In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten... Flop-Legionäre (2): Red Bull Salzburg, Teil 2 von 3

In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen nicht? Wer waren die teuren Flops?

Wir beginnen die Serie mit einem Dreiteiler über Red Bull Salzburg, die in der jüngeren Vergangenheit nur selten so richtig danebengriffen, aber in den letzten zehn Jahren dennoch das eine oder andere Missverständnis zu verschmerzen hatten. Hier ist der zweite Teil über die Flops der Roten Bullen.

Chema Anton

Der spanische Innenverteidiger Chema Anton wechselte im Sommer 2011 nach Salzburg und blieb ein Jahr. Zuvor hatte der 185cm große Defensivmann für die Reservemannschaft von Betis Sevilla gespielt. Für Salzburg brachte es Chema aber nur auf sieben Partien und er wirkte weitgehend unsicher und kaum als Bereicherung. Nach seiner Salzburg-Zeit kickte Chema in Ungarn für Újpest, danach bei den kleineren spanischen Klubs Conquense, Guijuelo und Eldense, ehe er ein kleines Finnland-Abenteuer wagte und zum SJK Seinäjoki wechselte. Nach einigen Phasen der Vereinslosigkeit wechselte Chema im Sommer 2018, damals erst 29 Jahre alt, in den spanischen Amateurfußball zum CD Monóvar, wo er bis heute unter Vertrag steht.

Havard Nielsen

Gemeinsam mit Valon Berisha kam im Sommer 2012 der norwegische Angreifer Havard Nielsen nach Salzburg. 2,8 Millionen Euro überwiesen die Bullen an Valerenga Oslo und ursprünglich verfolgte man mit dem 187cm großen Stürmer einen Langzeitplan. Ein ebensolcher kam aber schließlich doch nur mit Berisha zusammen und Nielsen wurde nach 1 ½ Jahren das erste Mal verliehen. Bei Eintracht Braunschweig zeigte er durchaus sein Potential und hinterließ so eine Duftmarke in Deutschland. Als sich Salzburg im Herbst 2015 dazu entschied, den Norweger fix ziehen zu lassen, wurde er auf der Suche nach einem neuen Verein schnell in Deutschland fündig. Zunächst ging es nach Freiburg, danach zu Fortuna Düsseldorf und leihweise nach Duisburg. Seit Sommer 2019 steht Nielsen bei Greuther Fürth unter Vertrag, wo er in der abgelaufenen Saison mit elf Saisontoren großen Anteil am Aufstieg in die deutsche Bundesliga hatte.

Hany Mukhtar

Der gebürtige Berliner Hany Mukhtar kam im Sommer 2015 leihweise aus der B-Mannschaft von Benfica Lissabon und galt lange Zeit als eines der größten Talente seines Jahrgangs. Einzig den überzeugenden Sprung vom Nachwuchs- in den Erwachsenenfußball brachte der sudanesisch-stämmige Zehner nie wirklich hin. In Salzburg floppte der feine Techniker völlig, spielte in der Bundesliga nur dreimal von Beginn an, wurde zehnmal eingewechselt. Ein Jahr später war Mukhtars Salzburg-Intermezzo auch schon wieder vorbei und er schloss sich dem dänischen Klub Bröndby an, wo er allerdings zum absoluten Leistungsträger avancierte. 28 Tore und 36 Assists in 134 Partien für die Dänen sprechen eine durchaus deutliche Sprache. Im Jänner 2020 folgte ein Wechsel in die USA: Der Nashville SC bezahlte 2,7 Millionen Euro für den Spielmacher. In der laufenden MLS-Saison hält Mukhtar bei zwölf Treffern und acht Assists.

Josip Radosevic

Ebenfalls zu Bröndby verschlug es den Kroaten Josip Radosevic. Dieser wechselte im Sommer 2016 vom SSC Napoli nach Salzburg und man sah durchaus sein großes Potential. Der heute 27-Jährige wirkte auf der Sechs durchaus als Bereicherung, am Ende war man aber nach fünf Toren in 28 Spielen dennoch nicht vollends zufrieden, weshalb er nach nur einem Jahr weiter zu seinem Heimatklub Hajduk Split wechselte. Ein weiteres Jahr danach folgte Radosevic’ Bröndby-Wechsel, wo er zum absoluten Stammspieler wurde und zuletzt auch die dänische Meisterschaft feierte. Kürzlich fehlte der Kroate im Hinspiel des Champions-League-Playoff gegen die Salzburger aufgrund einer Corona-Virus-Erkrankung – im Rückspiel kam er jedoch über die vollen 90 Minuten zum Einsatz.

Marc Rzatkowski

Als man den deutschen Arbeiter Marc Rzatkowski vor fünf Jahren um zwei Millionen Euro vom FC  St.Pauli holte, erwartete man sich durchaus viel. Aber auch „Ratsche“ brachte es bei den Roten Bullen nur auf fünf Tore und fünf Assists in 27 Partien. Zunächst leihweise und später fix wechselte Rzatkowski konzern-intern zu den New York Red Bulls, wo er 83 Spiele absolvierte und mit fünf Toren und neun Assists ebenfalls etwas hinter den Erwartungen blieb. Nachdem er dieses Jahr neun Monate vereinslos blieb, schloss sich Rzatkowski erst vor zwei Wochen dem FC Schalke 04 an, wo er vor allem in der Kaderbreite helfen soll. Bisher kam der 31-Jährige aber nur in der Regionalligamannschaft der „Knappen“ zum Einsatz.

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Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen