Wenige Wochen vor dem Start in die Frühjahrssaison der tipp3-Bundesliga nimmt abseits.at die zehn Vereine genauer unter die Lupe. Nach den Spielerbewertungen und den... Toranalyse zur Herbstsaison der tipp3-Bundesliga | FC Admira Wacker Mödling

Bernhard Schachner (Admira Wacker Mödling)Wenige Wochen vor dem Start in die Frühjahrssaison der tipp3-Bundesliga nimmt abseits.at die zehn Vereine genauer unter die Lupe. Nach den Spielerbewertungen und den Verbesserungstipps, werden in diesem Teil einige Besonderheiten und taktische Highlights im Hinblick auf die erzielten Tore betrachtet. In diesem Artikel betrachten wir den FC Admira Wacker Mödling, der nach einer Serie von Misserfolgen gegen den Abstieg kämpft – und das obwohl das Kühbauer-Team beachtliche 31 Mal einnetzte.

5. Runde: FC Admira Wacker Mödling – FC Red Bull Salzburg 3:0, Philipp Hosiner

Obwohl er mittlerweile für Austria Wien auf Torjagd geht ist Philipp Hosiner noch immer der beste Torschütze der Admira. Fünf seiner 21 Bundesligatore erzielte er noch für die Niederösterreicher – unter anderem das 3:0 beim Torfestival gegen Red Bull Salzburg. Bei diesem sah man zum einen den Tordrang des Eisenstädters und zum anderen das direkte Vertikalspiel des aktuellen Tabellenachten.

Hier sieht man den Ausgangspunkt des Treffers, die Dreiecksbildung durch Marcel Sabitzer, Bernhard Schachner und Gernot Plassnegger (rot). Dadurch erhalten die Salzburger trotz Gleichzahl keinen Zugriff auf den Ball und können das Kombinationsspiel der Admiraner nicht unterbrechen. In zentralerer Position erkennt Lukas Thürauer (schwarz) den freien Raum auf der rechten Angriffseite, wohin Plassnegger einen hohen Steilpass spielt, und zieht gegen Ibrahim Sekagya einen erfolgreichen Sprint an. In der Mitte erkennt man einmal mehr die typisch hohe Stellung von Hosiner, die dazu führte, dass die Verteidigungslinie der Bullen zurückgedrängt und eine Abseitsstellung von Thürauer verhindert wird. Die Flanke seines Teamkollegen konnte der Torjäger ohne Probleme einköpfen – das vorerst letzte Tor Hosiners im Admira-Dress.

7. Runde: FC Admira Wacker Mödling – Wolfsberger AC 1:1, Rene Schicker

Das zweite Tor, das im Rahmen dieser Toranalyse untersucht werden soll, stammt aus dem Heimspiel gegen den Wolfsberger AC und zeigt, dass die Admira nicht nur ein stures Vertikal- und Konterspiel aufziehen, sondern auch kompakte Spielweisen des Gegners aufbrechen kann.

Wie man im obigen Bild erkennt stehen die Kärntner äußerst kompakt, der Raum zwischen den Linien ist unbesetzt und gesichert. Genau dorthin wollen aber die Niederösterreicher kommen. Anstatt – wie beispielsweise gegen Rapid Wien – ungeduldig nach vorne zu spielen nützen sie in diesem Fall die Breite des Platzes um mit einer Seitenverlagerung über Patrik Jezek (schwarz) das gegnerische Mittelfeld zu umspielen zwischen die Linien zu kommen. Da die WAC-Außenspieler nicht blind rausstürmen können, weil sonst die Kompaktheit der eigenen Formation zerrissen würde, hat der Tscheche etwas Zeit um sich zu drehen und Issiaka Ouedraogo (gelb) im Sturmzentrum anzuspielen.

Dem Stürmer aus Burkina Faso kommt in dieser Szene eine entscheidende Rolle zu. Mit dem Rücken zum Tor nutzt er seinen bulligen Körper um den Ball abzuschirmen und per Ferse den startenden Jezek einzusetzen. Dieser dringt bis zur Grundlinie durch und legt auf Rene Schicker (blau) zurück, der sich im Gegensatz zu den beiden WAC-Verteidiger (weiß) nicht blind zum Ball bzw. Tor hin orientiert, sondern aus dem Rückraum problemlos treffen kann.

13. Runde: FC Admira Wacker – FK Austria Wien 2:2, Bernhard Schachner

Zum Abschluss sehen wir uns ein Paradebeispiel für das berüchtigte Konterspiel von Admira Wacker unter Dietmar Kühbauer. Das ausgewählte Spiel steht dabei symptomatisch für die Verfassung der Mannschaft, denn obwohl man gegen die Austria zuhause vier Tore schoss ging man als Verlierer vom Platz.

Ausgangspunkt des zwischenzeitlichen 2:2 war ein Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte auf der rechten Abwehrseite. Nach der Eroberung treten alle vier Mittelfeldspieler umgehend den Weg nach vorne an, was allerdings stark risikobehaftet ist. Mit einem Ballverlust in dieser Phase wäre das gesamte Wacker-Mittelfeld ausgeschaltet und der Austria eine hochkarätige Torchance eröffnen. Da Thorsten Schick aber den Ball behaupten kann und auf Thürauer abspielt ist der Gegenstoß aus Sicht der Austria nur mehr schwer aufzufangen.

Die einzige Möglichkeit bietet sich Kaja Rogulj (weiß), der hier den Pass von Thürauer (blau) auf Jezek (grün) richtig antizipiert und unterbrechen, jedoch nicht unter Kontrolle bringen kann. Die Niederösterreicher – unter anderem der spätere Torschütze Bernhard Schachner – lassen sich davon allerdings nicht ablenken und stürmen weiter nach vorne, nur Thürauer bewahrt die Übersicht und kann in der Folge einen neuen Passversuch starten.

Nachdem dieser erfolgreich ist hat die Admira eine erdrückende Überlegenheit gegenüber Manuel Ortlechner. Der FAK-Kapitän muss einschieben und versuchen Jezek (grün) zu attackieren, wird aber leicht überspielt. Den anschließenden Steilpass kann Schachner (gelb) problemlos im Eins-gegen-Eins gegen Torhüter Heinz Lindner verwerten.

Bildquelle: http://www.laola1.tv/

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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