Die 18. Runde der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und damit kehrt die höchste Spielklasse aus der langen Winterpause zurück. Am Freitag kommt... Faktencheck zur 18. Bundesliga-Runde 2023/24

Die 18. Runde der österreichischen Bundesliga steht vor der Tür und damit kehrt die höchste Spielklasse aus der langen Winterpause zurück. Am Freitag kommt es dabei gleich zum absoluten Topspiel der Runde, wenn der amtierende Meister Red Bull Salzburg den ersten Verfolger, SK Sturm Graz, empfängt. Am Samstag und am Sonntag geht es dann mit den restlichen Spielen weiter, wo unter anderem die Wiener Austria den TSV Hartberg empfängt und der LASK auf die starke Klagenfurter Austria trifft.

FC Red Bull Salzburg – SK Sturm Graz

Freitag 20:30, Red Bull Arena, Schiedsrichter: Harald Lechner

Die Frühjahrsaison der österreichischen Bundesliga startet gleich mit einem echten Kracher! Bedingt durch die bevorstehende Punkteteilung hat dieses Duell zwar nicht die größte Bedeutung im Kampf um die Meisterschaft, allerdings kann es definitiv als Standortbestimmung gesehen werden. Die Salzburger spielten für ihre Verhältnisse einen eher durchwachsenen Herbst und stehen bereits bei so vielen Niederlagen, die sie teilweise in den letzten Jahren über eine gesamte Saison hatten. Mit dem Ausscheiden aus dem internationale Geschäft, kann man sich nun voll und ganz auf die heimischen Bewerbe konzentrieren und alles diesem Ziel unterordnen. Damit das gelingt ist man recht aktiv auf dem Transfermarkt gewesen und begrüßte einige Neuzugänge in den eigenen Reihen. Dazu kehrt mit Fernando ein potenzieller Starspieler zurück und ist endlich wieder fit. Er schnürte beim 3:2 Cuperfolg über den LASK auch gleich einen Doppelpack.

Der SK Sturm Graz war im Winter auch nicht untätig und verstärkte sich mit zwei Leihspielern aus der Premiere League, die der Qualitätsdichte nochmal einen Schub geben sollen. Offensivspieler Biereth konnte sich dabei bereits gut in Szene setzen und erzielte beim 2:0-Cuperfolg über die Wiener Austria bei seinem Debüt direkt einen wichtigen Treffer. Leistungstechnisch werden die Steirer allerdings eine Schippe drauflegen müssen, stotterte der Motor doch speziell im ersten Durchgang noch gehörig und darf man sich bei der eigenen Effizienz vor dem Tor bedanken, dass man dennoch den Aufstieg recht problemlos schaffte. Daher darf man gespannt sein, wie man in Salzburg auftreten wird, könnte man doch mit einem Sieg die Tabellenführung erobern, was sicherlich ein Statement im Kampf um den Titel wäre.

Fakten

– Zum 15. Mal duellieren sich der SK Puntigamer Sturm Graz und FC Red Bull Salzburg als Führungsduo in einem Spiel der Bundesliga. Sturm gewann drei dieser Spiele, Salzburg deren acht, bei drei Remis – das Hinspiel endete in Graz mit 2:2.

– Der FC Red Bull Salzburg gewann in der Bundesliga in den letzten drei Kalenderjahren sein Auftaktspiel und erzielte dabei jeweils mehr als ein Tor. Der SK Puntigamer Sturm Graz gewann 2022 das Auftaktspiel (1:0 gegen den SK Rapid), blieb davor allerdings 10 Jahre in Folge im ersten BL-Spiel sieglos.

– Der SK Sturm Graz ist in der Bundesliga als Tabellenzweiter seit 12 Spielen ungeschlagen (9S 3U) – zuvor blieb Sturm nur von Oktober 1995 bis März 1996 in so vielen BL-Spielen in Folge als Tabellenzweiter ungeschlagen (12 – 8S 4U) und nie länger.

– Der SK Sturm Graz holte in dieser Saison der Bundesliga 17 Punkte aus den ersten acht Auswärtsspielen – so viele wie zuvor nur 1998/99 (damals sogar 19 Punkte). Die Grazer trafen erstmals 18 BL-Auswärtsspiele in Folge und blieben zuletzt am 22. Oktober 2022 in einem Auswärtsspiel torlos (0:0 in Salzburg).

