Sowohl die Wiener Austria als auch der SK Rapid gaben in der Winter-Transferzeit jeweils einen Stürmer ab. Wir haben bereits analysiert weshalb Alon Turgeman... Traumeinstand für Turgeman – Badji mit zwei Scorerpunkten

Sowohl die Wiener Austria als auch der SK Rapid gaben in der Winter-Transferzeit jeweils einen Stürmer ab. Wir haben bereits analysiert weshalb Alon Turgeman bei der Wiener Austria nicht funktionierte und warum sich Aliou Badji bei den Hütteldorfern nicht richtig durchsetzen konnte. Beide Angreifer konnten nun bei ihren neuen Klubs ihre ersten Erfolgserlebnisse feiern.

Turgeman trifft bei Debüt

Alon Turgeman zeigte bei der Wiener Austria immer wieder gute Ansätze, wobei in erster Linie seine Ballbehandlung mit dem Rücken zum Tor vorzuheben ist. Allerdings machte dem Israeli die hohe Intensität im Spiel gegen den Ball zu schaffen und aufgrund seiner Verletzungen fand er nie richtig seinen Rhythmus. Ein Grund des Scheiterns war zudem das für ihn nicht ideale System bei den Veilchen. In Israel agierte er als Solospitze in einer 4-3-3/4-2-3-1-Formation und bekam viele Vorlagen von den Flügelspieler. Bei der Wiener Austria fiel das Flügelspiel weg und er musste sich den Platz im Sturmzentrum mit einem zweiten Spieler teilen. Da er unter Trainer Christian Ilzer nicht mehr viele Einsatzzeiten bekam, suchten die Wiener einen Abnehmer für den Legionär, der einer der Spitzenverdiener im Verein war. Turgeman wurde schließlich leihweise an Wisla Krakau verliehen, die er in den kommenden Monaten vor dem Abstieg retten muss.

Wisla Krakau liegt nach 21 Runden mit 20 Punkten auf dem 15. und damit vorletzten Tabellenplatz. Allerdings sieht die Lage schon ein wenig besser als Anfang Dezember aus, denn die Tendenz ging in der letzten Zeit klar nach oben. Zwischen dem 25. September und dem 6. Dezember verlor der 13-fache polnische Meister zehn Meisterschaftspartien in Folge und schied zudem aus dem Cup aus! Aus den letzten drei Spieltagen holte der Klub allerdings neun Punkte und überholte immerhin den nunmehrigen Tabellenletzten Łódzki KS.

Turgeman stand in der letzten Runde beim 3:0-Sieg gegen Jagiellonia gleich in der Startaufstellung und durfte die ersten 71 Minuten sein Können zeigen. In der 27. Minute erzielte er den durchaus sehenswerten Führungstreffer. Mittelfeldspieler Vukan Savicevic leitete einen Konter ein und spielte den Ball auf den rechten Flügel, wo Außenverteidiger Lukasz Burliga in den Raum startete. Der Rechtsverteidiger spielte den Ball dem durchbrechenden Turgeman in den Lauf, der mit dem Ball am Fuß am Tormann vorbeizog und sicher abschloss.

Turgeman kam in dieser Partie auf nur 13 Pässe, von denen immerhin alle bei den Mitspielern landeten. Insbesondere in der Luft hatte er gegen die körperlich starken Abwehrspieler kaum Chancen und gewann nur eines von acht Kopfballduellen. Auch seine Zweikampfwerte sehen ausbaubar aus, da er nur 5 seiner 23 Duelle (22%) für sich entschied. Das alles fällt allerdings aufgrund seines sehenswerten Treffers nicht ins Gewicht und man kann dem Israeli zu seinem gelungenen Einstand gratulieren.

Badji dreht Spiel mit zwei Scorerpunkten

Bei Badji fiel neben dem Trikot-Gate in erster Linie seine schwache Chancenauswertung ins Gewicht, da er oftmals im Strafraum die falschen Entscheidungen traf. Dazu veränderte sich die Spielanlage des SK Rapid in eine Richtung, von der der bullige Mittelstürmer nicht profitierte. Kollege Daniel Mandl beschrieb es mit folgenden Worten: „Das schnelle Kurzpassspiel und schnelle, flache Vorstöße in den Strafraum, waren speziell wegen Topscorer Taxiarchis Fountas, aber auch wegen seiner Hintermänner das probatere Mittel. Auch die Verpflichtung des in ebendiese Kerbe schlagenden Koya Kitagawa war kein Vorteil für Badji.“ Allerdings sagte Daniel Mandl auch voraus, dass er in Ägypten besser funktionieren könnte, da bei seinem neuen Klub Al Ahly die Mittelstürmer schwächeln, während die Flügelspieler formstark agieren und viele Vorlagen liefern.

Badji kam für seinen neuen Klub bisher dreimal als Joker ins Spiel wobei er in den ersten beiden Begegnungen im Rahmen der CAF Champions League nur sechs bzw. 14 Minuten am Spielfeld stand. Beim Meisterschaftsspiel gegen den Pyramids Al Ahram FC kam er in der 64. Minute bei einem 0:1-Rückstand in die Partie und drehte das Spiel mit einem Tor und einem Assist! Zunächst fälschte er einen Schuss in der 77. Minute unhaltbar für den gegnerischen Tormann ab, ehe er in der Nachspielzeit per Kopf den 2:1-Siegtreffer vorbereitete. Man darf gespannt sein wie sich Badji bei seinem neuen Verein in den nächsten Monaten entwickeln wird, da der Angreifer erst 22 Jahre alt ist und noch viel Luft nach oben hat. Der SK Rapid wird dennoch froh sein das Kapitel Badji ohne finanziellen Verlust abgeschlossen zu haben.

Stefan Karger