Nach 17 Spieltagen befindet sich die österreichische Bundesliga in der Winterpause und wir nehmen dies wieder einmal zum Anlass, um euch einige interessante Statistiken... Bundesliga: Von starken Schlussphasen und Horror-Bilanzen

Nach 17 Spieltagen befindet sich die österreichische Bundesliga in der Winterpause und wir nehmen dies wieder einmal zum Anlass, um euch einige interessante Statistiken zu präsentieren. Nachdem wir uns zuletzt ansahen wie die zwölf Bundesligisten in der bisherigen Saison ihre Tore erzielten, wollen wir nun schauen wann diese Treffer gefallen sind. Alle Grafiken und Daten stammen von Wyscout S.p.a.

Welche Mannschaften können in der Schlussphase nachlegen? Welche Teams erspielen sich in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Torchancen als in den ersten 45 Minuten? Diese Fragen und noch einiges mehr wollen wir euch heute beantworten.

Werfen wir zunächst einmal einen Blick auf diese informative Grafik:

Die Grafik lässt sich per Klick vergrößern

Hier sehen wir auf einen Blick wann die Teams genau ihre Treffer erzielten und wie die Expected Goals in den verschiedenen Zeiträumen ausfallen. In der ersten Spalte befindet sich die Gesamtanzahl der bisherigen Treffer in dieser Saison und der dazugehörige xG-Wert. In den nächsten beiden Spalten sehen wir eine Aufteilung in die erste und zweite Halbzeit. Danach folgt eine genauere Aufteilung in 15-minütige Intervalle.

Wiener Austria ein Ausreißer

Nur eine Mannschaft erspielte sich laut dem xG-Modell in der ersten Halbzeit mehr qualitativ gute Torchancen als im zweiten Durchgang. Die Wiener Austria kam in den ersten 45 Minuten auf einen xG-Wert von 12.48 und lag mit 11.74 in den zweiten 45 Minuten knapp darunter.

Zwischen der 16. und 30. Minute und in der Viertelstunde nach der Halbzeitpause erzielten die Wiener jeweils nur einen Treffer. Die Veilchen starten aber gut in die Partien und kamen mit einem Expected-Goal-Wert von 3.81 auf den zweithöchsten xG-Wert in der Anfangsviertelstunde.

Vergangene Saison gab es nach dem Grunddurchgang mit der SV Ried, dem LASK und der WSG Tirol drei Mannschaften, die in den ersten 45 Minuten einen höheren xG-Wert aufwiesen als in der zweiten Halbzeit.

LASK, WAC und Altach mit starken Schlussphasen

Es gibt drei Mannschaften, die sich in der letzten Viertelstunde deutlich mehr Torchancen herausspielen als in den restlichen 15-minütigen Zeitintervallen. Besonders überraschend ist dabei der SCR Altach, der 8.17 seiner 21.61 xG-Werte in der Schlussviertelstunde generierte. In den letzten 15 Minuten fanden die Vorarlberger qualitativ bessere Chancen vor als in den ersten 45 Minuten.

Dies gilt auch für den Wolfsberger AC, der in der Schlussviertelstunde auf einen xG-Wert von 8.62 kommt und in der gesamten ersten Halbzeit mit 8.18 ebenfalls darunter liegt.

Den höchsten xG-Wert in den letzten 15 Minuten erreichte der LASK mit 8.95.

Der SK Sturm erzielte in den letzten 15 Minuten nur drei Tore und blieb in dieser Spielphase recht deutlich unter dem xG-Wert. Nur Austria Lustenau erzielte weniger Treffer in den letzte 15 Minuten!

Lustenau mit nur einem Tor in der ersten Halbzeit

Die gegnerischen Torhüter können entspannt in die Partien gegen Austria Lustenau gehen. Die Vorarlberger erzielten in den ersten 17 Runden nur einen einzigen Treffer in der ersten Halbzeit und blieben in den ersten 30 Minuten sogar komplett ohne Torerfolg. Auch ein xG-Wert von 0.74 in den ersten 30 Minuten von 17 gespielten Runden ist eine absolute Anomalie, die einer Profimannschaft nicht passieren sollte.

Der SK Rapid im Vergleich mit RB Salzburg

Die Hütteldorfer weisen mit einem xG-Wert von 36.86 den mit Abstand besten Wert auf, der sich auch recht ausgeglichen auf alle 15-Minuten-Intervalle verteilt. Verglichen mit Tabellenführer RB Salzburg spielten sich die Grün-Weißen laut dem xG-Modell nur zwischen den Minuten 31-45 weniger qualitativ gute Chancen heraus als der Serienmeister. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit kamen die Wiener auf den höchsten xG-Wert innerhalb der Liga. Aufgrund einer schwachen Chancenauswertung erzielten die Hütteldorfer allerdings in beiden Halbzeiten weniger Treffer als die Salzburger.

Besonders auffallend ist die Diskrepanz zwischen der 31. und 60. Minute: In diesem Zeitraum kommen die Salzburger auf einen xG-Wert von 11.92 und 16 tatsächlich erzielten Toren. Die Wiener kommen auf einen knapp höheren xG-Wert von 12.2, erzielten aber nur vier Treffer.

Kurioser Aufsteiger

Interessant sind auch die Zahlen von BW-Linz. Die Oberösterreicher spielten sich in der zweiten Halbzeit einen fast doppelt so hohen xG-Wert wie in der ersten Halbzeit heraus, erzielten aber in den ersten 45 Minuten einen Treffer mehr als im zweiten Durchgang.

Stefan Karger