Die letzten beiden Spieltage hatten es in sich und aus heimischer Sicht gibt es allerhand zu berichten. Gelb-Rote-Karten, Torvorlagen, hervorragende Leistungen, langwierige Erkrankungen und... Legionärs-Check 2. deutsche Liga: Teamneuling Wydra mit irren Passquote

Die letzten beiden Spieltage hatten es in sich und aus heimischer Sicht gibt es allerhand zu berichten. Gelb-Rote-Karten, Torvorlagen, hervorragende Leistungen, langwierige Erkrankungen und nachträgliche Sperren gab es an den vergangenen Wochenenden zu bestaunen. Ein Tor blieb unseren Legionären zwar verwehrt, aber es gibt dennoch genügend positive News und endlich eine Nominierung fürs Nationalteam. Im etwas abgeänderten Format werden die Leistungen der Spieler abgearbeitet.

Nikola Dovedan, 1. FC Heidenheim
Nach einer Viruserkrankung kehrte Dovedan wieder in den Kader der Heidenheimer zurück, saß aber bei den letzten beiden Spielen zu Beginn nur auf der Bank. Beim 1:0-Sieg zu Hause gegen Nürnberg kam er kurz vor Schluss ins Spiel und sah die gelbe Karte. Beim turbulenten Unentschieden gegen Düsseldorf bekam er fast eine halbe Stunde Spielzeit, konnte dabei aber keine wesentlichen Akzente setzen.

Michael Gspurning, Union Berlin
Der Routinier stand in den letzten beiden Spielen nicht im Kader.

Lukas Gugganig, SpVgg Greuther Fürth
Der Innenverteidiger stand sowohl beim 2:1-Heimsieg gegen Sandhausen, als auch bei der 3:2-Auswärtspleite gegen Regensburg im Kader, bekam aber nur gegen Sandhausen ein paar Minuten Spielzeit, um den knappen Sieg über die Rundenn zu bringen.

Lukas Hinterseer, VfL Bochum
Zwei Nullnummern gab es für den VfL, denn gegen Düsseldorf und gegen K`lautern sprang jeweils nicht mehr als ein mageres 0:0 heraus. Der heimische Stürmer durfte dabei gegen die Fortuna beginnen, hatte mehrere gute Einschussmöglichkeiten, konnte diese aber nicht verwerten. Zu allem Überfluss flog der engagiert agierende Mittelstürmer kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz und durfte somit gegen die Roten Teufel nur von der Tribüne aus zusehen.

Niklas Hoheneder, Holstein Kiel
Die Kieler Überflieger holten in Darmstadt einen Punkt und gewannen gegen Dresden verdient mit 3:0. Hoheneder, eine Fixgröße auf der Bank der Störche, kam gegen Dresden zu einem Kurzeinsatz.

Sascha Horvath, Dynamo Dresden
Beim 1:0-Sieg gegen Braunschweig saß der junge Außenspieler nur auf der Bank. Eine Woche später, bei der bitteren Auswärtsniederlage in Kiel, ereilte ihn dasselbe Schicksal. Schwere Zeiten für den talentierten Flügelspieler.

Philipp Hosiner, Union Berlin
Beim Gastspiel seines Teams in Duisburg, welches 1:1 endete, saß er nur auf der Bank. Eine Woche später durfte er über einen Last-Minute-Sieg gegen St. Pauli jubeln, leider ebenfalls nur von der Bank aus.

Konstantin Kerschbaumer, Arminia Bielefeld
Bei der turbulenten Heimniederlage gegen Ingolstadt kam er nach knapp einer Stunde aus der Partie, konnte bis dahin aber einige Akzente setzen. Er bereitete das Tor der Bielefelder vor und spielte kaum Fehlpässe. Seine Zweikampfquote ließ jedoch zu wünschen übrig und er spielte mehrmals Foul und sah Gelb. Seine Auswechslung hatte nicht nur taktischen Charakter, da Saibene die Offensive stärken wollte, sondern er war auch schon Gelb-Rot gefährdet. Beim Auswärts-Unentschieden in Aue stand er über 90 Minuten am Feld und wusste dabei zu überzeugen. Seine Abschlüsse fanden zwar nicht den Weg ins Tor, aber seine Pass- und Laufleistung konnte sich sehen lassen.

