Zum Abschluss der UEFA EURO 2020 küren wir die Gewinner und die Verlierer des Turniers. In diesem Artikel widmen wir uns den größten Verlierern... Das waren die Verlierer der UEFA EURO 2020!

Zum Abschluss der UEFA EURO 2020 küren wir die Gewinner und die Verlierer des Turniers. In diesem Artikel widmen wir uns den größten Verlierern des Turniers, die hinter den Erwartungen blieben und auf großer Bühne enttäuschten.

Kylian Mbappé. Auch als einer der Besten muss man lernen, mit Niederlagen umzugehen. Die französische Sprintrakete blieb drei Jahre nach seiner beeindruckenden Weltmeisterschaft torlos, verschoss den entscheidenden Elfer für die Franzosen gegen die Schweiz und war weitgehend abgemeldet, weil nicht gut ins Offensivgefüge eingebunden. Auch seine phasenweise zu lässige Herangehensweise stieß der französischen Öffentlichkeit, ähnlich wie bei seinem Kollegen Paul Pogba, sauer auf.

Antoine Griezmann. Auch der EM-Torschützenkönig von 2016 enttäuschte auf der ganzen Linie und erzielte nur einen Treffer. Nach einer langen Saison mit 51 Pflichtspielen für Barcelona wirkte der französische Stürmerstar ausgepumpt, kam kaum zu guten Torchancen, antizipierte nicht gut genug. In einem allgemein schwachen Turnier der Equipe Tricolore war Griezmann einer derer, die in Relation zu den Erwartungen am negativsten herausstachen.

Thomas Müller. Der Altmeister von Bayern München kam als Routinier in die DFB-Elf zurück und fiel beim Turnier praktisch nur durch Passivität auf. Die Deutschen hätten gut daran getan, statt des abgemeldeten Müller eines ihrer großen Talente zu bringen. Mögliche Alternativen wie Leroy Sané schoss man sich jedoch während des Turniers bereits medial selbst ab. Manchmal ist Altbewährtes eben doch nicht wirklich gut.

Mats Hummels. Auch der Abwehrchef der Deutschen ist bereits ein wenig „drüber“. Sinnbildlich war eine Szene im Vorrundenspiel gegen Frankreich: Nicht das Eigentor des Routiniers, sondern die Szene, in der ihm Kylian Mbappé um die sprichwörtlichen Ohren lief. Der 32-Jährige steht unter dem neuen DFB-Coach Hansi Flick womöglich vor einer Wachablöse, zumal einige Innenverteidigertalente bereits parat stehen.

Bruno Fernandes. Bei Manchester United zum Starspieler avanciert, ist der 26-Jährige im portugiesischen Team enorm gehemmt. Fernandes konnte nie Akzente setzen, blieb ideenlos und bekam aufgrund von Cristiano Ronaldo auch keine Chance, seine Kernkompetenz auszuspielen – nämlich die sicheren Elfmeter. Unterm Strich hätte man sich nach seinem Leistungsanstieg des letzten Jahres mehr vom 33-fachen Teamspieler erwarten müssen.

Rúben Dias. Vom Spieler der Saison in der englischen Premier League durfte man ebenfalls deutlich mehr erwarten. Die Defensive der Portugiesen war extrem löchrig und man hätte dringend mehr Präsenz durch den 24-Jährigen gebraucht. Auch im Aufbauspiel enttäuschte der Man-City-Star weitgehend.

Álvaro Morata. Der Angreifer der Spanier brachte es am Ende auf drei Turniertore, aber angesichts der Rolle, die er in der Elf von Luis Enrique innehatte, musste man eher von der doppelten Anzahl ausgehen. Morata entwickelte sich zum Chancentod und zum Internet-Meme. Der Juventus-Stürmer verschoss einen Elfmeter gegen die Slowakei und später auch den entscheidenden Strafstoß im Elferschießen gegen Italien. Viele Fans kritisierten den spanischen Coach dafür, dass er den Madrilenen dem formstärkeren Gerard Moreno vorzog.

Matthijs de Ligt. Der niederländische Starverteidiger leitete mit seinem Torraub per Hand das Ausscheiden seines Teams gegen die Tschechen ein. In der Vorrunde gegen Österreich und Nordmazedonien noch solide, begann das Nervenflattern mit dem ersten K.O.-Spiel. Der 21-Jährige ist in jedem Fall noch nicht so weit, wie etwa ein Virgil van Dijk, der „Oranje“ wohl dominanter geführt hätte.

Teemu Pukki. Es war klar, dass der finnische Einserstürmer einen schweren Stand haben wird. Aber dass der Norwich-Legionär praktisch keinen einzigen Stich machen würde, war dann auch eher nicht absehbar. Angesichts seiner guten Form aus der abgelaufenen Saison und der Chance einer der spannenderen Spieler in einer biederen Mannschaft zu sein, sehr schade.

Grzegorz Krychowiak. Der 31-jährige Routinier sollte eigentlich das Mittelfeld der Polen zusammenhalten und in einer absolut machbaren Gruppe stabilisieren. Aber Krychowiak sah schon im ersten Spiel gegen die Slowakei völlig ohne Not Gelb-Rot, fehlte daraufhin gegen Spanien und spielte auch bei der Niederlage gegen die Schweden schwach. Ähnliches trifft auf seinen routinierten Kollegen Mateusz Klich zu.

Marek Hamsik. Der 33-jährige Kapitän der Slowaken galt als Hoffnungsträger und mit einem Assist gegen Polen begann das Turnier auch vielversprechend für den Trabzonspor-Legionär. Danach blieb der exzentrische Kreativspieler aber völlig blass und wurde praktisch dauerhaft von seinen Gegnern aus dem Spiel genommen.

Die gesamte türkische Nationalmannschaft. Als mögliches „Dark Horse“ der EM über den grünen Klee gelobt, war am Ende niemand so schlecht, wie die Türken. 1:8 Tore, keine Punkte und selbst Nordmazedonien erzielte einen Treffer mehr als die Mannschaft von Senol Günes. Den Schlüsselspielern der Türken sah man an, dass sie nach einer langen Saison massiv überspielt waren und dass es trotz einer guten Phase vor dem Turnier, an allgemeiner Substanz im Team fehlte.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen