Der Tabellenzweite der slowakischen Liga wird Insolvenz anmelden. Der MŠK Žilina gab gestern bekannt, dass er sich mit seinen Spielern nicht auf einen Gehaltsverzicht... Corona-Krise: MŠK Žilina geht in die Insolvenz

Der Tabellenzweite der slowakischen Liga wird Insolvenz anmelden. Der MŠK Žilina gab gestern bekannt, dass er sich mit seinen Spielern nicht auf einen Gehaltsverzicht einigen konnte und keine andere Lösung sieht, als Insolvenz anzumelden. Der Verein wird voraussichtlich dennoch nicht von der Bildfläche verschwinden.

Der MŠK Žilina etablierte sich in der 1993 gegründeten slowakischen Liga insbesondere in den 2000er-Jahren als Spitzenmannschaft in der Slowakei und gewann zwischen den Saisonen 2001/02 und 2016/17 insgesamt sieben Mal die Meisterschaft. Der Verein ist auch dafür bekannt, dass er viele Spieler ins Ausland, insbesondere in die Serie A verkauft. Der derzeitige Inter-Innenverteidiger Milan Skriniar wechselte in der Saison 2015/16 gegen eine Ablöse von sechs Millionen Euro von Žilina zu Sampdoria Genua und erst vergangenen Sommer wurde Mittelstürmer Robert Bozenik um vier Millionen an Feyenoord verkauft.

Der Verein erklärte auf seiner Homepage, dass er von Transfereinnahmen abhängig sei. Die Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen decken die Ausgaben nicht ab und fallen zudem während der Corona-Krise zumindest teilweise weg. Die Geschäftsführung der Slowaken geht davon aus, dass im Sommer keine großen Transfers stattfinden werden: „Das Budget hängt völlig von der Transferperiode im Sommer ab und unsere Einnahmen im kommenden Sommer werden gleich null sein.“

Aus diesem Grund bat der Klub seine Profis auf einen großen Teil ihrer Gehälter zu verzichten. Diese lehnten jedoch mit dem Verweis ab, dass die Spielergewerkschaft die Verhandlungen übernehmen wird, was die Klubführung zu einem radikalen Schritt bewog. Die Verträge mit zahlreichen Profis werden nun aufgelöst, wobei es in erster Linie die Besserverdiener treffen wird. Ein Insolvenzverwalter soll sich noch diese Woche um die notwendigen Schritte kümmern. Die teuren Spieler sollen gehen, junge günstige Fußballer sollen neue Verträge unterschreiben. Auf diese Weise will der Klub sicherstellen, dass er zahlungsfähig bleibt und den Spielbetrieb fortführen kann.

Die gekündigten Spieler dürfen sich einen neuen Verein suchen und sind natürlich ablösefrei.

So wie in Österreich wurde in der Slowakei auch der Grunddurchgang über 22 Runden absolviert. Wann die verbleibenden zehn Runden im oberen und unteren Playoff über die Bühne gehen, ist auch in der Slowakei noch ungewiss.

Stefan Karger