Der SK Rapid gewinnt gegen den FCSB mit 3:1. Die Vorabanalysen durch die Beobachter des SK Rapid bewahrheiteten sich nicht – während die rumänische... Strebinger und Sonnleitner als Garanten für Rapid-Erfolg über FCSB

Der SK Rapid gewinnt gegen den FCSB mit 3:1. Die Vorabanalysen durch die Beobachter des SK Rapid bewahrheiteten sich nicht – während die rumänische Offensive immer wieder brandgefährlich war, präsentierte sich die Abwehr löchrig und mit dem Tempo der Rapid-Angriffe überfordert.

Zur Halbzeit hätte Rapid bereits höher führen können. Alleine drei Chancen durch Deni Alar, die er zwar allesamt vergab, aber zugleich gut herausarbeitete, hätten die Hütteldorfer Führung höher ausfallen lassen können. Wie im Vorfeld analysiert, war die Doppelsechs der Rumänen viel zu passiv, kam nie richtig in die Zweikämpfe – und wie erwartet spielten auch die Außenverteidiger der Hütteldorfer eine gewichtige Rolle.

Starke erste Hälfte

Das zeigte sich bereits nach wenigen Minuten, als Potzmann den Ball am eigenen Sechzehner gewann und perfekt weiterverarbeitete, bis am Ende Knasmüllner einen Murg-Assist erfolgreich abschloss, weil die Defensivschnittstellen des FCSB völlig offen waren. Ähnliche Situationen prägten die gesamte erste Halbzeit, in der Rapid die Möglichkeit hatte, das Duell bereits vorzuentscheiden.

Stebinger als Matchwinner

Wenn die Rumänen gefährlich wurden, dann über die Seiten bzw. über Halbfeldflanken. So gelang Gnohéré das Auswärtstor, das aber mit Schwabs 3:1 perfekt beantwortet wurde. Mit Fortdauer des Spiels wurde Rapid im Konter phasenweise zu locker und nicht zielgerichtet genug, weshalb man dem überragenden Strebinger danken muss, dass es nur bei einem Auswärtstor blieb. Speziell nach Berishas Ausschluss begann Rapid defensiv zu schwimmen, während man offensiv dennoch Pattsituationen herausarbeiten konnte, die aber alle zu schwammig ausgespielt wurden.

Schlechtes Timing für Trainerkritik

Einen wesentlichen Anteil am Erfolg hatte auch die hitzige Europacup-Stimmung im Allianz-Stadion, die allerdings zur Pause ein wenig getrübt wurde, als der Block West Goran Djuricin mit einer Transparent-Serie anzählte und seinen Rauswurf forderte. Das Timing hätte bei einer 2:0-Pausenführung nach einer der besten Saisonleistungen nicht schlechter sein können. Klar ist die Bühne Europacup eine größere, aber derartige Statements wären beim Spiel gegen Wacker Innsbruck am Sonntag besser aufgehoben gewesen. Unabhängig davon, ob sie inhaltlich berechtigt sind oder nicht.

Spielerbewertungen

1 = sehr schwach
10 = sehr stark
0 = zu kurz eingesetzt

Richard Strebinger … 10

Fantastische Leistung des Rapid-Keepers. Der Schlussmann mit dem markanten Helm ließ die Rumänen immer wieder verzweifeln, zeigte zahlreiche Top-Paraden und war auch mit dem Fuß sehr stark. In dieser Form ist Strebinger definitiv ein Thema für Franco Foda.

Marvin Potzmann … 9

Der Ex-Sturm-Spieler lieferte seine erste echte Top-Leistung für Rapid ab, leitete das wichtige erste Tor aus der eigenen Hälfte heraus ein und präsentierte sich auch defensiv abgebrüht.

Mario Sonnleitner … 10

Nach schwachen Leistungen in den letzten Monaten lieferte Sonnleitner diesmal eine tadellose Vorstellung. Sein Tor zum 2:0 war die Krönung und auch ansonsten hatte der Routinier alles im Griff, gewann praktisch jedes seiner Duelle und hatte Gnohéré praktisch immer unter Kontrolle.

Mateo Barac … 5

Der kroatische Legionär zeigte wieder nur eine durchschnittliche Leistung, kam beim Gegentor etwas zu spät und ließ Gnohéré gewähren. Im Aufbau war Barac diesmal leicht verbessert, trotzdem merkt man ihm an, dass er dringend ein Erfolgserlebnis braucht, um in einen guten Rhythmus zu kommen.

Boli Bolingoli … 6

In Ansätzen spielte der Belgier stark und auch seine Passsicherheit war in Ordnung. Seine Ausweichbewegungen in die Mitte sorgten häufig für Unruhe bzw. Unordnung in den Reihen der Rumänen. Allerdings war Bolingoli nicht zielgerichtet und konkret genug.

Stefan Schwab … 5

Eigentlich war der Kapitän eine der Schwachstellen bei Rapid und man merkte ihm an, dass er nicht hundertprozentig fit ist. Allerdings ist er – wie immer – stets für eine entscheidende Aktion gut, die ihm mit dem wichtigen 3:1 schließlich auch gelang.

Dejan Ljubicic … 5

Der Achter ließ das Spiel im Laufe der ersten Halbzeit ein wenig einschlafen, war über weite Strecken nicht dynamisch genug, stabilisierte sich aber in der zweiten Halbzeit und spielte einen unspektakulären, aber wichtigen Part herunter.

Thomas Murg … 7

Seine Dribblings waren für die Rumänen schwer zu verteidigen und zudem gelangen ihm 1 ½ Assists zum ersten Tor von Knasmüllner und zum 3:1 durch Schwab, als der rumänische Keeper seine halbhohe Flanke schlecht nach vorne abwehrte. Murg steigerte sich im Vergleich zu den Vorwochen.

Christoph Knasmüllner … 8

Seine Technik ist außergewöhnlich und manchmal weiß man gar nicht, wie genau er an seinen Gegenspielern vorbeikommt. Erzielte mit einer abgebrühten Aktion das 1:0 und war auch danach ein ständiger Unruheherd – zumindest wenn man ihm nicht mit starker Physis entgegentritt.

Veton Berisha … 5

Sehr wichtig fürs Team, am Ball aber leider gewohnt schwach. Die weiten Wege, die Berisha ging, öffneten Räume für seine technisch starken Nebenspieler. Läuferisch und kämpferisch war er wie immer top. Seine gelb-rote Karte schmerzt eben wegen seiner Kampfstärke für das Rückspiel.

Deni Alar … 5

Licht und Schatten. Einerseits erarbeitete er sich mehrere Torchancen, hätte drei Tore machen können, zumindest eines aber machen müssen. Gegen den Ball tauchte er aber zu häufig ab und war nicht aggressiv genug. Die Spielhöhe Rapids kam ihm nicht wirklich entgegen und trotzdem war er ein ständiger Unruheherd. Wurde zu einem guten Zeitpunkt ausgewechselt, als man das Gefühl hatte, dass ab sofort nichts mehr geht.

Andrei Ivan … 4

Kam anstelle von Alar und wirkte zu Beginn aufgezuckert, konnte sich dann aber doch nicht durchsetzen und lief sich zu häufig fest. Da auch die gelb-rote Karte dazwischenkam, wurde die Partie nach und nach schwieriger für ihn, weil er häufig auf sich allein gestellt war.

Aleksandar Kostic, Mert Müldür … 0

Zu kurz eingesetzt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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