Der SK Rapid ging beim gestrigen Auswärtsspiel gegen Red Bull Salzburg wieder einmal leer aus. Nach dem Ausscheiden gegen die ACF Fiorentina und der... Grülls Zukunft: Ausland oder Vertragsverlängerung beim SK Rapid?

Der SK Rapid ging beim gestrigen Auswärtsspiel gegen Red Bull Salzburg wieder einmal leer aus. Nach dem Ausscheiden gegen die ACF Fiorentina und der Niederlage in Salzburg wird in der Länderspielpause Wunden lecken angesagt sein. Markus Katzer wird nach den intensiven Tagen rund um das Ende des Transferfensters kurz durchschnaufen müssen und sich im Anschluss aber auch schon bald neuen Aufgaben widmen. In den kommenden Monaten wird besonders die Personalie Marco Grüll erhöhte Aufmerksamkeit brauchen.

Gale kommt, Grüll bleibt

Der Offensivspieler galt in dieser Transferperiode als einer der größten Wechselkandidaten und hätte dem SK Rapid im Falle eines Transfers einige Millionen in die Vereinskasse gespült. Insbesondere nach dem Transfer des Linksaußen Thierry Gale, erwarteten einige Rapid-Fans einen Wechsel des 25-Jährigen. In den Medien las man zwar von dem einen oder anderen Gerücht, allerdings fand sich schlussendlich doch kein Verein, der die von Rapid geforderte Ablösesumme bezahlt hätte. Da das Transferfenster aber in der einen oder anderen Liga noch offen ist, besteht zumindest noch eine kleine Chance, dass es vielleicht doch noch zu einem Wechsel kommt.

Marco Grüll zeigte sich in den vergangenen Wochen stark verbessert. Neben einem Doppelpack im Cup erzielte er in der UEFA Europa Conference League Qualifikation zwei Treffer, wobei sein Tor gegen die ACF Fiorentina aus einem Elfmeter resultierte. In der Bundesliga sammelte er in der laufenden Saison noch keinen Scorerpunkt, hatte aber immer wieder gute Szenen und rieb sich vor allem mit einer starken Laufarbeit für die Mannschaft auf.

Vertrag bis Sommer 2024

Aus sportlicher Sicht wird man beim SK Rapid sehr froh darüber sein, dass man mit dem Linksaußen in den Herbst gehen wird, zumal sich Neuzugang Thierry Gale gut hinter dem 25-Jährigen entwickeln kann und nicht sofort liefern muss. Sportdirektor Markus Katzer muss nur gut aufpassen, dass er den Offensivspieler kommenden Sommer nicht ablösefrei verliert. Grülls Vertrag läuft nur noch bis zum Ende der aktuellen Saison.

Ein Verkauf im Winter wäre bei einer restlichen Vertragslaufzeit von sechs Monaten nur wenig lukrativ, weshalb die beste Option für den Klub natürlich eine Vertragsverlängerung wäre. Marco Grüll müsste abwägen, ob er einen wahrscheinlich etwas verbesserten Kontrakt annimmt, oder ob er als zukünftig ablösefreier Spieler bessere Karten bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber hat. Eine Hoffnung für die Rapid-Fans ist vielleicht, dass Katzer auch eine Vertragsverlängerung bei Leopold Querfeld und Niklas Hedl zustande brachte.

Ziel bleibt das Ausland, aber…

Nach dem Spiel gegen Salzburg sprach Marco Grüll bei einem Sky-Interview über seine Vertragssituation. Grüll versicherte, dass er sich im Sommer ganz auf das Fußballspielen konzentrierte und mögliche Transfers ausblenden konnte.

Der Sky Reporter bohrte nach, ob der Spieler „auf Rapid sauer sei, weil ihm der Verein zwei Mal einen Transfer versaute“. Der Linksaußen stellte etwas ausweichend fest, dass er, seit er vor fünf Jahren Profi wurde, mit Freude Fußball spielte und dies auch weiterhin machen würde. Was die Zukunft bringt, wird man sehen.

Schlussendlich kam dann die entscheidende Frage zu einer möglichen Vertragsverlängerung. Grüll betonte, dass sein Ziel nach wie vor eine größere Liga im Ausland sei, aber dass natürlich auch mit dem SK Rapid Gespräche geführt werden. Er füllt sich wohl beim Verein und man wird sehen, ob man dann schlussendlich zusammenkommt.

Fest steht jedenfalls, dass der Offensivspieler wohl die etwas besseren Karten in der Hand hält. Wenn er an die bisher in dieser Saison gezeigten Leistungen anschließen kann, wird sich kommenden Sommer ein größerer Klub finden, der auch gehaltstechnisch in anderen Sphären agiert. Hedl und Querfeld unterschrieben ihre neuen Verträge ohne Kaufoption – sollte Markus Katzer dies auch bei Marco Grüll bewerkstelligen können, muss man den Hut vor dem Rapid-Sportchef ziehen.

Stefan Karger