Zur Länderspielpause lockte Österreichs westlichstes Bundesland mit tollen Ansetzungen und so war nach längerer Abstinenz wieder ein Besuch in Vorarlberg angesagt. Vom Regionalligaschlager in... Ein Besuch im Ländle – Ein Einblick in Vorarlbergs Unterhaus (1)

Zur Länderspielpause lockte Österreichs westlichstes Bundesland mit tollen Ansetzungen und so war nach längerer Abstinenz wieder ein Besuch in Vorarlberg angesagt. Vom Regionalligaschlager in Langenegg, dem Jahrhundertspiel in Schruns und der Komplettierung der Vorarlbergliga gab es auch einen Spielbesuch der 5. Landesklasse Unterland, der zweigeteilten letzten Spielklasse Vorarlbergs.

Nach dem am Freitag bereits in Oberösterreich das Bezirksligaderby zwischen dem SC Kronstorf und Ennser Sportklub besucht wurde, ging es am Samstag schon zeitig los. Bevor es allerdings in Ländle ging, wurde im bayerischen Allgäu noch ein Zwischenstopp eingelegt.

FC Kempten – Türkspor Augsburg 2:4 (1:1)

Das Ferienende in Bayern ließ uns schon zeitig in Richtung Westen aufbrechen, denn neben den Grenzwartezeiten sollten auch die Autobahnen an diesem Samstag nicht gerade leer sein. Daher entschieden wir uns auch auf unserem Weg ins idyllische Allgäu die Landstraße über Bad Tölz zu nehmen, sodass wir stau- und stressfrei unser Ziel in Kempten erreichten.

Nach einem Einkauf und einem Stadtbummel ging es dann auch schon ins Kemptener Illerstadion, wo der heimische FC Kempten heute Türkspor Augsburg zu Gast hatte. Zu diesem Spiel der bayerischen Landesliga Südwest (sechste Leistungsstufe) kommen 200 Besucher. Eigentlich ist „verirren“ hier das bessere Wort, denn im weitläufigen Areal des Illerstadion verlaufen sich die Besucher ein wenig.

Für etwas Stimmung sorgt ein älterer Herr auf der Haupttribüne, der seinen FCK nicht nur lautstark unterstützt, sondern ihn auch mit einer Glocke und einer Tröte anfeuert. Dies zeigt auch seine Wirkung, denn bereits in der 14.Minute gehen die Hausherren in Führung. Doch die Freude über den Treffer währt nicht lange, denn Türkspor gleicht bereits fünf Minuten später aus.

Beim Stande von 1:1 werden die Seiten gewechselt und das Spiel passt sich den sommerlichen Temperaturen an. Martin ist von diesem Sommerkick so angetan, dass er sich in der Pause ein Eis besorgt. Als er wenig später die etwas versteckte Grillecke erblickt, bereut er seine Entscheidung aber ein wenig.

Die laue Partie nimmt in der Schlussphase aber noch eine unerwartete Wendung. Die Gäste gehen in der 69.Minute erstmals in Führung und heimischen Anhänger sind frustriert. „So wia ma spuin, samma jo Abstiegskandidat hoch drei!“ hört man es auf der Tribüne.

Als Duchart in der 80.Minute den etwas überraschenden Ausgleich für Kempten erzielt sieht aber alles nach einem Happy End für die Allgäuer bei diesem Duell zweier Vereine im unteren Mittelfeld der Tabelle aus.

Doch ein Spiel dauert bekanntlich 90 Minuten und Türkspor hat diesmal eindeutig den längeren Atem. Mit einem Doppelpack in der 88. und der 90.Minute schrauben die Gäste das Ergebnis auf 2:4 und treten mit drei Punkten im Gepäck die Reise nach Schwaben an.

 

SV Lochau – FC Egg 1:3 (1:1)

Von Kempten geht es zügig nach Vorarlberg weiter. Allerdings fahre ich alleine zum Spiel des SV Lochau gegen den FC Egg in der Vorarlbergliga. Da Martin schon das Stadion Hoferfeld besucht hat, entscheidet er sich für ein Spiel des TSV Wohmbrechts in der Kreisliga. Dies aber nicht ganz grundlos, zumal unser Quartier nur einen Kilometer von der Heimstätte des TSV entfernt liegt.

Ich erreiche kurz vor dem Anpfiff das Stadion in Lochau, das mit 350 Besuchern schon sehr gut gefüllt ist. Der Aufsteiger aus Lochau ist noch nicht richtig in der Vorarlbergliga und ist nach acht Runden in der Abstiegszone. Gegen den Mittelständler Egg sind Punkte aber heute im Bereich des Möglichen.

Nach einer unspektakulären Anfangsphase geht Lochau in der 26.Minute in Führung. Rundstuck versenkt einen Weitschuss präzise im Gehäuse von Eggs Schlussmann Fetz, der bei diesem Traumtor völlig chancenlos ist.

Danach kommen die Gäste aus dem Bregenzerwald aber besser in diese Begegnung und erspielen sich einige gute Möglichkeiten. Als sich die meisten Besucher schon um ein Zack-Zack, eine Rote oder eine Weiße anstellen, bringen die Egger doch noch den Ball im Tor unter. Ein satter Schuss von Lang passt genau in die linke untere Ecke.

Nach dem Seitenwechsel müht sich Lochau zusehends. Der Aktionsradius aller Spieler der Heimelf ist nahezu ausschließlich die eigene Hälfte, wenn nicht sogar der eigene Strafraum. Rund 20 Minuten vor dem Spielende endet ein Lochauer Entlastungsangriff mit einem Ballverlust und einem Foul an einem Egger Spieler, der sich danach am Boden liegend vor Schmerzen krümmt. Ein Lochauer Fan ist völlig von der Rolle und brüllt ein „Scheiß Wälder!“ auf den Platz. Wohl die unschönste Szene an diesem völlig friedlichen Fußballnachmittag.

Egg kann in der Schlussphase dann die Überlegenheit auch in Zahlen ausdrücken. Ein Doppelschlag in Minute 79 und Minute 82 bringt die Wälder auf die Siegerstraße. Dank dieses Sieges ist man nun wieder im gesicherten Mittelfeld, während Lochau einen Tabellenrang einbüßt und nun an 15. und somit an drittletzter Stelle der Vorarlbergliga liegt.

 

SPG Kennelbach/Wolfurt 1c – SPG Buch 1c 0:2 (0:1)

Auch am Sonntag heiß es wieder zeitig aufstehen, denn das erste Spiel des Tages sollte bereits um 09.00 Uhr am Sportplatz in Kennelbach angepfiffen werden. Dort war heute nämlich der „Derby-Frühschoppen“, der mit dem Spiel SPG Kennelbach/Wolfurt 1c gegen SPG Buch 1c gestartet wurde.

Bei dieser Begegnung handelt es sich um ein Spiel der 5. Landesklasse Unterland, womit nun in jeder Spielklasse im Erwachsenenbereich in Vorarlberg ein Spiel besucht wurde. Bei anfangs noch freiem Eintritt – erst nach der Pause dieses Spiels wurde für das Hauptspiel der ersten Mannschaft gegen Hard kassiert – kamen bereits 55 Besucher zu diesem Spiel der beiden Reservemannschaften.

Der Sportplatz hat auf einer Seite eine kleine, über die ganze Längsseite gehende und unüberdachte Tribüne mit einem Kuriosum. Denn der Sitzbereich ist direkt neben der Outline und wird nur von den Ersatzbänken unterbrochen. Auf diesem sitzt eine ältere Dame und sie meint nach einer tollpatschigen Aktion eines Spielers: „Oje, jetzt is ea am Tau ausgrutscht!“

Wie man daraus unschwer erahnen kann, ist das Spiel jetzt nicht auf so hohem Niveau, aber man kann den Akteuren das Bemühen und den Einsatz nicht absprechen. Es gibt Chancen auf beiden Seiten, aber nur die Gäste treffen. Sie gehen durch Mutunga in Führung und in weiterer Folge auch mit 1:0 in die Pause.

Abseits des Rasen überzeugen auch das großräumige Klubhaus und die Werbebanden. Neben der Bande des nahen Mechanikers Köb sticht vor allen Dingen noch „Rudi`s Metzg`“ hervor und falls sie immer schon einmal wie Warren Buffet investieren wollten, dann wird ihnen in Kennelbach auch geholfen. Aber auch das „Warenbuffet“ ist in Kennelbach vorzüglich. Der Grill ist schon am Morgen angeworfen, aber Kaffee und Kuchen eignen sich dann doch besser für ein Frühstück.

Während sich Martin sich einen Kaffee samt Apfelstrudel genehmigt, hadert ein anderer Besucher mit seinem Schlafrhythmus. So meint er: „I bin heit scho um 6e aufgstondn und woas ned warum!“

Mit dem zweiten Treffer durch Sebastian Baumann in der 64.Minute ist die Begegnung an diesem Morgen auch entschieden. Wir verlassen bereits vor der Schlussphase des Spiels Kennelbach in Richtung Bregenzerwald, wo der FC Langenegg um 11.00 Uhr in der Regionalliga West gegen den FC Dornbirn antritt.

Anbei einige Impressionen, die sich per Klick vergrößern lassen:

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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