Nach dem Europacup-Aus der Wiener Austria sind die Violetten wohl auf den einen oder anderen Verkauf angewiesen, um im Zuge der schwierigen finanziellen Lage... Hertha BSC will Braunöder: Schnäppchenpreis für Austria-Mittelfeldspieler?

Nach dem Europacup-Aus der Wiener Austria sind die Violetten wohl auf den einen oder anderen Verkauf angewiesen, um im Zuge der schwierigen finanziellen Lage die Saison auszufinanzieren. Ein heißer Kandidat für einen Abgang ist Matthias Braunöder, der laut „Sky“-Informationen gleich bei mehreren Klubs auf der Liste steht.

Die Rede ist von zwei Klubs aus der englischen Championship, dem italienischen Erstligisten Hellas Verona und dem deutschen Absteiger Hertha BSC. Am wahrscheinlichsten dürfte ein Transfer Braunöders zur Hertha sein, was unterschiedliche Gründe hat.

Hertha gab Serdar an Verona ab

Einerseits handelte die Austria schon im Rahmen des Tabakovic-Transfers mit den Berlinern, andererseits gaben die Hauptstädter erst vor zwei Tagen den 26-jährigen Box-to-Box-Midfielder Suat Serdar ab – und zwar ausgerechnet an Hellas Verona, das damit seine Baustelle im zentralen Mittelfeld schon geschlossen hat.

Als Ablösesumme stehen nur ein bis zwei Millionen Euro im Raum, was wiederum die Fans der Austria etwas enttäuscht zurücklässt. Im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum schreibt ein User dazu: „Ich hoffe der kolportierte Preis für Motzl ist ein schlechter Scherz“. Ein anderer meint: „Die Schmerzgrenze bei Braunöder bei einem Notverkauf sollte nicht unter 2,5 Millionen liegen.“

„Hat sich kaum weiterentwickelt“

Ein anderer User sieht die Sache etwas nüchterner: „Wieder einmal sieht man hier die Schere zwischen Fiktion und Realität. Fiktiv mag Braunöder für uns einen höheren Millionenbetrag wert sein bzw. einbringen. In der Realität hat Braunöder in den letzten Monaten diesen Wert nicht bestätigen können. Die Schuldfrage lasse ich jetzt Mal dahingestellt. Was für uns ein Entscheidungsträger ist, ist international (leider) bei seiner aktuellen Form ein wenig mehr als ein Mitläufer. Natürlich traue ich Braunöder eine gute internationale Karriere zu, aber dafür MUSS er uns verlassen. Denn bei uns tritt er aktuell am Stand und zeigt kaum eine Weiterentwicklung.“

Die Enttäuschung unter den Austria-Fans hängt auch ein wenig damit zusammen, dass die Hertha ihren Angreifer Dodi Lukebakio um zehn Millionen Euro an Sevilla verkaufen wird. Wieder einmal geht es aber auch darum, was der Spieler will, wie ein anderer User schreibt: „Wenn Braunöder nach Berlin will, wie aus diversen Medien zu entnehmen ist, werden sie in der Pole Position sein.“

Österreicher-Topf sollte ungefährdet sein

Die Veilchen sind auf die Einnahmen aus dem Österreicher-Topf angewiesen und haben derzeit mit Früchtl, Martins, Galvao, Guenouche, Holland und wohl auch Silva Kani sechs Legionäre im Kader, die Anspruch auf ein Stammleiberl haben. Matan Baltaxa kann wohl außen vor gelassen werden. Über eine lange Saison betrachtet, in der es immer wieder zu Ausfällen kommen kann, müsste es demnach für die Wiener machbar sein, auch einen Legionär als möglichen Braunöder-Ersatz zu verpflichten. Nun muss es aber natürlich in jederlei Hinsicht schnell gehen – die Transferzeit läuft noch eine Woche…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen