Die Saison 2022/23 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die Leistungen einzelner Spieler und des Teams selbst, führen... Tops, Flops, Stats, Rückblick: Austria Lustenau 2022/23

Die Saison 2022/23 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die Leistungen einzelner Spieler und des Teams selbst, führen unsere Vorschläge für „Tops“ und „Flops“ der Saison ins Treffen und blicken am Ende zudem noch auf die harten Fakten und Statistiken zur Saison.

Heute geht es um den starken Aufsteiger aus Lustenau, der sogar bis zum Ende noch um ein Europacup-Ticket spielte, dieses schließlich aber nicht bekam.

Spektakel inklusive

Wenn Austria Lustenau in der Aufstiegssaison auf den Platz ging, war es zumeist nicht fad. Die Mannschaft von Markus Mader lieferte sich einige packende Fights, etwa das 3:3 gegen Rapid oder das packende 4:2 gegen Austria Klagenfurt. In den Derbys gegen den SC Rheindorf Altach blieben die Lustenauer ungeschlagen, gewannen gleich drei von vier Duellen.

Dass man am Ende bis ins Europacup-Playoff vorstieß, war definitiv als Überraschung zu werten. Die heimstarken Lustenauer hatten einige spannende Spieler auf dem Platz, konnten den Fans stets etwas bieten. Beim 4:4 in der Qualifikationsgruppe gegen Ried sah man aber auch, was der Mannschaft noch fehlte. Nicht nur in dieser Partie fehlte die Gelassenheit und der Killerinstinkt, um heikle Matchphasen mit kühlem Kopf zu Ende zu spielen. Dennoch ist die Saison des Aufsteigers durchwegs als Erfolg zu werten.

TOPS

Bryan Teixeira

Nach sechs Toren und neun Assists im Herbst wurde der flinke Flügel aus Kap Verde an den SK Sturm Graz verkauft, wo er noch nicht so gut in die Spur fand. Im Herbst brannte es im und rund um den gegnerischen Strafraum aber lichterloh, wenn Teixeira an den Ball kam.

Lukas Fridrikas

Einst als Top-Talent gehandelt, dann schon beinahe mit dem Prädikat des „ewigen Talents“ versehen. Speziell im Frühjahr zeigte der mittlerweile 25-Jährige aber eindrucksvoll, was in ihm steckt. Beendete die Saison mit 15 Saisontoren und sieben Assists.

Anderson

Der Brasilianer war einer der besten Außenverteidiger der Liga und machte seine mittlerweile fünfte Saison in Österreich zu seiner besten. Aufgrund seines großen Offensivdrangs hatten es die Abwehrreihen der Gegner sehr schwer mit ihm. Dennoch kam er stets gut hinter den Ball und erfüllte auch seine Defensivaufgaben solide.

Domenik Schierl

Der routinierte Keeper der Lustenauer wurde seinem Ruf als Führungsspieler und Leistungsträger gerecht und überzeugte auch in seiner ersten vollen Bundesligasaison. Zählte in jedem Fall zu den zumindest fünf besten Torleuten der abgelaufenen Spielzeit.

Jean Hugonet

Auch der französische Innenverteidiger überzeugte weitgehend und wurde zum Saisonende mit einem Wechsel in die zweite deutsche Bundesliga nach Magdeburg belohnt. Der 23-Jährige war ein umsichtiger und spielstarker, aber auch beinharter Defensivmann für die Vorarlberger und zeigte in der Bundesliga keinerlei Leistungsabfall im Vergleich zur 2. Liga.

FLOPS

Michael Cheukoua

Nach seiner starken Aufstiegssaison war es doch etwas überraschend, dass er in der Bundesliga überhaupt nicht Fuß fassen konnte. Spielte nur in vier Partien von Beginn an und erzielte drei Tore – allesamt in der Nachspielzeit.

Emrehan Gedikli

Gerade mal 100 Minuten lang durfte die Trabzonspor-Leihgabe ran. Vom gebürtigen Deutschen durfte man sich auch aufgrund seiner ausgezeichneten Ausbildung durchaus mehr erwarten.

Henri Koudossou

Der Augsburger Leihspieler, der in der bayrischen Regionalliga schon durchaus etabliert war, fiel in Lustenau überhaupt nicht auf.

Nemanja Motika

Auch der 20-jährige Deutsch-Serbe kam mit Vorschusslorbeeren nach Lustenau, erzielte am Ende in 18 Partien nur einen Treffer. Dennoch wechselt der Stürmer nun zum slowenischen Meister Olimpija Ljubljana. Steigerung definitiv notwendig…

Yuliwes Bellache

Der algerische Clermont-Leihspieler wurde lediglich in acht Pflichtspielen eingewechselt, wirkte aber weitgehend überfordert. Bellache stand bei keinem einzigen Lustenauer Sieg auf dem Platz.

AUFSTEIGER

Stefano Surdanovic

In der 2. Liga war der 24-jährige Serbe schon länger kein unbeschriebenes Blatt. Auch im Frühjahr der Saison 2021/22 war er trotz des Abstiegs der Admira einer der auffälligeren Spieler im Team. In Lustenau reifte er nun aber zum absoluten Leistungsträger und zeigte Woche für Woche, dass er dem Zweitligafußball nun endgültig entwachsen ist.

STATISTIKEN

Tore

15 – Lukas Fridrikas
6 – Bryan Teixeira
5 – Anderson
4 – Stefano Surdanovic, Yadaly Diaby, Anthony Schmid
3 – Darijo Grujcic, Michael Cheukoua
1 – Hakim Guenouche, Pius Grabher, Nemanja Motika, Jean Hugonet, Adriel, Matthias Maak, Tobias Berger, Emrehan Gedikli

Assists

9 – Bryan Teixeira
8 – Anderson
7 – Lukas Fridrikas
5 – Stefano Surdanovic
4 – Yadaly Diaby, Hakim Guenouche
3 – Anthony Schmid, Fabian Gmeiner, Torben Rhein
2 – Darijo Grujcic
1 – Nemanja Motika, Cem Türkmen, Dániel Tiefenbach

Assist-Assists

7 – Stefano Surdanovic
6 – Fabian Gmeiner
3 – Pius Grabher, Torben Rhein
2 – Darijo Grujcic, Hakim Guenouche, Jean Hugonet
1 – Bryan Teixeira, Anderson, Michael Cheukoua, Nemanja Motika, Cem Türkmen, Dániel Tiefenbach, Tobias Berger

Gesamte Punkte: 45
Expected Points: 34.30

Erzielte Tore: 52
Expected Goals: 40.20

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen