Beim SK Rapid gab es in den letzten Wochen zahlreiche Gerüchte um Neuzugänge und die Fans warten gespannt auf Vollzugsmeldungen, die sicher nicht mehr... Rapid-Stürmer Bernhard Zimmermann vor Wechsel zum WAC

Beim SK Rapid gab es in den letzten Wochen zahlreiche Gerüchte um Neuzugänge und die Fans warten gespannt auf Vollzugsmeldungen, die sicher nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen werden. In der Zwischenzeit vermeldet die Krone jedoch einen weiteren Abgang, der sogar einen der wenigen Publikumslieblinge betrifft.

Bernhard Zimmermann steht vor einem Wechsel zum Wolfsberger AC. Die Kärntner sollen eine Leihe inklusive Kaufoption ausgehandelt haben. Dieser Transfer wird dem einen oder anderen Rapid-Anhänger sauer aufstoßen, denn Bernhard Zimmermann identifiziert sich zu hundert Prozent mit dem Verein und zeigt das auch auf dem Platz. Mangelnden Einsatzwillen konnte man ihm nie vorwerfen und er erzielte immerhin die zweitmeisten Tore in der vergangenen Saison – obwohl er meistens als Joker in die Partie kam.

Der Rapid-Stürmer wurde aber ein Opfer des Spielsystems. Zoran Barisic setzt auf eine Solo-Spitze und an Guido Burgstaller gibt es natürlich kein Vorbeikommen. Die Rolle des Jokers wird dem 21-Jährigen nicht gut geschmeckt haben, immerhin kam er bei acht Startelfeinsätzen in der Meisterschaft ganze 21 Mal von der Bank. In 835 Liga-Minuten steuerte er aber starke sieben Tore bei und war damit der zweitbeste Torschütze beim SK Rapid. Marco Grüll, der 2323 Minuten auf dem Platz stand, erzielte nur sechs Treffer. Bernhard Zimmermann traf im Schnitt alle 120 Minuten, Grüll brauchte im Schnitt 388 Minuten für ein Tor. Allerdings darf man bei dieser Rechnung nicht unterschlagen, dass Marco Grüll im Gegensatz zu Zimmermann auch einige Assists beisteuerte.

Zimmermann wird beim SK Rapid zum Verhängnis, dass er im Sturmzentrum eindeutig besser aufgehoben ist als auf dem Flügel und für die Außenpositionen keine langfristige Alternative ist. Man darf davon ausgehen, dass Markus Katzer für die Offensive eher Spielertypen sucht, die sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Flügeln agieren können. Bei Fally Mayulu, dem einzigen echten Neuzugang in der bisherigen Transferperiode, ist dies der Fall.

Auch der WAC-Spieler Maurice Malone, der in Hütteldorf ein Thema sein soll, ist in der Offensive auf mehreren Positionen einsetzbar. Dass der Wechsel des Deutschen aufgrund des Zimmermann-Transfers nun wahrscheinlicher ist, ist allerdings nicht gesagt. Der SK Rapid wird nämlich nicht mit den Kärntnern, sondern mit dem FC Augsburg verhandeln müssen, wenn sie den 22-Jährigen verpflichten wollen.

Da man davon ausgehen kann, dass Guido Burgstaller auch in der kommenden Saison, solange er verletzungsfrei bleibt, das Um und Auf im Sturmzentrum des SK Rapid sein wird, ist der Transfer durchaus nachvollziehbar. Der WAC erhält einen jungen Spieler mit ausgeprägtem Torinstinkt, der noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist und vor allem Einsatzzeit benötigt. Diese hätte er beim SK Rapid auch in der kommenden Saison unter Zoran Barisic nicht bekommen.

Stefan Karger