– Der SK Sturm Graz holte in dieser Saison der Bundesliga neun Punkte nach Rückständen – so viele wie kein anderes Team in dieser BL-Herbstsaison. Beim 2:2 im Hinspiel gegen den FC Red Bull Salzburg punkteten beide Teams nach Rückständen (1-0-Führung von Salzburg und 2-1-Führung von Sturm).

Letztes Duell:
Sturm 2:2 Salzburg
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 187 (78 Siege Salzburg, 52 Remis, 57 Sturm)
Verletzt: Terzic, Baidoo, Wallner, Capaldo / Jatta, Scherpen
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Konate / Gorenc-Stankovic
Nächstes Spiel: BW Linz-Salzburg / Sturm-Rapid

 

SCR Altach – FC Blau-Weiß Linz

Samstag 17:00, Cashpoint Arena, Schiedsrichter: Jakob Semler

Beim SCR Altach verlief die Winterpause alles andere als ruhig und Sportdirektor Kirchler bastelte eifrig am Kader. Gleich mehrere Neuzugänge übersiedelten ins Ländle und war das Ausdruck dafür, dass man mit dem Verlauf des Herbstes nicht wirklich zufrieden sein konnte. Vor allem zum Schluss hin ging den Vorarlbergern sichtlich der Saft aus und gab es nur einen einzigen Sieg aus den letzten neun Bundesligaspielen. Damit ist man mehr oder weniger in der Qualifikationsgruppe einzementiert und gilt es für die Altacher nun, sich die bestmögliche Ausgangsposition für den Abstiegskampf zu erarbeiten. Der Auftakt ging allerdings gehörig schief und setzte es eine 1:2 Niederlage beim Zweitligisten DSV Leoben.

Beim FC Blau-Weiß Linz dagegen verlief die Winterpause äußerst ruhig und gab es kaum Bewegung im Kader, weshalb man augenscheinlich mit diesem weiterarbeiten will und die Ziele in Reichweite sieht. Die Linzer kamen auch im Verlauf des Herbstes immer besser in die Saison herein und stabilisierten ihre Leistungen, wodurch Highlight-Siege wie jener gegen Salzburg dabei herauskamen. In der Vorbereitung konnte Trainer Scheiblehner nun weiter an seiner Spielanlage feilen und man darf gespannt sein, ob die Linzer noch einen weiteren Sprung machen können, um in ruhige Gewässer zu gelangen und nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben.

Fakten

– Der FC Blau Weiß Linz und SCR Altach duellierten sich in den Saisonen 2011/12 und 2012/13 in der 2. Liga. Dabei gewann Blau Weiß zwei der ersten drei Duelle (1N) und Altach blieb in den letzten fünf dieser Spiele ungeschlagen (3S 2U). Das Hinspiel im -Bundesliga-Grunddurchgang endete 1:1.

– Der SCR Altach ist in der Bundesliga seit acht Jahren beim Frühjahrs-Auftakt sieglos (5U 3N). Den letzten Sieg im ersten BL-Spiel des Jahres gab es 2015 mit 2:0 gegen den FC Admira. Die letzten drei Auftaktspiele zu einem BL-Frühjahr verlor Altach – zwei mehr als davor in den ersten neun Saisonen. Der FC Blau Weiß Linz ist seit vier Jahren im ersten Spiel des Frühjahrs ungeschlagen (2S 2U) – immer in der 2. Liga.

– Der SCR Altach erzielte neun seiner 13 Tore (69%) entweder in der Anfangsviertelstunde (5) oder in der Schlussviertelstunde (4) – der höchste Anteil in diesem Zeitraum aller Teams in dieser Herbstsaison der Bundesliga. Beim 1:1 gegen den FC Blau Weiß Linz traf Atdhe Nuhiu in der 13. Minute.

– Der FC Blau Weiß Linz verwertete 50% seiner Großchancen – der höchste Anteil eines Teams in dieser Herbstsaison der Bundesliga. Allerdings wurden gegen die Linzer auch 49% der Großchancen verwertet – ebenfalls der höchste Anteil.

– Simon Pirkl vom FC Blau Weiß Linz erzielte sowohl das erste BL-Tor des Aufsteigers (beim Auftakt gegen den WAC) als auch das bislang letzte (zum Jahresabschluss gegen die WSG Tirol). Das dritte Tor in seiner Karriere in der Bundesliga erzielte er im Hinspiel gegen den SCR Altach.

Letztes Duell:
BW Linz 1:1 Altach
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 1 (1 Remis)
Verletzt/Angeschlagen: Prietl / Haudum, Tursch, Ronivaldo
Gesperrt: Fadinger / Niemand
Gefährdet: Gugganig / Koch, Mensah
Nächstes Spiel: Austria-Altach / BW Linz-Salzburg

 

FK Austria Wien – TSV Hartberg

Samstag 17:00, Generali Arena, Schiedsrichter: Alan Kijas

Beim FK Austria Wien war über die gesamte Winterpause etwas los und Bewegung im Verein. Nicht nur abseits des Feldes, sondern auch kadertechnisch gab es vor allem auf der Abgangsseite einige Abschiede, wobei jene von Jukic und Braunöder sportlich besonders schmerzhaft sind, da man im Gegenzug auch keinen Ersatz holte. Gleichzeitig verletzte sich auch Stürmer Asllani, womit man nun auch in der Offensive noch dünner besetzt ist, als ohnehin schon. In der Vorbereitung versuchte man an der Offensive zu arbeiten, die im Herbst eher einem lauen Lüftchen ähnelte. Der Auftakt im Cup gegen Sturm verhieß in der Hinsicht auch nichts Gutes, waren doch die üblichen Probleme zu sehen und man weitestgehend harmlos und schied man sang- und klanglos mit einem 0:2 aus. Nun wartet ein enorm wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten um die Meistergruppe, wo nur drei Punkte zählen.

Auf der anderen Seite blieb es beim TSV Hartberg weitestgehend ruhig und nur mit Christoph Lang einen Abgang zu vermelden, wobei eine Personalie die Steirer auf Trapp hielt. Die Rede ist von Senkrechtstarter Entrup, der nach seinem starken Herbst einige Anfragen auf dem Tisch hatte und wo die Hartberger schon mit einem Jackpot in Sachen Ablöse spekulierten. Letztlich zerschlug sich ein Transfer und bleibt der Teamspieler nun bis zum Sommer, was sportlich natürlich sehr wertvoll sein wird. Dank dem starken Herbst hat man sich eine tolle Ausgangsposition erarbeitet und braucht de facto nur noch zwei Siege, um den Einzug in die Meistergruppe zu fixieren. Den ersten großen Schritt könnte man gleich in Wien machen und damit auch direkt Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken.

– Der TSV Hartberg gewann in der Bundesliga nach sechs Niederlagen in Folge im Hinspiel erstmals wieder seit April 2021 gegen den FK Austria Wien. So viele BL-Siege in Folge gegen ein Team feierte die Wiener Austria davor zuletzt gegen den SV Mattersburg (6 von 2016 bis 2017).

– Keines der sieben Heimspiele des FK Austria Wien gegen den TSV Hartberg in der Bundesliga endete remis (5S Austria, 2S Hartberg). Die Wiener gewannen die letzten drei Heimspiele gegen die Hartberger und kassierten in den letzten zwei davon kein Gegentor.

– Der FK Austria Wien gewann in der Bundesliga von 2021 bis 2023 das erste Spiel des Kalenderjahres. Wenn das erste BL-Spiel des Jahres daheim stattfand, blieb die Austria zuletzt sechsmal in Folge ungeschlagen (4S 2U) und verlor zuletzt 2004 (0:1 gegen Pasching). Hartberg verlor nur 2020 den Frühjahrs-Auftakt und gewann 2023 erstmals das erste Spiel des Jahres (1:0 in Ried).

– Der FK Austria Wien ist in der Bundesliga seit fünf Heimspielen ohne Gegentor – erstmals seit 2009 so lange (ebenfalls 5). Die Wiener Austria blieb in sechs der ersten acht BL-Heimspiele ohne Gegentor – erstmals in der Drei-Punkte-Ära und zuletzt 1989/90 (ebenfalls 6).

– Hartbergs Tobias Kainz absolviert bei einem Einsatz gegen den FK Austria Wien sein 250. Spiel in der Bundesliga und sein 26. BL-Spiel gegen den FK Austria Wien (wie gegen den WAC) – gegen kein Team mehr.

Letztes Duell:
Hartberg 2:1 Austria
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 13 (8 Siege Austria, 1 Remis, 4 Siege Hartberg)
Verletzt/Angeschlagen: Raguz, El Sheiwi, Wustinger, Früchtl, Asllani / Ehmann, Bowat
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Handl / Prokop, Diakite
Nächstes Spiel: Austria-Altach / Hartberg-LASK

 

WSG Tirol – SC Austria Lustenau

Sonntag 14:30, Tivoli Stadion, Schiedsrichter: Sebastian Gishamer

Zu einem Abstiegskracher kommt es zum Auftakt in dieser Begegnung, wenn der Tabellenvorletzte den Letzten zum Duell empfängt. Der Herbst der WSG Tirol war alles andere als zufriedenstellend und wohl der schwerste seit dem Aufstieg in die höchste Spielklasse. Lange Zeit hing man im Tabellenkeller fest und darf sich beim Gegner bedanken, dass es eine noch schlechtere Mannschaft gab. Erst aus den letzten vier Spielen holte man immerhin noch zwei Siege und konnte sich damit etwas vom letzten Platz absetzen. Daher ist dieses Spiel nun auch so wichtig, denn mit einem Sieg würde man den Vorsprung auf elf Punkte ausbauen und damit die Vorarlberger auf Distanz halten.

Auf der anderen Seite übernahm in der Winterpause mit Andreas Herauf ein neuer Trainer das Zepter beim SC Austria Lustenau und dieser soll das scheinbar unmögliche doch noch möglich machen, nämlich den Klassenerhalt. Die Lustenauer spielten einen historisch schlechten Herbst und gab es keinen einzigen (!) Sieg in 17 Spielen, was unglaublich erscheint. Dementsprechend aktiv war man auch auf dem Transfermarkt tätig und begrüßte gleich fünf Neuzugänge im Kader, während man sich von einigen faulen Äpfeln trennte. Man darf gespannt sein, ob es Neo-Trainer Heraf gelingt, die Lustenauer direkt zu stabilisieren und die Trendumkehr zu schaffen. Ein Sieg wäre für dieses Ziel unheimlich wichtig und könnte hier einen neuen Flow auslösen, um aus dem Schlamassel einen Ausweg zu finden.

– In den fünf Duellen in der Bundesliga dieser beiden Teams ging jeweils jene Mannschaft als Sieger vom Platz, die das 1:0 erzielte, obwohl in vier der fünf Duelle beide Teams trafen – drei Siege WSG Tirol, zwei Siege SC Austria Lustenau. Im Hinspiel in Runde 7 gewann die WSG und feierte damit den ersten Saisonsieg (3-2 A).

– In den vergangenen sechs Heimspielen des Tabellenvorletzten gegen den Tabellenletzten in der Bundesliga blieb der Tabellenvorletzte sieglos (1U 5N). Zuletzt gewann der 11. sein BL-Heimspiel gegen den 12. im April 2022, als der TSV Hartberg den SCR Altach bezwang (4:0 H).

– Die WSG Tirol beendete das Kalenderjahr 2023 mit einem Sieg (2:1 auswärts bei Blau-Weiß Linz). Zwei Siege in Folge gelangen der WSG in der Bundesliga zuletzt 2022/23, als das letzte Spiel des Jahres 2022 (2:0 gg. Ried) und das erste Spiel des Jahres 2023 (2:1 beim WAC) gewonnen wurde.

– Der SC Austria Lustenau erzielte 88% seiner Treffer nach der Halbzeitpause (7 von 8) – der höchste Anteil eines Teams in dieser Saison der Bundesliga. Lustenau erzielte gegen die WSG Tirol die letzten neun BL-Tore allesamt in Hälfte 2, nur der erste Treffer gegen die WSG gelang Lustenau in Hälfte 1 (Anthony Schmid im Juli 2022 in Minute 12 beim 2:1-Heimsieg).

– Lustenaus Anthony Schmid erzielte bei der 2:3-Niederlage im Hinspiel seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga, vier seiner sechs BL-Tore erzielte er gegen die WSG Tirol, drei dieser vier in Hälfte 2.

Letztes Duell:
Lustenau 2:3 WSG
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 5 (3 Siege WSG, 2 Siege Lustenau)
Verletzt/Angeschlagen: Oswald, Gugganig / Maak, Surdanovic, Devisate
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Taferner, Üstündag / Rhein, Grujicic
Nächstes Spiel: WAC-WSG / Lustenau-Klagenfurt

Wolfsberger AC – SK Rapid Wien

Sonntag 14:30, Lavanttal Arena, Schiedsrichter: Christian-Petru Ciochirca

Beim Wolfsberger AC ging es in der Winterpause eigentlich eher ruhig zu, ehe sie mit einem regelrechten Knalleffekt endete. Stürmer Mohamed Bamba, den man erst im Sommer ablösefrei holte und der einen starken Herbst spielte, wurde nach Frankreich verkauft und brachte eine Rekordablöse von fünf Millionen Euro ein – was für ein tolles Geschäft! Damit bewiesen die Kärntner mal wieder ihr Händchen für Stürmer und klingelten dadurch bereits mehrmals die Vereinskassen. Allerdings ist das gleichzeitig natürlich ein Dämpfer im Kampf um die Meistergruppe und wird die Aufgabe ohne den besten Torschützen nicht gerade leichter. Zum Auftakt geht es im Duell gegen den SK Rapid auch gleich gegen einen direkten Konkurrenten, der mit einem Zähler vor den Kärntnern auf den begehrten sechsten Platz liegt. Daher lautet hier die Devise: Verlieren verboten.

