Option.“

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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