Marco Knaller, FC Ingolstadt 04
Zwei Auswärtsspiele und sechs Punkte – es läuft aktuell bei den Schanzern. Sowohl gegen Bielefeld als auch gegen Nürnberg saß der Goalie nur auf der Bank.

Stefan Kulovits, SV Sandhausen
Der SVS musste sich zweimal geschlagen geben: zuerst in Fürth und eine Woche drauf zu Hause gegen Duisburg. Der wiedergenesene Kulovits stand gegen Duisburg erstmals wieder im Kader und auch sogleich in der Startelf. Er versuchte dem Spiel seines Teams Struktur zu geben, dies gelang ihm aber nur ansatzweise. Kampfstark wie eh und je versuchte er seiner Mannschaft ein würdiger Kapitän zu sein, man merkte ihm aber noch die fehlende Spielpraxis an. Nach der Länderspielpause wird er wohl hoffentlich wieder zu alter Stärke finden.

Lukas Jäger, 1. FC Nürnberg
Der Defensivallrounder hat einen schweren Stand im Frankenland, war bei den Niederlagen gegen Heidenheim und Ingolstadt nicht im Kader und wartet noch immer auf seinen ersten Ligaeinsatz in dieser Saison.

Georg Margreitter, 1. FC Nürnberg
Auch Margreitter stand bei den Niederlagen nicht im Kader. Dies hat bei ihm aber andere Gründe, denn ein hartnäckiger Infekt zwang ihn vor knapp einem Monat in die Knie und, obwohl er schon wieder im Training steht, ist er noch nicht bei 100% und somit keine Option für den Coach.

Patrick Möschl, Dynamo Dresden
Beim 1:0-Heimsieg gegen Braunschweig war er der gefeierte Held, denn nach längerer Startelf-Abstinenz durfte er von Beginn an ran und erzielte das Goldtor. Nachdem sein Freistoß in der Mauer hängen blieb, ging er dennoch entschlossen zum Ball und versenkte das Leder nach 12 Minuten zum 1:0-Endstand. Ansonsten war recht wenig von ihm zu sehen, obwohl er immer versuchte, Druck auf seiner Seite auszuüben. Eine Woche später, bei der Auswärtspleite in Kiel, saß er etwas überraschend 90 Minuten lang auf der Bank.

Philipp Mwene, 1. FC Kaiserslautern
Bei der Auswärtsniederlage in Regensburg hatte er zwar viele Ballkontakte und wirkte engagiert, konnte aber keine entscheidenden Szenen einleiten und blieb offensiv recht blass; defensiv teilweise recht wacklig. Beim torlosen Unentschieden gegen Bochum präsentierte er sich sehr agil und laufstark, ließ über seine Seite in der Verteidigung nichts zu und klopfte in der Offensive immer wieder an; sein Torschuss kurz vor der Halbzeit ging aber über das Tor. Obwohl das Spiel recht überschaubar war, müssen die Roten Teufel an diese Leistung anschließen, um in der Tabelle nicht abzufallen.

Manuel Prietl, Arminia Bielefeld
Bei der Pleite gegen Ingolstadt stand er die gesamte Spielzeit über am Platz, erwischte aber nicht seinen besten Tag und hatte Probleme in der Zweikampfführung. Auch einige Zuspiele von ihm waren äußerst unglücklich und so saß er beim Unentschieden in Aue das erste Mal in dieser Saison das gesamte Spiel über nur auf der Bank. Dennoch absolviert er bis dato eine mehr als ordentliche Saison und wird wohl nach der Länderspielpause wieder in der Startelf stehen.

Christoph Schösswendter, Union Berlin
Schwere Zeiten für „Schössi“, der das letzte Mal Mitte September in der Liga im Kader der Hauptstädter stand. Die vier ergatterten Punkte der letzten beiden Wochenenden sah er wieder nur von der Tribüne aus.