Auch der SK Rapid konnte in der Winterpause ein gutes Geschäft abschließen, da man mit Kühn einen Spieler um über drei Millionen Euro verkaufen konnte, den man zuvor ebenfalls ablösefrei nach Wien lotsen konnte. Im Gegenzug wechselte mit Christoph Lang ein vielversprechender U21-Teamspieler nach Hütteldorf und darf nun sein Können zeigen. Ansonsten bekam Neo-Trainer Klauß nun eine ganze Vorbereitung Zeit, seine Spielidee zu implementieren und darf man gespannt sein, ob die Wiener ein anderes Gesicht in der Liga zeigen werden. Zum Auftakt im Cup-Viertelfinale zeigte man eine wechselhafte Leistung und tat sich vor allem im ersten Durchgang schwer, setzte sich aber letztlich dennoch mit 3:1 Erfolg über St. Pölten durch. Nun wartet allerdings ein enorm wichtiges Spiel in Wolfsberg, wo man mit einem Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung Meistergruppe machen könnte. Freitagnachmittag gab es aber eine Hiobsbotschaft: Kapitän und Goalgetter Guido Burgstaller wird wegen einer Muskelverletzung ausfallen.

– Der SK Rapid traf in der Bundesliga in den vergangenen 16 Duellen gegen den WAC immer (34 Tore) und damit erstmals so oft in Folge gegen die Lavanttaler. Der WAC hat gegen kein anderes BL-Team eine so lange Gegentorserie wie momentan gegen Rapid. Weiters traf der WAC in den letzten sechs BL-Duellen gegen Rapid – in mehr in Folge nie.

– Der WAC startet in der Bundesliga zum achten Mal in Folge mit einem Heimspiel ins neue Kalenderjahr. Die Lavanttaler haben dabei eine überaus positive Bilanz mit je drei Siegen und Remis bei nur einer Niederlage, diese Niederlage kassierte der WAC allerdings 2023 (1:2 gg. WSG).

– Wenn der SK Rapid in der Bundesliga mit einem Auswärtsspiel ins neue Kalenderjahr startete, dann blieben die Hütteldorfer in den letzten sechs solcher Spiele sieglos (2U 4N). Der letzte BL-Jahresauftaktsieg, wenn dieser auswärts stattfand, gelang den Hütteldorfern allerdings in Kärnten – 2008 mit 2:0 bei SK Austria Kärnten.

– Der WAC gewann in der Bundesliga die letzten beiden Heimspiele – erstmals seit der Saison 2021/22 (6), und blieb in diesen ohne Gegentor – wie zuletzt im Jänner 2021, in mehr zuletzt 2017/18 (3 Heimspiele). Der SK Rapid gewann drei der letzten vier BL-Auswärtsspiele und kassierte in den ersten acht Auswärtsspielen nur fünf Gegentore – Topwert in dieser BL-Saison und nur 1982/83 weniger (4).

– Der SK Rapid erspielte sich in dieser Saison in der Bundesliga den höchsten Expected Goals Wert (36.8) und hatte die meisten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (503). Weiters gaben die Hütteldorfer die meisten Schüsse ab (287) und ließen auch die wenigsten gegnerischen Schüsse zu (171). Die Schussgenauigkeit von 54% ist ebenfalls die beste nach den ersten 17 Spielen dieser BL-Saison.

