Eine alte Sportweisheit besagt: Never change a winning Team! Der Erfinder dieses Zitates hatte als letzten Gegner aber wahrscheinlich keine ähnlich desolate Mannschaft wie... Nationalteam: Umstellungen trotz Sieges gegen Lettland?

Eine alte Sportweisheit besagt: Never change a winning Team! Der Erfinder dieses Zitates hatte als letzten Gegner aber wahrscheinlich keine ähnlich desolate Mannschaft wie Lettland. Der nächste Gegner unserer Nationalmannschaft ist dann schon ein ganz anderes Kaliber. Auch wenn die Polen in Slowenien eine herbe Niederlage einstecken mussten. Unterschätzen darf man sie auf keinen Fall.

Beim 6:0-Heimsieg gegen Lettland schickte Franco Foda seine Mannen in einem 4-2-3-1 aufs Feld. Gegen einen derart harmlosen Gegner ist so eine Ausrichtung absolut zu vertreten. Wenn dann aber Spieler der Marke Lewandowski oder Piatek im gegnerischen Angriff ihr Unwesen treiben, dann kann das schnell nach hinten losgehen.

Mehr Stabilität durch einen zusätzlichen „Verteidiger“

Der wohl logische Schritt für eine stabilere Defensive wäre wohl ein zusätzlicher Abwehrspieler. Um hiermit die Offensive nicht zu schwächen, wäre ein Hybridspieler wahrscheinlich die beste Lösung. Quasi ein Spieler, der den mittleren Part in der Innenverteidigung übernimmt und bei eigenem Ballbesitz in die Rolle des spieleröffnenden Sechsers schlüpft.

Dieser Spieler wäre dann prädestiniert für die Rolle des Lewandowski-Wachhundes. Der FC Bayern-Knipser lässt sich im Nationalteam nämlich gerne ein wenig fallen, um die gegnerische Abwehr aus dem Rückraum zu bespielen. Mit einem Spieler, der ihn stetig verfolgt, könnte man dem Stürmerstar wohl wichtige Räume nehmen und ihm so den Zahn ziehen. Mit Ilsanker und Baumgartlinger hätte man für diese Position zwei erfahrene, spielstarke Akteure im Kader, die diese Position auch schon im Verein bespielt haben

Piatek die Räume zustellen

Im Gegensatz zu vergangenen Tagen, wo man den Polen mit der Entschärfung von Lewandowski eher leicht den Wind aus den Segeln nehmen konnte, gibt es heute im polnischen Angriff einen weiteren großen Gefahrenherd. Dieser heißt Krzysztof Piatek und spielt für den AC Mailand. Der Stürmer besitzt große Qualitäten, wenn es darum geht Räume früh zu erkennen und diese zu bespielen. Das bekam auch Österreich zu spüren. Der Stürmer erzielte nach einem Eckball im Hinspiel das Siegtor der Polen.

Seine (gemeinsam mit seinem Abschluss) wohl größte Stärke kann man ihm mit einer Manndeckung nur schwer berauben – wie auch schon das Hinspiel gezeigt hat. Hier ist es wohl besser, wenn man sich weniger auf ihn selbst konzentriert und dafür die Passwege auf ihn konsequent zustellt. Hier kommen die beiden „echten“ Innenverteidiger ins Spiel. Deren Ziele sollten sein, sowohl die Passwege in Richtung Piatek zuzumachen und gleichzeitig seine Laufwege zu blockieren. Vor diese schwierige Aufgabe werden wohl die zuletzt starken Hinteregger und Dragovic gestellt.

Klar besteht das polnische Aufgebot aus elf Spielern und jeder stellt eine potenzielle Gefahr dar. Die größte Gefahr geht aber von der Doppelspitze aus. Wenn man diese Akteure aus dem Spiel nimmt, ist das wohl schon die halbe Miete. Zu 100 Prozent aus dem Spiel zu nehmen, sind aber sowohl Lewandowski, als auch Piatek voraussichtlich nicht.

Kristian Müller