Kevin Stöger, VfL Bochum
Zwei gebrauchte Spieltage hat der junge Stöger hinter sich. Beim torlosen Remis gegen Düsseldorf konnte er nicht an seine starken Leistungen der Vorwochen anschließen und hatte kaum gute Aktionen zu verzeichnen. Zu allem Überfluss wurde er nachträglich für zwei Partien gesperrt, da er bereits in Hälft Eins seinem Gegner (gewollt oder nicht sei jetzt dahingestellt) im Liegen einen Schlag mit dem Ellenbogen versetzt hatte. Diese Aktion wurde vom Unparteiischen übersehen und daher nachträglich vom DFB sanktioniert.

Christopher Trimmel, Union Berlin
Beim Auswärtspunkt in Duisburg zeigte der Österreicher eine hervorragende Leistung. Er erzeugte mächtig Dampf über rechts, stand in der Verteidigung grundsolide, seine Passwerte waren gewohnt stark und mit einem präzisen Eckball bereitete er das Tor durch Leistner vor. Gegen St. Pauli konnte er nicht ganz an seine Performance aus der Vorwoche anknüpfen, dennoch zeigte er eine gute Partie und bereitete abermals durch einen Standard das Goldtor in der Nachspielzeit vor. Sein Offensivdrang und sein Passspiel waren wieder stark, jedoch hatte er in der Defensive leichte Probleme. Außerdem sah er bei beiden Spielen die gelbe Karte und darf daher nach der Länderspielpause einmal aussetzen.

Stipe Vucur, 1. FC Kaiserslautern
Bei der Niederlage gegen Regensburg stand er teilweise neben sich und leistete sich einige Fehler, wobei auch seine Kollegen im Defensivverbund keine Glanzleistungen boten und somit die ganze Abwehr mehr als schwach agierte. Beim so wichtigen Punkt gegen Bochum hingegen zeigte er sein Können und verteidigte äußerst kompromisslos. Außerdem war sein Passspiel in der Spieleröffnung sehr souverän und so war er ein wichtiger Eckpfeiler dafür, dass die Pfälzer endlich wieder zu Null spielen konnten.

Dominic Wydra, Erzgebirge Aue
Beim Legionär, der seine Brötchen im Erzgebirge verdient, läuft es aktuell rund. Bei den beiden 1:1-Remisen in Hamburg gegen Pauli und zu Hause gegen Bielefeld agierte er beide Male sehr stark und stabilisierte die Abwehr äußerst gekonnt. Seine Passquote war in beiden Spielen phänomenal (Anm. er spielte insgesamt nur einen (!!!) Fehlpass in 180 Minuten) und im Stellungsspiel erlaubte er sich keine Fehler. Als Dank für seine guten Leistungen wurde er statt dem verletzten Sebastian Prödl ins Nationalteam berufen.

Fazit
Die Bochumer Legionäre haderten etwas mit sich und dem Unparteiischen, wobei es ihnen immer noch besser ergeht wie den Nürnbergern, die keine Einsatzminuten verzeichneten. Die Österreicher der Bielefelder spielen meist, die Dresdner Burschen haben noch immer einen schweren Stand und in der Hauptstadt hält aktuell nur Trimmel die rot-weiß-rote-Fahne in Ehren. Die Legionäre, die sich in der Pfalz verdingen, spielen regelmäßig und bringen meist ihre Leistung. Hosiner, Knaller, Gugganig und Hoheneder fristen ihr Reservistendasein, Gspurning und Schösswendter schafften es gleich gar nicht in den Kader. Erfreuliches gibt es aus dem Osten, Wydra glänzt zurzeit in Aue. Die Rückkehrer Kulovits und Dovedan haben ihre Verletzungen auskuriert und gehören wieder zum Kader ihrer Teams. Am positivsten ist aber, dass mit Wydra endlich wieder ein Spieler aus der zweiten Liga nominiert wurde. Es bleibt zu hoffen, dass das Eis damit gebrochen wurde und somit auch weitere Nominierungen in die jeweiligen Häuser flattern, da einige Legionäre (allen voran Trimmel, Mwene, Stöger oder Dovedan) die gesamte Saison über gute Leistungen zeigen und eine Einberufung bei dem ein oder anderen längst überfällig ist.

Thomas Schützenhöfer, abseits.at

Thomas Schützenhöfer

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