Letztes Duell:
Rapid 3:3 WAC
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 41 (14 Siege, WAC,11 Remis, 16 Siege Rapid)
Verletzt/Angeschlagen: Sabitzer / Burgstaller, Schick, Gale, Cvetkovic, Bajilicz, Strunz
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Veratschnig / Querfeld
Nächstes Spiel: WAC-WSG / Sturm-Rapid

 

LASK – SK Austria Klagenfurt

Sonntag 17:00, Raiffeisen Arena, Schiedsrichter: Markus Hameter

Beim LASK ging es in der Winterpause vergleichsweise ruhiger zu und gab es kaum Transferbewegungen innerhalb des Kaders. Zwei interessante Neuzugänge wurden geholt, einerseits mit Valon Berisha einen bekannten Namen aus der Vergangenheit, der seine Qualitäten in Österreich schon unter Beweis stellen konnte, andererseits mit Copado einen jungen Stürmer, der von den Bayern zu den Linzern kommt. Zum Auftakt hat man gleich ein hartes Programm zu absolvieren, kam es zunächst zum Duell im Cup gegen Meister Salzburg, welches man knapp mit 2:3 verlor und damit aus dem Bewerb schied. Nun geht es gegen Austria Klagenfurt, die einen starken Herbst hinlegten und unangenehm zu bespielen sind. Zumindest kann man hier auf die eigene starke Bilanz bauen und sind die Kärntner eine Art Lieblingsgegner.

Der SK Austria Klagenfurt verbrachte ebenfalls einen recht ruhigen und langen Winter und konnte man daher an Feinheiten in der eigenen Spielanlage arbeiten. Mit dem Herbst können die Kärntner dabei mehr als nur zufrieden sein, waren die Umstände doch mit dem ausgedünnten Kader wohl so schwer wie seit dem Aufstieg nicht mehr und schaffte es Trainer Pacult dennoch, das absolute Maximum aus den Möglichkeiten zu holen. Dadurch steht man aktuell auch in der Meistergruppe und hat sich eine gute Ausgangsposition geschaffen, die es nun in den verbleibenden Runden vor der Punkteteilung zu verteidigen gilt. Allerdings wartet ein schwerer Gegner zum Auftakt, gegen den man in der jungen Ligageschichte nach wie vor keinen Sieg einfahren konnte.

– Der LASK blieb in den 18 Pflichtspielen (inkl. Regionalliga Mitte) gegen den SK Austria Klagenfurt ungeschlagen (14S 4U) und traf in jedem dieser 18 Duelle (insgesamt 53 Tore). Der höchste Sieg in diesen Duellen war ein 7:0 des LASK in Klagenfurt am 14. März 2014 in der Regionalliga Mitte.

– Der LASK verlor seit der Ligareform in der Bundesliga nur einmal das erste Spiel im Frühjahr (2021 zuhause mit 2:4 gegen die WSG Tirol) bei drei Siegen und einem Remis (2022 gegen Klagenfurt, 2:2 H). Klagenfurt startete immer mit einem Auswärtsspiel ins Frühjahr – zwei dieser drei Spiele (inkl. diesem) gegen den LASK.

– Der LASK blieb in den ersten acht Heimspielen dieser Saison der Bundesliga ungeschlagen (6S 2U) und holte aus diesen Spielen 20 Punkte – erstmals so viele in der 3-Punkte-Ära. Ungeschlagen nach neun Heimspielen blieb der LASK in der BL-Historie bisher vier Mal (1983(84, 1984/85, 1997/98 und 2018/19). Weiters kassierte der LASK in den ersten acht Heimspielen dieser BL-Saison nur zwei Gegentore – erstmals so wenige in der Klubhistorie.

– Der SK Austria Klagenfurt holte aus den ersten acht Auswärtsspielen 15 Punkte – erstmals so viele, und kassierte dabei neun Gegentore sowie eine Niederlage (0-4 beim WAC) – jeweils erstmals so wenige zum Vergleichszeitpunkt einer Saison in der Bundesliga.

– Mit Klagenfurts Sinan Karweina (14) und LASK-Spieler Robert Zulj (12) treffen nicht nur die beiden Topscorer dieser BL-Saison aufeinander, sondern auch die beiden Spieler, deren direkte Torbeteiligungen 2023/24 ihren Teams die meisten Punkte einbrachten. Ohne den Torbeteiligungen der beiden hätten sowohl der LASK als auch Klagenfurt 12 Punkte weniger in dieser Saison der Bundesliga

Letztes Duell:
Klagenfurt 1:3 LASK
Direkter Vergleich seit 74/75:
Spiele insgesamt: 7 (4 Siege LASK, 3 Siege Klagenfurt)
Verletzt/Angeschlagen: Wiesinger, Mustapha, Renner, Taoui / Kujarkovic
Gesperrt: Niemand
Gefährdet: Jovicic, Stojkovic, Talovierov / Niemand
Nächstes Spiel: Hartberg-LASK / Lustenau-Klagenfurt

Dalibor Babic